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Zitat:aber nicht für Genuß oder irgend ne Art von produktiver Bewältigung.
Emotion sorgt niemals für Genuss, nur in einem völlig kranken Hirn. Die Stammschreiber beschäftigen sich seit vielen Jahren mit Themen rund um die unkontrollierte Emotionalität und deren weltweiten Folgen. Lies dich doch erstmal durch die entsprechenden Artikel im Forum und äussere dich dann nochmal - oder verschwinde. Für Emotionsjunkies gibt es hier keinerlei Sympathie.
Tue was immer ich will!
čono
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Vergeblich habe ich versucht, eine allgemeingültige Definition des Begriffs "Emotion" im www zu finden. Sie divergieren teilweise doch erheblich. Allein das ist schon der Quell aus dem Missverständnisse entstehen (können).
Lateinisch läßt sich Emotion von "emovere" ableiten -> herausbewegen (movere -> bewegen)
und zu meinem Erstaunen habe ich noch eine andere Ableitung gefunden:
lat. "ex" -> heraus und "motio" -> Bewegung, Erregung
Es bewegt sich also etwas heraus. Erregung wäre unkontrolliert. Bewegung im Sinne eines Gemütszustandes ist abgeschwächte Erregung. Bewegung im Sinne von "vorankommen, gehen, in Bewegung bleiben" bringt noch eine andere Nuance.
Genau so unterschiedlich sind die extremen polaren Auffassungen, die existieren. Die eine Seite plädiert für "emotionslos" (im Sinn von Leugnung, Blödsinn), die andere Seite für "laß es (ungehemmt) raus". Also allein da wird Emotion schon unterschiedlich aufgefasst und entsprechend damit umgegangen.
Hier im Forum werden Emotionen nicht geleugnet, aber kontrolliert. Das ist der große Unterschied.
Gruß, ?ono
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Der beste Lehrer bist Du selbst. Beobachte Dich in diesen und jenen Situationen, in denen sich emotionale Regungen entwickeln. Analysiere, warum du emotional bist und erkenne, daß die Emotionen immer von außen kommen, ergo ein äußerer Einfluß sind und Dich zu einer Regung bringen. Mit anderen Worten, sie lenken Dich und werden Dich und Dein Leben beherrschen, wenn Du sie nicht kontrollierst.
Das ist die beste Erkenntnis und Definition. Alles andere ist profane Theorie.
Meine Grüße
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Zitat:Vergeblich habe ich versucht, eine allgemeingültige Definition des Begriffs "Emotion" im www zu finden. Sie divergieren teilweise doch erheblich. Allein das ist schon der Quell aus dem Missverständnisse entstehen (können).
Lateinisch läßt sich Emotion von "emovere" ableiten -> herausbewegen (movere -> bewegen)
und zu meinem Erstaunen habe ich noch eine andere Ableitung gefunden:
lat. "ex" -> heraus und "motio" -> Bewegung, Erregung
Ja. Das ist die beste Definition, die sich etymologisch herausfinden läßt.
Zitat:Genau so unterschiedlich sind die extremen polaren Auffassungen, die existieren. Die eine Seite plädiert für "emotionslos" (im Sinn von Leugnung, Blödsinn),
Sozusagen die vulkanische Variante. Die Emotion soll durch die Logik beherrscht und kontrolliert werden. Dadurch wird die Emotion jedoch nicht aufgelöst, sondern nur unterdrückt.
Zitat:die andere Seite für "laß es (ungehemmt) raus". Also allein da wird Emotion schon unterschiedlich aufgefasst und entsprechend damit umgegangen.
"Sau rauslassen" ist heute die große Mode. Daran erkennt man den wahren Zombie.
Zitat:Hier im Forum werden Emotionen nicht geleugnet, aber kontrolliert. Das ist der große Unterschied.
