Zitat:Ich komme nach wiederholtem Nachgrübeln darauf zurück, daß Loyalität meiner Meinung nach immer in Zusammenhang mit Eigennutz irgendeiner Art steht.
Naja, ist vielleicht nur eine Frage des Blickwinkels.
Bei mir endet die Loyalität in dem Moment, in dem die Sache/Person/Gruppe der gegenüber ich loyal bin, die Basis für die zugestandene Loyalität verlässt.
Also sprich: Wenn jemand nicht mehr zu der "Frequenz" gehört, der ich die Loyalität zugesprochen habe. (Dies sollte vor allem von der Intuition entschieden werden und nicht nur durch logische Hinweise). Alles andere wäre für mich der schon diskutierte "Kadavergehorsam" oder einfach "Hörigkeit" oder was auch immer für eine EMOTIONALE Torheit.
Von daher kann man durchaus einen gewissen Eigennutz sehen, denn die Loyalität beruht in einem gesunden Verhältnis auf Gegenseitigkeit.
Was noch gern hier fäschlicherweise reininterpretiert wird, ist der negative Zusammenhang mit dem Altruismus (Selbstlosigkeit), der häufig bei Bruderschaften als eine höchst noble Charaktereigenschaft gepriesen wird. Dabei ist eine bedingungslose Selbstlosigkeit ein "kranker" emotionaler Zustand, der höchst widernatürlich ist, da er die anderen über das Selbst stellt. Nicht einmal der altbekannte "Heiland" hat so etwas gefordert, im Gegenteil.
Loyalität ist für mich eher wie ein "strategischer Eigennutz", also ein Eigennutz der an höhere Ideale geknüpft ist und sich gerade nicht in schweren Zeiten verliert, sondern sich sogar über Inkarnationen hinweg ertrecken kann. Loyalität kann emotional geladen sein, z.B. duch Bewunderung best. Personen gegenüber (der Fan-effekt), ist m.M. aber tatsächlich in seinem Wesen neutral und sogar natürlich. Auch ist für mich Loyalität vom Prinzip her ein Zustand den man wahrt, OBWOHL das oder jenes störend ist und nicht WEIL das oder jenes so und so toll ist.
In der Praxis wird Loyalität wahrscheinlich von den meisten Menschen aber eher nach dem WEIL-Prinzip gehandhabt, was zur Folge hat, dass sobald ein "besseres" WEIL vorbeikommt, die Loyalität endet bzw. etwas endet, was auch nie eine Loyalität war.
Wahrheit ist ein Wort, welches m.M. nach oft falsch verwendet wird, so auch stellenweise hier. Also mehr eine sprachliche Herausforderung.
Da gesundes, loyales Verhalten ein natürlicher Zustand ist, ist Loyalität ein Teil der Wahrheit.
Was der Logik unterworfen ist, ist nicht etwa die Wahrheit, sondern die Wirklichkeit.
Sprachlich wichtig:
Wahrheit vs Wahr-nehmung
Aus Wahrnehmung wird Wirklichkeit, aber nicht Wahrheit.
Von da her erübrigt sich die Frage nach der wichtigeren Komponente, Wahrheit oder Loyalität. Diese Frage stellt sich bei genauerem Betrachten erst gar nicht.
Denn Wahrheit als solche ist ja mit der Essenz gleichzusetzen. In unserem Sprachgebrauch wird die noble Wahrheit aber viel zu häufig in den Mund genommen, in allen Formen der subjektiven Wahrheiten, welche es so geben mag.
Ich persönlich verwende das Wort "Wahrheit" seit dieser Erkenntnis deshalb nur in seltenen Fällen.
Gemeint war von Paganlord genauer die Frage:
Loyalität oder Wahr-nehmung
Sodann fällt die Antwort schon viel leichter, wenn die Sprache entwirrt ist.
Und hier ist natürlich die Loyalität zu bevorzugen, denn Loyalität ist eine Lebenswahrheit, ein intuitiv angemessenes Handeln und Denken.
MfG