Monarchie ist machbar, Herr Nachbar!
#1
Menschen machen Fehler und unterliegen logischen Fehlschlußurteilen. Davon ist auch ein Bundeskanzler, König oder Kaiser nicht ausgenommen. Trotzdem will ich hier den Versuch unternehmen und die grundlegenden Vorzüge der Staatsform Monarchie gegenüber einer bürgerlichen Demokratie darlegen.


1. In einer Monarchie gibt es einen Herrscher (zumeist König) der über einen längeren Zeitraum für die Geschicke des Landes verantwortlich ist. Man kann also nichts auf den Nachfolger schieben, sondern muß alles was man sich einbrockt - selbst wieder auslöffeln. Das hat den Vorteil, daß man die "Tagespolitik" besser und längerfristig überdenkt.

2. Ein einzelner Herrscher (Souverän) ist für das Volk besser personifizierbar (greifbarer), als die demokratische Verwaltungshyäne.

3. Eine Monarchie muß naturbedingt den Mittelstand fördern und den Monopolkapitalismus unterbinden. Daraus folgen zwangsläufig bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bevölkerung.

4. Die radikaldemokratische Bourgeoisie ist der natürliche Feind der Monarchie. Diese beiden Gesellschaftssysteme stehen sich antagonistisch gegenüber. Das Kapital versucht stets und mittels Finanzmittel Einfluß auf die Politik und deren Entscheidungsträger zu gewinnen. Bei einer unabhängigen Herrscherfamilie kann dieser Einfluß jedoch nicht gewährleistet werden. Im Gegensatz hierzu ist ein Machtgewinn in der Demokratie ausschließlich über Geldmittel möglich und birgt daher schon im Ansatz den Keim der Korruption und Schattenregierung. Eine Herrschaft des Blutes garantiert hingegen eine kontinuierliche Entscheidungsfolge, die sich unabhängig von der finanzpolitischen Tageskasse entwickelt.

5. Die Meinungs- und Wahlfreiheit wird in der Demokratie und Monarchie gleichermaßen unterdrückt. Während die Monarchie an die Einsicht der Bevölkerung appelliert, an das Vertrauen der Menschen - in die Fähigkeit des jeweiligen Herrschers, - korrumpiert und manipuliert die Demokratie den Wähler durch massenpsychologische Vorgehensweisen.

6. Ein Thronfolger der von Kindesbeinen an zur Unabhängigkeit seiner Entscheidungen erzogen wird, ist der bessere politische Arbeiter. König ist ein Beruf wie Dachdecker, Tischler oder Schmied und kann nur von hierfür geeigneten Personen ausgeübt werden. Das wird durch die Blut- und Standesgeheimnisweitergabe garantiert.

7. Eine Monarchie fördert den Regionalismus durch die Beteilung der Herrscherfamilie und örtlichen Grafen und Fürsten an der Verwaltungs- (Macht). Dadurch wird die Konkurrenz innerhalb der Familie ruhig gestellt und zur nützlichen Mitarbeit gezwungen. Der Regionalismus aber nutzt dem Menschen und ist seinen natürlichen Interesse förderlich.

Währenddessen strebt eine Demokratie stets zur monopolkapitalistischen Vereinigung (Imperialismus). Das beste Beispiel hierfür ist die Gründung einer Europa-LPG, der sogenannten europäischen Gemeinschft bzw. die Gründung von entsprechenden Amtskolchosen (regionaler Gemeindezusammenschluß). Hier also Zentralisierung und damit Ausschaltung und Gleichschaltung regionaler Spezifikationen und Bedürfnisse. Diese Gleichschaltung geht stets zu Lasten der Bevölkerung und zum Nutzen der Finanzoligarchie.



Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Gibt es Meinungen hierzu? Ich bin selbst noch bei einem entsprechenden Denkprozeß bzw. bei der Untermauerung und Beweiszusammensuche für die einzelnen Punkte. Daher bin ich also sehr dankbar für entsprechende Argmentation (auch den Versuch einer Gegenargumentation).
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
Hallo Lord!

Zu Deinen Argumenten faellt mir vorerst nur ein, dass ich mir das selbe auch schon mehrmals ueberlegt habe. Aus meinem Innersten weiss ich, dass die Monarchie die wohl beste Staatsform ist, wenn sie richtig angewendet wird. Nur mit dem Begruenden tu ich mir schwer. Ist halt ein tiefes inneres Wissen. Lächeln

Gruesse vom

Ritter
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#4
Hallo Ritter!

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Auch über Zustimmung bin ich freilich erfreut. Blinzeln

Was die richtige Anwendung betrifft, ist natürlich klar, daß es auch in einer Monarchie "gute" und "schlechte" Könige gibt. Das System als solches (in der Anlage) scheint mir aber weniger "störanfällig".

Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
Hallo!