Kontrollierte Emotionen können auch als wertvolle Schubkraft hinter Vorhaben und Wünschen genutzt werden. Die Unterscheidung dabei ist einfach: Eine unkontrollierte Emotion ist jede Gemütsregung, die von selbst, also ungewollt kommt.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Glückskind
Gast
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Unsere fußballspielende Damen-Elf hat wie ich finde ein sehr schönes Praxisbeispiel für den erfolgreichen Einsatz kontrollierter Emotionen geliefert:
Spiegel online schrieb:Auch Laudehr wurde von den nigerianischen Gegenspielerinnen mehrfach übel mitgespielt. Was sie aber eher angestachelt als frustriert habe: "Die Wut habe ich dann über das Tor rausgelassen, und ich glaube, das war die perfekte Antwort." Und, falls es so etwas im Fußball gibt: Für Nigeria war es die gerechte Strafe.
Quelle: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,771777,00.html
Sehr gut, genau so läuft es!
Schöne Grüße
Glückskind
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Nach Überlegungen und Recherche hier im Forum hat sich mein Blickwinkel in Sachen Emotionen einerseits neu eingestellt, andererseits hakt es aber auch noch (womöglich zuviel Logik meinerseits ... :? )
Mal in Stichpunkten zusammengefasst und nachgefragt:
- Emotionen sind entweder kontrolliert oder unkontrolliert
- eine unkontrollierte Emotion ist jede Emotion, die unwillentlich (also ohne daß wir das wollten) aufgetreten ist und wird/wurde von außen an uns herangetreten (durch eine falsche Erwartungshaltung)
Meine Frage(n) nun:
Was tun mit der plötzlichen, unkontrollierten Emo ? Ist ja unerwünscht, also wohin damit in diesem Moment? Unterdrücken oder einfach rauslassen ist es ja gerade nicht.
Zitat:Paganlord schrieb dazu an anderer Stelle:
Wer sich bei unkontrollierten Emotionen erwischt: sich die Situation immer und immer wieder zurück ins Gedächtnis rufen. Es wird bei jedem Mal besser. Man härtet sozusagen ab. Außerdem hilft es, wenn man sich eingesteht: Daß wir nur aufgrund einer falschen Erwartungshaltung, die wir an jemanden oder an eine Sache hatten, emotional reagieren.
Im Nachhinein, wenn die Situation vorüber ist, kann ich nacharbeiten bzw. mich auf das nächste Mal vorbereiten, ok, aber unmittelbar ? Bei mir kommt es z.B. vor, daß ich zuweilen genervt reagiere, wenn mich andere (Kollegen oder Familienangehörige) bei einer konzentrierten Arbeit stören. Wo stecke ich diese Emotion in so einem Moment hin, um sie eben nicht zu unterdrücken, aber auch nicht wild rauszulassen?
Ist es denn machbar, diese "genervte" Emotionen umzuleiten und anschließend (wenn das störende Subjekt fort ist) erst recht konzentriert weiterzuarbeiten?
Zitat:Eine kontrollierte Emotion ist hingegen eine Emotion, die absichtlich geschürt wird, um seinem Vorhaben Nachdruck zu verleihen.
d.h. beispielsweise, wenn ich etwas gegen den Widerstand anderer erreichen will (siehe Glückskinds Beispiel mit den Fußballdamen) führe ich gezielt Wut-Emotionen herbei und unterstreiche meine gedanklichen Ziele/Wünsche damit? Welche Emotionen passen denn am besten zu welchen Zielen (wenn sich das so verallgemeinern läßt)?
Grüße
Wilder Mann
Das hast Du Dir so gedacht!
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Hallo Wilder Mann!
Zitat:Nach Überlegungen und Recherche hier im Forum hat sich mein Blickwinkel in Sachen Emotionen einerseits neu eingestellt, andererseits hakt es aber auch noch (womöglich zuviel Logik meinerseits ...)
Das lese ich gern. Genau eine solche Blickwinkelüberprüfung ist ein Anliegen des Forums. Ich finde es total wichtig, daß man offen und unvoreingenommen an ein solch grundsätzliches und grundliegendes Thema (wie die Emotionskontrolle) herangeht. Nur dann ist man wirklich in der Lage, den ganzen Umfang dieses neuen Wissensspektrums einzuschätzen und positiv und gewinnbringend ins eigene Leben zu integrieren.
