Terra Preta - Das Gold der Erde
#1
Ich bin beim Stöbern nach Mitteln zur Bodenverbesserung über die "Terra Preta" gestolpert:

Zitat:Terra Preta (portugiesisch: schwarze Erde) ist eine Errungenschaft der alten indianischen Hochkulturen im Amazonasbecken. Hochkulturen hielt man bisher in dieser unwirtlichen Gegend für unmöglich. Dennoch haben sich dort vor 500 und mehr Jahren 5 bis 25 Millionen Menschen von den Früchten ihrer „Gartenstädte“ ernährt. Das war nur aufgrund naturverbundener Technologien möglich, welche in ihrer Genialität modernen wissenschaftlichen Errungenschaften nicht nachstehen.

Im tropischen Amazonasbecken findet man Fleckenweise, hier ein paar Hektar dort ein paar Hektar, eine tiefschwarze Erde. Rundherum die typischen ausgewaschenen nährstoffarmen Tropenböden, die nach einer Brandrodung des Regenwaldes 3-5 Jahre mehr schlechte als rechte Erträge bringen und dann aufgegeben werden müssen. Dann plötzlich tiefschwarze Terra Preta mit 10-20 % organischem Kohlenstoff (Humus), bis zu fünffachem Phosphor und Stickstoffgehalt oft über das ganze Bodenprofil von einen Meter und mehr. Da staunt jeder Bodenkundige.

Bei uns in der Brandenburger Sandbüchse kämpfen wir mit Böden die wenige Zentimeter tief 0,5-1% Kohlenstoffgehalt haben. Mit dem Kohlenstoffgehalt erhält man ein Maß für den Dauerhumusgehalt, der entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit und Bodengesundheit ist.

Gute Ackerböden kommen auf 3 % Kohlenstoff und Gartenböden haben selten mehr als 5 % und da machen das Gärtnern und die Erträge schon richtig Freude. Jetzt stellen Sie sich eine Erde vor die über einen ganzen Meter Mächtigkeit 15 % stabilen organischen Kohlenstoff (Humus) aufweist. Die Mengen an Nährstoffen und Wasser die so eine Erde speichern kann, die perfekte gesunde Ernährung der Pflanzen die so ein Boden bereit stellen kann und das Potential für Bodenleben wie Bakterien, Pilze und Regenwürmer... UNVORSTELLBAR!!!

Aber Realität, wie die glücklichen Bauern in Brasilien wissen die ein Stück der begehrten Terra Preta abbekommen haben. Mehrfache Erträge, kein Bedarf an Kunstdünger, oder Pflanzenschutzmittel, der Boden erschöpft nicht, wäscht nicht aus und die Pflanzen sind kerngesund. Plus: Diese Böden sind stabil!

Die Terra preta-Böden sind vor 500-7000 Jahren entstanden (C14-Datierungen) und bis heute fruchtbar und nährstoffeich. Stabil ist das Zauberwort. Jeder kann eine große Fuhre Mist oder Kompost im Garten eingraben oder dicke Mulchschichten aufbringen und so kurzzeitig den Anteil organischer Substanz im Boden hochbringen. Aber, wie viele aus bitterer Erfahrung wissen, das organische Material schmilzt zusammen wie Butter in der Sonne. Nach zwei bis drei Jahren ist alles wie weggezaubert und nur eine verschwindend geringe Menge an stabilem Humus bleibt zurück. Die Mikroorganismen, Springschwänze und Regenwürmer haben alles restlos aufgefressen und veratmet.

Nur wenn es zu kalt ist wie in sibirischen Wäldern, zu trocken wie in den Steppen oder zu naß wie in Sümpfen und Mooren sammelt sich organische Substanz an. Da macht das gärtnern aber auch keinen Spaß.