Meiner Erfahrung nach sind Systeme als solches ueberhaupt nicht stoeranfaellig. Auch Demokratie, Republik, ... etc. sind vom Prinzip und ohne bestimmte Bedingungen nicht stoeranfaellig. Unter Bedingungen sind dabei unter anderem Finanz- (Kapitalismus, Kommunismus, ... etc.) und Machtsysteme (zur Auslebung der eigenen Obsession) gemeint.

Trotzdem schreit ein sogenannter innerer Ruf nach einer Monarchie. Lächeln

Gruesse vom

Ritter
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#6
Ist nicht irgendwie das Problem jeder Staatsform, daß sie schlichtweg an der Praxis scheitert?
Mag ja an meiner eher rotgefärbten Jugendzeit liegen, aber ich empfinde das Grundding des Kommunismus auch nicht als das dümmste - aber eben nicht umsetzbar.
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#7
Ist nicht irgendwie das Problem jeder Staatsform, daß sie schlichtweg an der Praxis scheitert?

Nein, das denke ich nicht unbedingt. Eine Staatsform, die sich weitestgehend nach den Naturgesetzen richtet, wäre wohl erfolgsversprechend.

PS. Kommunismus, bitte den anderen Ordner benutzen, damit wir hier ausschließlich bei Monarchie bleiben können.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#8
Hallo Lord,

vielen Dank zur Eröffnung dieses hochinteressanten Themas! Und hier gleich einigen Diskussionsstoff:

Zitat:3. Eine Monarchie muß naturbedingt den Mittelstand fördern und den Monopolkapitalismus unterbinden. Daraus folgen zwangsläufig bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bevölkerung.

Könntest Du diesen Punkt noch näher ausführen? Verstehst Du Monopolkapitalismus als zu großen Machtblock, der als Konkurrent zur Herrscherfamilie vermieden werden muß?

Zitat:5. Die Meinungs- und Wahlfreiheit wird in der Demokratie und Monarchie gleichermaßen unterdrückt. Während die Monarchie an die Einsicht der Bevölkerung appelliert, an das Vertrauen der Menschen - in die Fähigkeit des jeweiligen Herrschers, - korrumpiert und manipuliert die Demokratie den Wähler durch massenpsychologische Vorgehensweisen.

Anstatt an das Vertrauen der Menschen zu appellieren, könnte eine heutige Monarchie genauso durch Medien/veröffentlichte Meinung etc. manipulieren...

Zitat:7. Eine Monarchie fördert den Regionalismus durch die Beteilung der Herrscherfamilie und örtlichen Grafen und Fürsten an der Verwaltungs- (Macht). Dadurch wird die Konkurrenz innerhalb der Familie ruhig gestellt und zur nützlichen Mitarbeit gezwungen. Der Regionalismus aber nutzt dem Menschen und ist seinen natürlichen Interesse förderlich.

Sehe ich nicht als zwingenden Punkt. Auch Monarchien können zentralistisch sein, wie z. B. früher in Frankreich. Macht kann auch besessen machen, der Herrscher/die Herrscherin will mehr & mehr...
A propos, was sagst Du zur Gegenüberstellung absolutistische gg. konstitutionelle Monarchie? Positivbeispiel absolutistischer Herrscher: Friedrich der Große, Negativbeispiel: Ludwig XIV. Negativbeispiel konstitutioneller Herrscher: Wilhelm II (mangelhafte Diplomatie)
Die Liste ließe sich vermutlich beliebig fortsetzen, bin auf diesem Gebiet aber nicht sattelfest, von daher belasse ich es zunächst hierbei.

Schön' Gruß von der Eiche
Dem Schlechten mag der Tag gehören - dem Wahren und Guten gehört die Ewigkeit. (F. v. Schiller)
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#9
Salve Pagan.

Ich fürchte, hier liegt eine Kommunikationsschwäche vor?!
Es war nicht meine Absicht, meine Meinung zum Für und Wieder der unterschiedlichen Staatsformen von mir zu geben. Ich war früher nicht unbedingt politisch unaktiv und bin ein solches Abwägen mittlerweile eher müde - eben, weil ich für mich persönlich einfach zu dem Schluß gekommen bin, daß kein noch so ausgeklügeltes, konstruktives Staatssystem, sei es noch so vielversprechend, sich in der Praxis umsetzen wird.
Und der Punkt, an dem jedes Einzelne davon scheitert, scheint mir ganz offensichtlich.
Da draußen laufen einfach zu viele leere Hüllen durch die Welt.

Liebe Grüße,
Abnoba
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#10
Hallo Eiche!

Ein schöner konstruktiver Beitrag. Man sieht gleich, wo die Politiker sitzen. :-)


3. Eine Monarchie muß naturbedingt den Mittelstand fördern und den Monopolkapitalismus unterbinden. Daraus folgen zwangsläufig bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bevölkerung.

Könntest Du diesen Punkt noch näher ausführen? Verstehst Du Monopolkapitalismus als zu großen Machtblock, der als Konkurrent zur Herrscherfamilie vermieden werden muß?