Zitat:Mal in Stichpunkten zusammengefasst und nachgefragt:
- Emotionen sind entweder kontrolliert oder unkontrolliert
Ja, ganz genau.
Zitat:eine unkontrollierte Emotion ist jede Emotion, die unwillentlich (also ohne daß wir das wollten) aufgetreten ist und wird/wurde von außen an uns herangetreten (durch eine falsche Erwartungshaltung)
Ja. Definition einer unkontrollierten Emotion: Jede Emotion, die unwillentlich (also ohne daß wir es wollten) auftritt, ist eine unkontrollierte Emotion. Jede Emotion, die hingegen willentlich und unabhängig von äußeren Umständen erzeugt werden kann – ist eine kontrollierte Emotion/Schubkraft.
Eine falsche Erwartungshaltung ist der Hauptgrund für unkontrollierte Emotionen. Wir haben etwas vorausgedacht (für andere Menschen geplant, Situationen vorhergedacht), was nicht oder nicht so eintrifft. Aufgrund dieser falschen Voraussage reagieren wir nun emotional unkontrolliert.
Zitat:Meine Frage(n) nun:
Was tun mit der plötzlichen, unkontrollierten Emo ? Ist ja unerwünscht, also wohin damit in diesem Moment? Unterdrücken oder einfach rauslassen ist es ja gerade nicht.
Man kann lernen, das wieder runterzufahren. Also wir merken bereits beim Hochfahren, daß eine unkontrollierte Emotion im Anmarsch ist. Jetzt benutzen wir unsere Logik, um die Emotion wieder herunterzufahren. Wo es gar nicht anders geht, darf man auch mal raus in den Wald und die Bäume anschreien, sich von mir aus auf die Erde werfen und mit Händen und Füßen trommeln. Dort kann man wenigstens keinen Schaden anrichten und der Wald säubert im Laufe der Zeit diesen Cluster. Das sollte aber wirklich die absolute Notlösung sein.
Auf gar keinen Fall zu Hause in der eigenen Bude ausflippen oder sogar gegenüber anderen Menschen. Das wäre dann ein spirituelles Verbrechen, und man muß sich nicht über die vielen Gegenreaktionen wundern, die dann entstehen und demjenigen zum Nachteil gelangen.
Paganlord schrieb:Wer sich bei unkontrollierten Emotionen erwischt: sich die Situation immer und immer wieder zurück ins Gedächtnis rufen. Es wird bei jedem Mal besser. Man härtet sozusagen ab. Außerdem hilft es, wenn man sich eingesteht: Daß wir nur aufgrund einer falschen Erwartungshaltung, die wir an jemanden oder an eine Sache hatten, emotional reagieren.
Zitat:Im Nachhinein, wenn die Situation vorüber ist, kann ich nacharbeiten bzw. mich auf das nächste Mal vorbereiten, ok, aber unmittelbar ? Bei mir kommt es z.B. vor, daß ich zuweilen genervt reagiere, wenn mich andere (Kollegen oder Familienangehörige) bei einer konzentrierten Arbeit stören.
Ja, das geht mir auch so. Sagen wir mal so herum: Es ist störend und wird als störend empfunden. Sich darüber emotional aufzuregen, bringt gar nichts. Wenn es wirklich vorkommt, dann versucht man in dem Moment die Situation zu entschärfen, indem man auf den Familienangehörigen eingeht. Später ist es eventuell sinnvoll einen kleinen Appell ans „Gewissen“ von sich zu geben. Nach dem Motto: „He, ich habe zu arbeiten, das bringt mich völlig aus dem Konzept, wenn alle paar Minuten wer ankommt.“ Was ich vor Jahren gemacht habe: Einfach abschließen, mit der Zeit gewöhnen die sich daran. Man läßt sich öfter mal blicken, so wie unser eigener Arbeitsrhythmus es erlaubt, und schon sind alle beruhigt. Man wird es verstehen.