Im Gegensatz dazu die seltsame Terra Preta mit über Jahrtausende stabilen hohen Gehalten an organischem Kohlenstoff. Ausgerechnet in den Tropen, wo Humus praktisch unbekannt ist, weil Wärme und Feuchtigkeit die Abbautätigkeit des Bodenlebens enorm steigert. Klar werden da alle Bodenkundler, Landwirte und Gärtner neugierig.

[...]

Weltweit erforschen Bodenkundler seit den 1990er Jahren die Zusammensetzung dieser Terra Preta do Indio und das Geheimnis ihrer Entstehung. Ein Team der Universität Bayreuth um den Bodenkundler Dr. Bruno Glaser konnte beweisen, dass die Terra Preta von Menschenhand geschaffen wurde.

Quellen:
http://www.triaterra.de/
http://www.das-gold-der-erde.de/

Zugegeben, der Text liest sich etwas reißerisch, aber die Prinzipien dahinter sind sehr interessant. Wer sich näher in das Thema vertiefen möchte, der findet auf o.g. Seiten viel Lesestoff.

Die Kurzform: Alte Hochkulturen im Amazonasbecken haben geschlossene Kreisläufe geschaffen und alle organischen Abfälle (inkl. Fäkalien) milchsauer fermentiert und dem Ackerboden wieder zugeführt. So entstanden über Jahrhunderte die meterdicken Schwarzerdeschichten im sonst ausgelaugten und nährstoffarmen Tropenboden.

Die moderne Wissenschaft hat nach nunmehr 30 Jahren die Zusammensetzung und Herstellung dieser "schwarzen Erde" entschlüsselt. Es gibt inzwischen die Möglichkeit diese Erde vorzubestellen, aber sie lässt sich auch selbst herstellen. Eine fertige Mischung aus Holzkohlengruß (70%), Basaltgesteinsmehl, Zeolith, EM-Keramikpulver und aktiven effektiven Mikroorganismen kann man bei triaterra bestellen. Diese streut man z.B. in den Komposter zur Umwandlung der organischen Abfälle in "schwarze Erde". Dort gibt es auch Komposttoiletten und andere Gerätschaften, um die menschlichen Fäkalien ebenfalls zu fermentieren. Ob man dazu bereit ist, das muß jeder selbst wissen.

Wir werden das in unserem Komposter ausprobieren, aber vielleicht interessiert es ja auch andere Gärtner und/oder Selbstversorger.

Gruß,
Novalis
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#2
Danke Novalis,

Ich möchte mir einen Komposter in den Garten stellen, ich kannte bis jetzt nur die herkömmliche Kompostierung und werde mal deine Quellen genauer lesen.

Wir sind umgezogen und haben jetzt einen großen Garten, da findet sich sicherlich ein Plätzchen für den Kompost. Hier gibt es auch nur die Grauetonne, keine Biotonne :roll:

Grüße
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#3
Terra Preta und Kompost unterscheiden sich grundlegend. Beim Kompost wird der in den biologischen Materialien enthaltende Kohlenstoff weitgehend in Kohlendioxid umgewandelt und trägt damit nicht mehr zur gewünschten Kohlenstoffmatrix im Boden bei (Biofilm, Wasserspeicherung etc.). Bei erst einmal aktivierter Terra Preta hingegen wird der Kohlenstoff extrem langsam abgebaut.

Daher sollte und darf man beide Methoden nicht miteinander verwechseln!

Mehr Infos übrigens unter http://www.terra-preta.de
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#4
Hm, einen Liter Erde für 19 € halte ich für überteuert. Das o.g. Substrat (10 L für 18 €) ergibt (angeblich) die zehnfache Menge "Terra Preta" bei richtiger Kompostierung. Das ist nicht das einzige Verfahren das auf der Webseite genannt wird, aber wahrscheinlich das für die meisten praktikable:

Zitat:Variante Stapel-Kompost (wie Stapelmist)

10% TriaTerra-Streu
90% diverse organische Stoffe
*frisches Material z.B. Gras, Erntereste (unverbrauchter Zucker für die EMs)
*nährstoffreiches Material z.B. Küchenabfälle oder Mist
*holzige Kohlenstoffreiche Materialien z.B. Holzhäcksel, Stroh, Nadeln, Laub

„Halt ihn feucht und tritt ihn feste, das ist für den Mist das Beste!“

Nach dem gleichen Motto mit anfeuchten und festtreten setzen wir einen Stapelkompost an. Das schafft überwiegend anaerobe Verhältnisse unter denen die Milchsäurebakterien in EM optimal arbeiten können.