Ebenso habe ich es gemeint und ich bin sehr erfreut, daß wir uns hier ohne große Worte verstehen. Da sprechen wir wohl die selbe Sprache bzw. denken in einem ähnlichen Muster.

Ein Monarch kann keinen Gegenherrscher zulassen. Das ist sein natürliches Bestreben. Da seine politische Macht durch die Erb- und Blutfolge abgesichert ist, kann ein solcher Gegenherrscher nur unter finanziellen Gesichtspunkten eine Rolle spielen. Der Monarch darf hier also nicht zulassen, daß eine "reiche Macht" eigene Heere unterhält und mittels Finanzen sonstigen Einfluß auf das Staatengebilde nimmt. Aus diesem Grund ist der Monarch gezwungen "Superreichtum" (also Monopolbildung) unbedingt zu verhindern. Er fördert stattdessen den Mittelstand und das Handwerk, weil er von diesen Steuereinnahmen sein Finanzbudget bestreitet. Ein kleiner Betrieb ist keine Konkurrenz für den Staatsapparat, wohl aber ein Konzern, der vielleicht mehr Einnahmen erwirtschaft, als das Bruttoinlandsprodukt des Königreiches. .-)

Ein gesunder Mittelstand ist aber stets und immer das Rückgrat des Wohlstandes der "einfachen" Bevölkerung. Ich denke, daß diese wirtschaftspolitische Weisheit bekannt ist, und hier nicht näher ausgeführt werden muß.



5. Die Meinungs- und Wahlfreiheit wird in der Demokratie und Monarchie gleichermaßen unterdrückt. Während die Monarchie an die Einsicht der Bevölkerung appelliert, an das Vertrauen der Menschen - in die Fähigkeit des jeweiligen Herrschers, - korrumpiert und manipuliert die Demokratie den Wähler durch massenpsychologische Vorgehensweisen.

Anstatt an das Vertrauen der Menschen zu appellieren, könnte eine heutige Monarchie genauso durch Medien/veröffentlichte Meinung etc. manipulieren...

Sie könnte und sie wird es auch tun. Aber nicht zum Zwecke des Machterhaltes oder der Machtmanipulation. Denn diese ist ja durch die Dynastie abgesichert. Bisher gab es auch (fast) in jeder Monarchie den Straftatbestand der Majestätsbeleidigung. Die Bevölkerung soll das nicht stören, so lange sich der Monarch als wahrer Vater des Landes erweist. Trotzdem neigt eine Monarchie (und auch der Bürger) eher zu Regionalnachrichten, in denen der König eine sowieso untergeordnete Rolle spielt, weil er seine Machtposition nicht ständig rechtfertigen muß, wie z.B. ein demokratischer Herrscher. Und noch der Hinweis, daß auch ein Pressemonopol von einem "Absolut" nicht geduldet werden darf.



7. Eine Monarchie fördert den Regionalismus durch die Beteilung der Herrscherfamilie und örtlichen Grafen und Fürsten an der Verwaltungs- (Macht). Dadurch wird die Konkurrenz innerhalb der Familie ruhig gestellt und zur nützlichen Mitarbeit gezwungen. Der Regionalismus aber nutzt dem Menschen und ist seinen natürlichen Interesse förderlich.


Sehe ich nicht als zwingenden Punkt. Auch Monarchien können zentralistisch sein, wie z. B. früher in Frankreich. Macht kann auch besessen machen, der Herrscher/die Herrscherin will mehr & mehr...
A propos, was sagst Du zur Gegenüberstellung absolutistische gg. konstitutionelle Monarchie? Positivbeispiel absolutistischer Herrscher: Friedrich der Große, Negativbeispiel: Ludwig XIV. Negativbeispiel konstitutioneller Herrscher: Wilhelm II (mangelhafte Diplomatie)
Die Liste ließe sich vermutlich beliebig fortsetzen, bin auf diesem Gebiet aber nicht sattelfest, von daher belasse ich es zunächst hierbei.


Diese Monarchien waren durch die jeweiligen industriellen Revolutionen bereits kapitalistisch geprägt und taugen daher nicht als Beispiel. Eine Monarchie ist aber der natürliche Feind eines jeden industriellen Fortschrittes (JvH führt das übrigens in einem seiner Bücher hervorragend aus). Wenn ich von "Monarchien" rede, habe ich eher die urgesellschaftsähnlichen Stammesdynastien im Hinterkopf. Irgendwann im frühen Mittelalter begann der Verfall der konstruktiven Monarchie. In allen Ländern. Die radikaldemokratische Bourgeoisie gewann wiederum an Einfluß (der vorindustrielle Imperialismus war vorher durch den Zerfall des römischen Sklavenhalterimperiums beseitigt worden) und konnte sich wegen der industriellen Revolution schließlich durchsetzen. Jede Monarchie mit imperialen Bestrebungen kann man eigentlich als faschistisch und damit als Sargnagel für sich selbst ansehen.

Ich freue mich auf eine Fortführung der Thematik.

Unsere Grüße

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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