Man muß halt immer bedenken, daß „andere“ auch „Teufel“ sein können, die uns bei der Erledigung unserer Aufgaben und Vorhaben behindern wollen. Das läuft nun mal so in dieser Welt hier. Wenn man sich darüber jedoch aufregt, hat man das Spiel verloren. Das sind halt auch nur „Soldaten“, die ihren Auftrag erfüllen. Zwar in dem Moment feindliche Soldaten, trotzdem werden sie ritterlich korrekt behandelt, ohne daß wir uns durch dieses ritterliche Verhalten vom eigenen Weg/Vorhaben/Aufgabenerledigung abbringen lassen.
Hierzu muß ich jedoch unbedingt anmerken: Daß man bei allen hier besprochenen spirituellen Themen unbedingt das notwendige Fingerspitzengefühl (zwischenmenschliches Feingefühl) benötigt. Es ist kontraproduktiv, wenn wir die hier von mir geschriebenen Worte als starres Konzept anwenden und „ohne Rücksicht auf Verluste“ oder „mit dem Kopf durch die Wand“ vorgehen. Es kann ja auch mal vorkommen, daß unser Instinkt dazwischenfunkt. Du willst im Internet gerade etwas kaufen oder bestellen? Es ist gut möglich, daß Dich Dein Instinkt davon abhalten will, weil der Instinkt weiß, daß der Gegenstand z. B. nicht unsere Erwartungen erfüllt. In diesem Fall könnte sich unser Instinkt dadurch Gehör verschaffen, indem er in einen Familienangehörigen kurz schlüpft, der uns genau von dieser Bestellung abhalten soll.
Es ist halt wichtig den Kontext (Zusammenhang) zu sehen, und nicht ein „Konzept“ auf alle Situationen überzustülpen.
Wie Du bereits an diesen wenigen Ausführungen siehst, ist das Thema sehr vielfältig und verzweigt. Wichtig zu merken ist jedoch nur eines: Eine unkontrollierte Emotion ist in jedem Fall die falsche Handlungs- und Vorgehensweise.
Zitat:d.h. beispielsweise, wenn ich etwas gegen den Widerstand anderer erreichen will (siehe Glückskinds Beispiel mit den Fußballdamen) führe ich gezielt Wut-Emotionen herbei und unterstreiche meine gedanklichen Ziele/Wünsche damit? Welche Emotionen passen denn am besten zu welchen Zielen (wenn sich das so verallgemeinern läßt)?
Das Beispiel hinkt halt nur daran, daß die Fußballdamen garantiert nicht in der Lage sind, unkontrollierte von kontrollierten Emotionen zu unterscheiden. Es war halt eher ein theoretisches Beispiel.
Natürlich kann man kontrollierten Enthusiasmus (unkontrolliert = Übermotivation) einsetzen, um seine Tagesziele zu erreichen. Jedoch wird man ohne Training ziemlich plan- und ergebnislos herumstochern, da man das eine nicht richtig vom anderen unterscheiden kann. Was Du jetzt machen kannst: Benutze Deine Logik, um Deine Emotionen zu bändigen und in den Griff zu bekommen. Dazu ist unsere Logik als Instrument gut und funktioniert ausgezeichnet. Es ist der erste Schritt in die Selbstkontrolle.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Zitat:Man muß halt immer bedenken, daß „andere“ auch „Teufel“ sein können, die uns bei der Erledigung unserer Aufgaben und Vorhaben behindern wollen. Das läuft nun mal so in dieser Welt hier. Wenn man sich darüber jedoch aufregt, hat man das Spiel verloren. Das sind halt auch nur „Soldaten“, die ihren Auftrag erfüllen. Zwar in dem Moment feindliche Soldaten, trotzdem werden sie ritterlich korrekt behandelt, ohne daß wir uns durch dieses ritterliche Verhalten vom eigenen Weg/Vorhaben/Aufgabenerledigung abbringen lassen.
Wer das in jeder Situation im Kopf hat und beherzigt, ist bereits einen großen Schritt weiter.
Vielen Dank für diese prima Veranschaulichung.
A.
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truthseeker
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Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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