Die anaerobe Fermentation ist nach einem Monat abgeschlossen. Die aerobe Vererdung durch Würmer mit Sauerstoff kann sich an Ort und Stelle anschließen und braucht weitere 2-4 Monate. Große Komposthaufen (höher als 1m) können nach Abschluß der milchsauren Fermentation aufgelockert oder umgesetzt werden. Kleinere Komposthaufen werden von den auf die fermentierten Stoffe wilden Regenwürmern alleine umgewühlt und vererdet.

Die Vererdung kann aber auch im Boden ablaufen. Dazu kann der milchsauer fermentierte Gärkompost/Bokashi nach nur einem Monat zur Beetvorbereitung oder begleitenden Düngung in Furchen eingebracht werden. Hier kann es noch zur Überdüngung kommen, deshalb nur 1-3 l Gärkompost/Bokashi je m2. Erst bei der Vererdung werden die Nährstoffe sicher und bequem für die Pflanze in der Holzkohle, dem Steinmehl und dem Humus gespeichert.

Quelle: http://www.triaterra.de/epages/62153231.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62153231/Categories/%22Terra%20Preta%22/Infoseite_Praxis_der_Terra_Preta_Herstellung

Ob das alles so funktioniert und am Ende das versprochene Ergebnis bringt, weiß ich momentan auch noch nicht. Aber der Eimer mit dem Substrat müßte heute kommen, und am Ende des Jahres sollte der erste Komposter fertig sein. Dann sehen wir weiter Blinzeln

Gruß,
Novalis
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#5
Hallo,

hier paßt das gut rein, der Krameterhof. Dort sollen sibirsiche Verhältnisse herrschen, gartenmäßig, und trotzdem werden dort sogar Zitronen reif. Finde ich sehr interessant, und daß überhaupt nicht gegossen, gedüngt oder gepflegt wird.

http://www.youtube.com/watch?v=K3ZaWVE1N8k

Das zweite Video ist gleich darunter.
aromarin - Haut wie Samt und Seide
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#6
(28.06.12010, 17:05)Pamina schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-35062.html#pid35062Danke Novalis,

Ich möchte mir einen Komposter in den Garten stellen, ich kannte bis jetzt nur die herkömmliche Kompostierung und werde mal deine Quellen genauer lesen.

Wir sind umgezogen und haben jetzt einen großen Garten, da findet sich sicherlich ein Plätzchen für den Kompost. Hier gibt es auch nur die Grauetonne, keine Biotonne :roll:

Grüße

Hast du das jetzt eigentlich ausprobiert? Oder hat jemand anders Erfahrung mit Terra Preta?
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#7
Hallo Munin!

Wir haben in der Tat inzwischen einen Kompost. Lol

Der Beitrag ist ja richtig lange her, habe ich ganz vergessen.

Wir haben allerdings unseren Kompost selbst gebaut bzw. mein Mann. Er hatte da ganz konkrete Vorstellungen. Pfeif

Vielleicht mag er dazu was schreiben?

Unser Kompostkonzept ist noch nicht ganz ausgereift, im wahrsten Sinn, und ist noch am Arbeiten. Allerdings wachsen Kartoffeln aus dem Haufen, also denke ich, daß die Erde darin langsam sehr gut wird. Unsere Vögel hier lieben den Kompost; die Amsel hat sich im Winter ganz oft dort aufgehalten und sich was zum Essen geholt. Ich vermute aber auch, daß ihr die Wärme gefallen hat.

