Alesia
#1
Wen es interessiert; heute abend um 19.30 h kommt aus der Reihe
ZDF-Expedition ein Bericht über die Schlacht von Alesia.
Werde da auf jeden Fall mal reinschauen.
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#2
Da könnt Ihr übrigens sagen, was Ihr wollt; Caesar mag zweifelsohne eine bemerkenswerte Gestalt gewesen sein. Mein Herz jedoch schlägt klar auf Seite der Kelten und dabei bleibt es. Oder, um es mit Majestix zu sagen: "Alesia? Ich kenne kein Alesia! Ich weiß nicht, wo Alesia liegt! Niemand weiß, wo Alesia liegt!" Vikfrau
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#3
Alesia, eine Abrechnung mit der Keltenromantik

Es gibt in dem kleinen französischen Ort Alise-Sainte-Reine sogar ein Alesia Museum, denn genau dort, war es gewesen.

Die Kelten um Vercingetorix, die es trotz vielfacher Überlegenheit (auf jeden Römer kamen 7 Kelten) nicht schafften ein von beiden Seiten eingeschlossenes römisches Heer zu besiegen (sie hätten es vielleicht geschafft, wenn nicht gerade Caesar das römische Heer befehligt hätte) waren keine angenehmen und verständigen Zeitgenossen. Was die Asterix- und Keltenromantik verschweigt, ist, daß sich Vercingetorix nach der siegreichen Schlacht von Gergovia (die Hauptstadt der Arvener, von denen Vercingetorix einer war) durch ungeschicktes manövrieren selbst ins Aus spielte.

Vercingetorix selbst wollte wohl seinen "Partisanenkrieg" gegen die Römer fortführen, aber der undisziplinierte Haufen seiner Gefolgsleute und Generalität machte seine Pläne zunichte und drängte auf eine Entscheidungsschlacht gegen die Römer, die Vercingetorix so nie haben wollte. Vercingetorix selbst verdient höchsten Respekt, dem ihm Caesar auch stets erwiesen hat (selbst als er ihn später auf seinem Triumphzug mitführte). Vercingetorix wurde das Opfer seiner eigenen Leute, die einfach nicht auf ihren Kommandanten hören wollten und Vercingetorix somit zur Marionette der Masse degradierten. Er war machtlos, er war ihr Kommandant, aber "sie" diktierten, was er befehlen sollte. Anderenfalls weigerten sie sich und hätten (jeder Häuptling für sich) eigenständig den Kampf mit den Römern aufgenommen. Vercingetorix wurde zu einer Schlacht gezwungen, die er immer vermeiden wollte. Seine Partisanentaktik war weitaus klüger und erfolgreicher, reichte den auf "Ruhm" und "Ego" bedachten anderen Kelten aber nicht. Sie hielten diese Taktik für die Taktik eines Feiglings.

Klar rechnete sich auch Vercingetorix vor Alesia seine Chancen aus und sie standen nicht schlecht. Vor allem da nicht, als ihm eine Viertelmillion zusätzlicher keltischer Soldaten vor die Tore von Alesia geführt wurden. Alesia, die Stadt in der Vercingetorix bereits mit 100.000 Soldaten den 50.000 Römern gegenüberstand. Ja, die Römer waren frech wie Oskar und Caesar belagerte mit seinen 50.000 Römern die Kelten, die ihm an Anzahl doppelt überlegen waren. Als jedoch weitere 250.000 Kelten nach Alesia strömten und sich in Kampfformation um das Heer-Lager von Caesar sammelten, war Caesar aufeinmal derjenige, der von beiden Seiten eingeschlossen war.

Aber die Kelten waren keine Soldaten, die gewillt waren auf ihren Anführer Vercingetorix zu hören. Vercingetorix befahl der riesigen keltischen Armee die Römer zu belagern und auszuhungern. Also ganz so, wie es die Römer vorher mit Alesia versucht hatten. Ein Vorhaben, von dem Caesar wußte, daß es den Untergang der römischen Armee bedeutet hätte. Denn wie sollten sie sich versorgen? Die Vorräte würden nicht lange reichen. Vercingetorix achtete seinen Gegner trotz seiner eigenen 7fachen Überlegenheit. Vercingetorix kannte die Stärken der Römer und wollte auf Nummer sicher gehen. Der Lohn wäre ein vereintes und freies Keltenreich gewesen.

Seine Generäle aber waren Prolls, Trunkenbolde, Großmäuler, Gernegroße und Weiberhelden. Kurz: ein Haufen von protzsüchtigen Idioten. Ganz dem Charakter des keltischen und heutigen französischen Volkes entsprechend. "Wenn er Vercingetorix nicht kommandieren wolle und endlich den Angriffsbefehl erteile, dann würden sie eben die Sache in die Hand nehmen. Nichts sei leichter als das, die 7fach unterlegenen Römer zu schlagen, zumal man sie gerade zuvor in Gergovia geschlagen hatte." ... so tönten sie ...

Man stelle sich also vor, das riesige keltische Heer würde von diesen Vollidioten befehligt, aber genau dazu ist es gekommen. Vercingetorix wurde keine Wahl gelassen. Und es kam, wie es kommen mußte ....


