Tag auch, Sie sind übrigens verseucht
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KLEZ-VIRUS

[b:05dd3a]Tag auch, Sie sind übrigens verseucht[/b:05dd3a]

Das KLEZ-Virus ist nicht nur hartnäckig und lästig, es erweist sich auch als überraschend flexibel. Die neueste Variante: KLEZ verschickt sich im Namen von Usern, deren Rechner gar nicht infiziert ist.




Wer in diesen Tagen E-Mails erhält, die darauf hinweisen, dass man soeben verseuchte E-Mails verbreitet habe, darf erst einmal durchatmen: Das muss durchaus nicht so sein.
KLEZ, der derzeit hartnäckigste Schädling, erlaubt sich einen fiesen "Gag": Findet das Virus einen Rechner, den es zu infizieren vermag, so verschickt es sich nicht nur selbst an die E-Mail-Adressen, die es dort abgreift - es verschickt sich auch im Namen dieser Adressen. Die Lawine rollt seit etwa zwei Monaten, doch erst mit KLEZ_H erreicht diese Form der Verbreitung ihren vorläufigen Höhepunkt.

Das ist ärgerlich - und für Firmen sogar peinlich.

Der Mechanismus setzt eine Art lästiges E-Mail-Ping-Pong in Gang: KLEZ wird aktiv, versendet sich weiter. Prallt an einem Virenscanner ab, der wiederum eine E-Mail an die angebliche Ursprungsadresse zurückschickt: "Virus detected." Der nun betroffene Empfänger ist zwar virenfrei, muss das aber erst einmal selbst herausfinden: Die nächsten zehn Minuten rattert der Virenscanner, und der Betrieb steht still. Zudem steht er gegenüber dem angeblichen Kommunikationspartner dumm da, weil er nicht nachweisen kann, dass er nicht Urheber der Virenversendung ist. Das Ärgernis verschwendeter Kommunikationszeit und - in diesem Falle einmal - überflüssiger Virenscans wird zum eigentlichen Schadenspotenzial des KLEZ-Virus.

In eigener Sache: Betroffen ist hier auch SPIEGEL ONLINE. Jeder Leserbriefschreiber, der von KLEZ "erwischt" wird, wird so zum "Verbreiter" von Post im Namen unseres Unternehmens. Gesicherte Zahlen über diesen Streich, der auch aus den USA als weit verbreitet gemeldet wird, existieren nicht. IT-Fachleute bezeichnen aber das Mailaufkommen aus solchen Fehlmeldungen als "massiv".

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die neuesten KLEZ-Versionen nunmehr auch Dateien versenden: Das Virus greift willkürlich Dateien von der Festplatte befallener Rechner ab und verbreitet diese per E-Mail. Ein Virenschutz-Update gegen KLEZ wird von allen relevanten Sicherheitsunternehmen empfohlen.

Quelle: <a href="http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,193465,00.html]spiegel online</a>
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