31.05.12002, 10:12
Frei entschieden?
kleine Abhandlung darüber, wie es wirklich ist
kleine Abhandlung darüber, wie es wirklich ist
Es ist noch nicht lange her, da wurde ein Rohkostwettbewerb ins Leben gerufen. Dieser Wettbewerb läuft auch noch immer, allerdings hat sich bereits die Teilnehmerzahl auf die Hälfte dezimiert, und das innerhalb der ersten 3 (!!) Wochen.
Woher das rührt? Seltsamerweise liegt diese Dezimierung nicht daran, das die Ausgeschiedenen nicht gewillt gewesen wären sich gesund zu ernähren und damit auch an die Regeln des Wettbewerbs zu halten, sondern an einem ganz anderen Umstand, der aufschrecken sollte:
man verließ sich auf Aussagen anderer, sprich: übertrug ihnen das Denken und die Verantwortung für sich selbst!
Wie passiert so etwas?
Es beginnt bereits auf Kindesbeinen, das die Gesellschaft (Anfangs repräsentiert von Vater und Mutter) suggeriert, dass es immer jemanden gibt der es besser weiß. Dabei wissen gerade Kinder in Sachen Ernährung sehr wohl was sie wollen und was nicht (und wenn ein jeder für sich einmal genau betrachtet was die Kinder meist ablehnen, wird er/sie erkennen, dass das ganz und gar nicht verkehrt ist, sondern eine instinktive Schutzmassnahme die mit der Aufnahmeverweigerung dieses Lebensmittels einhergeht).
Wer aber, frage ich mich, kann und soll es besser wissen als der eigene Instinkt?
Dieser Satz nun begleitet ein jeden von uns über Jahre, wir begegnem ihm tagtäglich:
-der Arzt weiß es besser
-der Pfaffe weiß es besser
-die Werbung weiß es besser
...sogar die eigene Familie weiß es besser, was mir gut tut und was ich zu unterlassen habe!
Und so kam dieser Satz bei dem Wettbewerb vollstens zum tragen:
Die Ausgeschiedenen verliessen sich auf Laibles von angeblich gesunden und unbehandelten Lebensmitten (dabei steht da herzlich wenig an Information), und das nur weil vielleicht so Sachen zu lesen waren wie "Bio".
Ein Wort das etwas bestimmtes suggerieren soll- und es auch tut! Schon wird das Produkt und seine Herstellungsart kaum -bis sogar in den meisten Fällen gar nicht- hinterfragt.
Oder es wurde sich auf Aussagen dritter verlassen, bei denen anschließend ans Tageslicht kam, das auch diese nicht stimmen. (da gab es sogar eine bewußte Irreführung seitens eines Familienmitglieds, das die Nahrungsumstellung nicht akzeptieren wollte und sogar zu untergraben suchte)
Hier zeigt sich also mehr als deutlich, wie sehr der Satz einer weiß es immer besser adoptiert worden ist im Verlauf eines Lebens, und wie schnell und leichtfertig man seine eigene Enscheidungsfreiheit an dritte abtritt, aus einem Vertrauen heraus, das an sich durch nichts (!) gerechtfertigt ist.
Denn die eigene Entscheidung fiel schließlich für den Wettbewerb aus und damit für eine bewußte Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebens- und Ernährungsstil und nicht für eine Fremdbestimmung durch dritte. Und doch wurde genau das zugelassen.
Fazit dieser Beobachtung ist also:
Sei in jeder Minute wachsam, hinterfrage dich selbst stets, wieso du tun willst was du gerade tun willst. Eigene Ambition? Bequemlichkeit und damit Manipulation?
Willst du frei sein, zumindest so frei es hier auf dieser Erde eben geht, dann trage Sorge, das du deine Entscheidungen wirklich selbst triffst, sprich: sie vor dir verantworten und begründen kannst.