17.05.12010, 21:00
Zitat:Ansonsten sollte es reichen mit einem Pferd zu empathisieren bzw. sich hineinzuversetzen. Ich persönlich sehe da wenig Unterschiede. Das Körperbewußtsein eines Pferdes kombiniert mit dem Ich-Bewußtsein des Menschen.
Genau darum geht es meiner Meinung nach. Die Mythen sollen ja etwas aussagen, wenn man die Entstehungsgeschichte der Kentauren liest, weiß man auch, was in diesem Fall. Nur heute können Viele keine Aussagen mehr darin erkennen und müssen es folglich wörtlich nehmen und zu materialisieren versuchen. Die Genexperimente (so würde man es heute nennen) damals mußten nicht materialisiert werden, heute zieht man dafür keinerlei lehrreiche Schlüsse mehr daraus, nicht mal nach einer Materialisierung.
Die ganzen Mythen und Sagen, es sind Sinnbilder. Es ist dabei völlig gleichgültig, ob sie materialisiert waren oder nicht. Das ist zumindest meine Meinung.
Was aber nicht egal ist, daß heute ohne jeden tieferen Sinn dahinter solche Gen-Mischungen erzeugt werden.
In der griechischen Mythologie überhaupt nicht mich auskennend, weiß ich nur mehr "zufällig" etwas über Chiron. Nämlich daß er mit sich im Widerstreit war zwischen diesen beiden WElten, der ungestümen der Kentauren und der mehr feingeistigen der Menschen (oder waren es Götter?). Und das wurde ihm zum Verhängnis, denn man kann sich nicht auf zwei Seiten schlagen. Interessant dabei auch, daß die Kentauren durch eine Vergewaltigung entstanden (so liest es sich jedenfalls für mich, wenn sie auch nicht das eigentliche Ziel erreichte), ausgerechnet des Köngis der Lapithen (ein Volk von "edler GEsinnung").
Das Thema des Kentaurs ist die Beherrschung des Ungestümen, Wilden, der Triebe, im weiteren Sinne allgemein der Emotionen. Daher wohl auch Chiron, der große Erzieher, denn er wußte genau wovon er sprach. Ich finde, daß doch recht viele Kentauren heute lebendig sind. Gezeugt in sinnloser Triebhaftigkeit, ungeheilt (auch Chiron blieb ungeheilt), sterben sie dann schließlich in Agonie. Und ziehen die Agonie auch durch ihr Leben, auch manchmal andere noch mit hinein.