Ich habe aufgrund Rahanas' Empfehlung noch zusätzlich einen Bokashi. Die Flüssigkeit daraus füttert meine Pflanzen.

Winken
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#8
Das hört sich auch interessant an.
Die Erde im unserem Garten ist zum Glück schön schwarz, aber ich finde das richtige Kompostieren auch interessant, wenn man neue Beete oder Hochbeete anlegen will.

Deshalb beachtete man auch die Fruchtfolge beim Pflanzen. Sonst werden dem Boden immer dieselben Nährstoffe entzogen. Und wenn man im Herbst oder Frühling wieder nährstoffreiche Erde zugeben kann, dann gedeiht auch alles schön, was wachsen will  Biggrin


   


Mein Opa hat früher immer schon gesagt: "Erst muss man der Erde etwas geben, bevor man etwas von ihr bekommt!" Ein sehr kluger Mann  Biggrin  Daumen hoch

   
Quelle: https://www.gartenjournal.net/fruchtfolge

Er hatte auch immer drei Nüsse in seiner Tasche  Pfeif
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#9
Das Kompostieren auf dem Komposthaufen findet unter Sauerstoff statt, je besser die Sauerstoffzufuhr, desto besser geht's. Anders mit der Terra Preta, deren Herstellung ist ein anaerobes Verfahren. Also unter Ausschluß von Sauerstoff. Es wird fermentiert. Es ist prinzipiell wie beim Sauerkraut, hier zum Thema Fermentieren:

https://www.pagan-forum.de/thread-5701-post-59489.html

Die Idee dahinter ist, daß die Böden ausgelaugt sind, und oft keine günstige Zusammensetzung der Mikroorganismen mehr haben, die letztlich die Voraussetzung für alles Leben sind. Ohne Mikroorganismen gibt es kein "höheres Leben".
Es gibt günstige, ungünstige und "neutrale" Mikroorganismen. Die neutralen überwiegen, und sie hängen sich immer an die Mehrheit der anderen an, also an die günstigen oder die ungünstigen. Gibt es also mehr günstige Mikroorganismen, wird das günstige Bodenmilieu durch diese neutralen Mikroorganismen verstärkt, sind mehr ungünstige da, geschieht allerdings das Gleiche, und sie verstärken eben diese. (Im Kleinen wie im Großen.)

Es ist wie im Darm, ist der gesund, ist das eine recht gute Grundlage für die allgemeine Gesundheit. Ist er aus den Fugen, und fügt man günstige Darmbakterien zu, und er kommt damit wieder ins Lot, so ist das auch günstig für die Gesundheit in weiterer Weise. So ähnlich ist das auch mit dem Boden.
Eine gute mikrobielle Beschaffenheit des Bodens führt letztlich zu gehaltvollerem Bewuchs, also das heißt, das Gemüse, das Obst, enthält dann auch mehr Vitamine und sonstige Vitalstoffe. Ein guter Boden (also die Mikroorganismen) baut außerdem Giftstoffe ab.
Ein in dieser Hinsicht guter Boden ist auf jeden Fall erstrebenswert und wünschenswert.

Es gibt dazu noch sehr viel zu sagen, sicher auch viel, was ich gar nicht weiß, und sowieso kann ich alles nur recht laienhaft darstellen.
Ich stelle mal diesen Satz als Grundlage hin: Ein gutes funktionierendes mikrobielles Klima ist die Grundlage für gesundes höheres Leben. Und das gilt eben auch für Pflanzen.


Möglichst kurze klare Anleitung, wie man es macht:

1. Schritt

- Man nimmt "effektive Mikroorganismen" (EM), da gibt es ganz verschiedene zu kaufen, die günstigsten, die ich gefunden habe, sind diese:

https://www.triaterra.de/epages/62153231.sf/de_DE/?ObjectPath=%2FShops%2F62153231%2FProducts%2F%22TriaTerra-aktiv+1+-1000+l%22%2FSubProducts%2F%22TriaTerra-aktiv+1+l+Flasche%22

1 Liter 3 Euro plus 5 Euro Versand = 8 Euro. Mehr Liter braucht man nicht (das kommt gleich anschließend).

Novalis hat in ähnlichem Zusammenhang diese Firma auch bereits erwähnt:

https://www.pagan-forum.de/thread-319-post-35083.html

- Dann braucht man Zuckerrohrmelasse, ein Glas, 450 g, 4-5 Euro oder so.

