Grundschrift
#1
In Hamburg startet man jetzt erstmalig damit, den Kindern freizustellen, ob sie nach dem Erlernen des Alphabets (in Druckschrift) die Schreibschrift erlernen wollen oder eine etwas einfachere Zwischenstufe, die 'sogenannte' Grundschrift.

Erika Brinkmann (Professorin für deutsche Sprache, Literatur und Didaktik - will die Grundschrift durchsetzen) wurde nachfolgend befragt.

"Im neuen Schuljahr haben Hamburger Grundschüler die Wahl: Schreibschrift oder Grundschrift. Durch letztere sollen Kinder besser schreiben lernen, hofft der deutsche Grundschulverband.

Kinder, die in die Schule kommen, freuen sich darauf, das Lesen und Schreiben zu lernen. Bisher wurde jedem Kind die Schreibschrift beigebracht. Das ändert sich für Grundschulkinder, die im neuen Schuljahr das Schreiben in Hamburg lernen. Sie können selbst entscheiden: Schreibschrift oder Grundschrift.

Die Grundschrift ist eine Art Druckschrift, die, laut Deutschem Grundschulverband, erhebliche Vereinfachungen mit sich bringt und praxisnäher sein soll. Dabei können die uns bekannten Druckbuchstaben beliebig miteinander verbunden werden und Schreibbewegung, sowie Buchstabenform sind nicht festgelegt".

Bericht von Bettina Brecke
http://detektor.fm/politik/neue-schrift-in-hamburg-die-grundschrift/


Anmerkung: Die Motivation mag hier alles sein, wohl kaum aber die Absicht, den Kindern ordentlich das Schreiben beizubringen.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#2
Wer als Kind von den Eltern oder von den Lehrern dazu gezwungen wird in Druckschrift zu schreiben (mit der Ausrede schlechtes Schriftbild o. ä.), hat später einmal den Schaden. Wer Druckschrift schreibt, dem wird roboterhaftes Denken geradezu aufgezwungen, ebenso wie diejenigen, die nur noch mit der PC-Tastatur schreiben. Die Bewegungen des Handgelenkes beim Schreiben aktivieren Hirnzentren, die für zwischenmenschliche Bindungen, für das soziale Miteinander und den Umgang untereinander verantwortlich sind. Keine Bindungen zwischen den Buchstaben, bedeutet (graphologisch betrachtet): die Unfähhigkeit im sozialen Miteinander, roboterhaftes Verhalten, kein Gespür im Umgang mit anderen Menschen.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
(17.08.12011, 13:01)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-39480.html#pid39480Anmerkung: Die Motivation mag hier alles sein, wohl kaum aber die Absicht, den Kindern ordentlich das Schreiben beizubringen.

Vermutlich geht es hier auch ums Sparen - wenn es eine "einfache" und eine "schwierige" Schrift zur Auswahl gibt, dann müssen sich die Lehrer weniger um die schwachen Schüler bemühen, die evtl. eine intensivere Betreuung beim Lernen der Schreibschrift benötigen.
Ich vermute, daß dieses System für die Schüler vor allem verwirrend sein wird. Sie müssen sich ohnehin schon eine Menge Buchstaben (wie diese geschrieben werden und welchen Sprachlaut sie besetzen) merken, und nun sollen sie sich auch noch zwischen zwei Schriftvarianten entscheiden... Verwirrt
Ein frei denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt. H. v. Kleist
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#4
Diese Reform hat sehr viele Nebenwirkungen. Nicht nur die von Dir, werte Elbelfe, genannten. Ziel ist es wie immer einen dummen, nicht widersprechenden Sklaven heranzuziehen.

Der graphologische Ansatz, den PL hier schon erwähnt, ist die tiefere Betrachtung dieser 'Neuerung'.

Die Verbindung zwischen den einzelnen Buchstaben spiegelt die Fähigkeit Probleme zu erkennen und zu lösen wider.
Zwischen dem Rhythmus des Denkens und der Bindung der Schrift besteht ein enger Zusammenhang. Die Verbundenheit zwischen den Buchstaben gibt Hinweise auf Intelligenz, den Gedankenablauf, die Form der Überlegungen, den Grad des psychischen Gleichgewichts, die Gemütserregbarkeit usw.

Druckschrift läßt sich kaum mehr analysieren. Warum nicht? Weil sie zum einen nicht wirklich individuell ist und zum anderen eben wichtige Charaktereigenschaften beim Schreiber nicht mehr vorhanden sind bzw. bei vorsätzlicher Wahl dieser Schreibweise diese verschleiern sollen.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#5
Mein Sohn brennt richtig darauf, endlich die Schreibschrift zu lernen, weil er sich mit den Druckbuchstaben zu sehr abmühen muss. Er erlernt die vereinfachte Schreibschrift, und ist nicht in der Lage, die Schreibschrift der Elterngeneration zu lesen.
Wie hilflos sind erst die Kinder, welche sich eine Schreibschrift selbst zusammen schustern müssen? Sollen sich diese Kinder auch in anderen Fächern das Wissen selbst nach Gusto aneignen?
Dieser Fall schreit nach einem: Setzen! Sechs! Tdown
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#6
(17.08.12011, 13:01)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-39480.html#pid39480.

Kinder, die in die Schule kommen, freuen sich darauf, das Lesen und Schreiben zu lernen. Bisher wurde jedem Kind die Schreibschrift beigebracht. Das ändert sich für Grundschulkinder, die im neuen Schuljahr das Schreiben in Hamburg lernen. Sie können selbst entscheiden: Schreibschrift oder Grundschrift.......

Was ist, wenn Grundschulkind nun aus welchen Gründen auch immer, das Bundesland wechseln muss, so nach nds od.sh z.B. ?

So mit seiner Grundschrift Hmm ?

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#7
Das war auch mein erster Gedanke WolfHäh?
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#8
In den Armenschulen (also jene, die vom Staat finanziert werden) orientiert man sich am leistungsschwächsten (leistungsunwilligsten) Mitschüler. Das ist meist ein Kind aus einer Problemfamilie mit Immigrationshintergrund. Zudem ist auch nicht beabsichtigt, daß die Kinder etwas lernen. Die allgemeine Volksbildung (eingeführt von Friedrich III./I.) war dem Adel schon immer ein Dorn im Auge. Das wird kurzerhand wieder abgeschafft bzw. erhält man ausreichend Bildung nur noch für Finanzkräftige auf einer Privatschule. Eine Tatsache, mit der man sich abfinden muß.
Sei!
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#9
Hallo Violetta!

Zitat:In den Armenschulen (also jene, die vom Staat finanziert werden) orientiert man sich am leistungsschwächsten (leistungsunwilligsten) Mitschüler.

In der staatlichen Schule geht man streng nach Lehrplan und alles, was da nicht mitkommt, bleibt eben sitzen.
So zumindest ist das in der Grundschule meiner Tochter!

Viele Grüße
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#10
(19.08.12011, 14:34)Seira schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-39532.html#pid39532In der staatlichen Schule geht man streng nach Lehrplan und alles, was da nicht mitkommt, bleibt eben sitzen.
So zumindest ist das in der Grundschule meiner Tochter!

Ja, die schwachen Schüler kommen nicht mit und bleiben sitzen. Die begabten Schüler werden allerdings auch nicht in ihren Begabungen gefördert, sondern sollen "mit dem Strom schwimmen". Aus diesem Grund zeigen sie dann oftmals auffälliges Verhalten, weil sie sich in ihrem Unterricht langweilen und werden dann als Problemkind deklariert. Violetta hat absolut recht - in den staatlichen Schulen geht es gar nicht darum, daß die Kinder etwas lernen.

Ein frei denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt. H. v. Kleist
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