- Einen Kanister von z. B. 10 Liter. Einen Topf, um die Zuckerrohrmelasse aufzulösen.

So geht man vor:

Zuckerrohrmelasse in heißem Wasser auflösen, in den Kanister kippen (mithilfe eines Trichters), dann kaltes Wasser nachgießen, die effektiven Mikroorganismen mögen es nicht zu heiß haben. Das heißt: Nicht über 40 Grad, ist ja bekannt, die leben halt. Wenn es genug abgekühlt ist, die ganze Flasche EM (effektive Mikroorganismen) dazukippen. Mit Wasser auffüllen. Zudrehen und gut schütteln. Fertig.

Wichtig: Den Verschluß zur Aufbewahrung dann wieder leicht aufdrehen! Denn beim Gärungsprozeß entsteht Kohlensäure. Also den Verschluß immer leicht aufgedreht lassen!

Es gibt ausgebuffte Thermo-Automaten dafür, die den Prozeß bei immer 30 Grad (oder so) bei Laune halten. Kann man sich aber sparen, es funktioniert genauso bei Zimmertemperatur. Dauert halt zwei Wochen länger. Und Zeit haben wir ja. So kostet es auch keinen Strom, und der Kanister kann überall herumstehen, auch wenn dort keine Steckdose ist. Am besten steht er dunkel. Und nicht allzu kalt, Zimmertemperatur wäre schon schön. Kälte verlangsamt den Prozeß. Wichtig ist aber, daß er nicht zu heiß steht, nicht über 40 Grad, denn sonst sind die EM hin.

Nach vier bis sechs Wochen ist die Chose fertig. Der Geruch sollte angenehm fruchtig sein.

Auf diese Weise kann man immer wieder neu sich selber eine solche "Starterflasche mit EM" machen. Geringe Kosten und geringer Aufwand, wie ich finde.


2. Schritt

Den Fermentierungsprozeß einleiten, mit dem dann später die Erde angereichert wird.

Man braucht:

- Einen gut, möglichst luftdicht, verschließbaren Eimer. Z. B. so einen großen Eimer aus dem Gastrogewerbe (der wäre vermutlich sogar kostenlos), wo sie Senf und so Sachen in großen Mengen geliefert bekommen. Oder auch z. B. ein Eimer aus dem Baumarkt (lebensmittelecht). Mit gut schließendem Deckel.

- Pflanzenkohle. (Wer's mag und kann, kann sie auch selbst herstellen.)

- Garten- und/oder Küchenabfälle. Im Gegensatz zum Kompostieren geht hier nahezu alles, auch Gekochtes und Brot.
Wichtig ist, daß alles sehr kleingeschnitten wird!

- Und natürlich die EM. Für die braucht man jetzt außerdem auch noch eine Sprühflasche, in die sie eingefüllt werden.

So geht man vor:

- Den Boden des Eimers mit EM einsprühen, einfach zweimal draufsprühen.

- Garten- und Küchenabfälle sammeln nach und nach, oder auch einfach alles gesammelte gleichzeitig einfüllen. Dazwischen immer wieder mit EM einsprühen, alle paar cm Höhe an Abfällen, zuviel ist nicht nötig, schadet aber auch nicht. Außerdem immer wieder mit ein paar Löffeln voll Pflanzenkohle bedecken. Die Pflanzenkohle ist optional, es funktioniert auch ohne. Aber sie hat schon ihren Sinn.

Sobald der Eimer voll ist, nochmal EM draufsprühen, nochmal Pflanzenkohle obendrauf, und dann verschließen. Wenn der Eimer nicht wirklich luftdicht verschließt, z. B. mit Klebeband drumherum abdichten.

Man kann das alles auch teuer ausstatten, es gibt sog. Bokashi-Eimer, da kann man dann auch unten Flüssigkeit abzapfen, um damit die Pflanzen zwischendurch zu gießen. Aber die sind teuer, und ich bin ein Sparfuchs. Nötig ist es halt nicht. Man reichert damit letztlich ja sowieso die Erde an, dann braucht man nicht zwischendurch auch noch damit zu gießen. (Falls jemand gießen möchte: nur gut verdünnt!)

Der Eimer jedenfalls muß dann einige Zeit stehen. Nicht über 40 Grad, das ist wichtig, das halten die EM nicht aus (sie sind lebendig!). Kälte ist kein Problem, aber der Vorgang wird durch Kälte verlangsamt. Steht der Eimer so bei 20 Grad, ist die Fermentierung in so 4 bis 6 Wochen abgeschlossen.

Wichtig ist noch: Alles, was in den Eimer kommt, sollte recht kleingeschnitten sein! Also tatsächlich in 2-3 cm große (kleine) Stücke. Umso besser funktioniert es.

Wenn man den Deckel öffnet, sollte oben eine weiß-graue Schimmelschicht drauf sein. Das ist ein Gütezeichen, so soll es aussehen. Ansonsten wieder verschließen und weiterwarten.


3. Schritt

Erde damit anreichern.

So ein durchschnittlich großer Eimer reicht für ein 2 qm Beet etwa. Den Inhalt auf dem Beet ausbringen, verteilen und einarbeiten.
Auch das kann man fertig kaufen, heißt dann glaube ich "Bodenaktivator", gibt es flüssig und körnig zum Streuen.

Anschließend ein bis drei Wochen warten mit der Bepflanzung, die Pflanzen mögen das sonst nicht so besonders gern. Aber dann ist es gut für sie. Man kann auch das Ferment erstmal in einem Kübel mit Erde mischen und zwei Wochen stehenlassen, und dann erst auf ein Beet ausbringen.
Auch immer nur stark verdünnt mit EM gießen. 1:10 oder sogar 1:100, irgendwie so. Und nie auf die Pflanze selbst.

Nach dem zweiten Mal ausbringen (im Jahr drauf) einer solchen EM-Kultur-Fermentierung sollte der Boden schon wieder sehr gut und auch dauerhaft versorgt sein mit Mikroorganismen.


Wenn man jetzt mit dem Prozeß beginnt, kann man es im frühen Frühjahr ausbringen, und der so behandelte Boden wäre genau zur Pflanzzeit pflanzbereit.

Zur Pflanzenkohle:

Sie bindet Wasser, aber auch Nährstoffe. Daher nur "aktiviert" auf den Boden ausbringen. Also mit den EM und auch voll Wasser gesogen. Die Kohle bindet außerdem Schwermetalle, und die EM bauen Giftstoffe ab. Zusammen sollen sie sogar Radioaktivität in Schach halten.


Das ist bisher nur angelesenes Wissen, aber ich glaube, ich habe es soweit korrekt wiedergegeben. Zumindest den Herstellungs- und Anwendungsprozeß.


Und hier noch ein Fernsehbeitrag, wie man überhaupt auf "Terra Preta" kam, und was es ausmacht.
"Ein Leben ohne Sorgen" (so um Minute 9):



Terra Preta - Das Schwarze Gold des Amazonas
Aus Tränen Gold und Perlen machen
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Es bedanken sich: Northern
#10
Ich finde das einfach alles Quatsch. Ich habe seit Jahrzehnten 2 x Komposthaufen in Betrieb. Da kommen einfach alle Gartenabfälle rauf. Dieses Terra Preta, Schnellkompostierer und wie das alles heißt, ist für Leute, die viel reden > aber nichts machen im Garten. Das ist nur Dumm- und Klugschwätzerei. Meine Meinung.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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