Schlachtverlauf:

Es standen also etwa 350.000 Kelten gegen 50.000 Römer, die zudem von beiden Seiten eingekesselt waren. Die Kelten griffen das Lager von Caesar gleichzeitig an und versuchten die Römer mit ihrem riesigen Heer von vorne und hinten zu attackieren. Aber o Schreck! Die Römer hatten sich gut verschanzt und von hinter ihren Palisaden folgte einem Pfeil- und Speerhagel der nächste. Zudem hatte sich Caesar ein besonderes "Bonbon" ausgedacht. Mobile Gruppen, die er von einem Brennpunkt zum nächsten sandte und welche den Kelten immer dann auswichen, wenn sie sie gerade niedermachen wollten.

Aufgrund der ungeheuren Masse des keltischen Ansturms begannen die römischen Linien jedoch trotzdem zu weichen und aufzubrechen. Caesar selbst griff zum Schwert und kämpfte in vorderster Reihe mit, während Vercingetorix und die anderen Keltenführer das Schlachtgetümmel aus sicherer Position beobachteten. An seinem roten Feldherrenmantel war Caesar für alle gut erkennbar und seine römischen Legionäre wurden durch Caesars Teilnahme am Kampf dermaßen angespornt, daß sie trotz vieler Verluste um keinen Zentimeter zurückwichen. Jeder einzelne von ihnen wollte dem Feldherren durch seinen Mut imponieren.

Die Entscheidung brachte schließlich die römisch/teutonische Reiterei, die von Marc Anton (ja der, der später mit Kleopatra das Techtelmechtel hatte) angeführt wurde. Caesar hatte diese Reiterei nämlich vorsorglich nicht im Heer-Lager positioniert, welches ja dann von den Kelten eingeschlossen wurde, sondern einige Meilen außerhalb. Die Kelten waren so überheblich, daß sie diesen Fakt nicht ausgespäht hatten und vom Ansturm der Reiterei völlig überrascht waren. Die ersten Kelten begannen zu fliehen, aber niemand entkam dem Marcus Antonius und seinen Berittenen. Als Caesar schließlich bei Alesia gesiegt hatte, gab es keine Kelten mehr. Das Volk war auf ein Drittel geschrumpft und bestand nur noch aus Frauen, Kindern und Greisen ...    

Davon haben sich die Kelten nie mehr erholt und sie wurden die friedlichste und vorzüglichste römische Provinz, die man sich überhaupt vorstellen konnte.  

... alles wegen dem Ego von ein paar Idioten, die nicht die Befehle ihres Heerführers befolgen wollten und deren Logik sich dünkte, es besser zu wissen.

Ruhmreiche Kelten? Es ist einfach eine Schande wenn sich 350.000 Leute, die den anderen zudem körperlich an Stärke und Größe deutlich überlegen sind, von 50.000 kleinen Italienern verprügeln lassen. Von wegen Asterix und Zaubertrank und Römer verkloppen. Fettes Grinsen  Ein Traum eines französischen Schriftstellers - mehr nicht.  Zunge raus

Die Realität hat bewiesen, daß die höhere Geisteskraft eine körperliche Überlegenheit - die zudem emotional geleitet ist - wettzumachen in der Lage ist.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#4
Da fühle ich mich doch gleich angesprochen. Fettes Grinsen
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!
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#5
was - als roemer oder als kelte?

eine griechin Fettes Grinsen Fettes Grinsen Fettes Grinsen
EigenSinnige Frauen
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#6
Harrharr, und Du meinst, der Verlauf des Zerfalls könne das Andenken schmälern
- wie bei den Templern, etwa?! Fettes Grinsen
Vergebliche Liebesmüh, werter Lord.
In meinen Augen bleiben die bean druid groß, da ändert das Fehlverhalten einiger unrasierter Kerle rein gar nichts dran. Zunge raus
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#7
Paganlord schrieb:Die Realität hat bewiesen, daß die höhere Geisteskraft eine körperliche Überlegenheit - die zudem emotional geleitet ist - wettzumachen in der Lage ist.
Das eine Volk unterschrieb sein Todesurteil mit emotionsgeladener Disziplinlosigkeit, ein anderes mit dekadentem Hochmut.
Das Ergebnis bleibt gleich.
Mir scheint sogar, daß das Erstere zumeist eine Folge des Zweitgenannten ist. Häh?

Die Freiheit der Kelten fand für meinen Geschmack nicht in Alesia, sondern in Vindelikien ihr endgültiges Ende - und selbst dann blieben noch die Briten und Iren.

Ein Volk, welches die Avalon-Mythologie hervorbrachte, die doppelköpfige Schlange ehrte, sie neben Teutates mit einem Widderkopf darstellte - meine Symphatie und Loyalität kann es sein Eigen nennen.
Und es erstaunt mich etwas, daß dies für Dich nicht zu gelten scheint, Herr Lord.
Aber vielleicht magst Du mir erklären, was Dich zu so abfälliger und irgendwie gar nicht neutral klingender Berichterstattung treibt?!
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#8
was hat dich denn jetzt gebissen abnoba?

apropo gebissen...WER IST HIER KLEIN! Fettes Grinsen
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#9
Der Keltenstolz, untergroßer Römer, an dem die provokante Schreibweise des Lords reichlich kratzt. Zunge raus
Wollte man jedes Volk auf seine schwächste Stunde reduzieren, bliebe von keinem mehr etwas übrig, wie mir scheint.
Der Text malt mir ein zu pauschal negatives Bild und mit fünfhundert Jahren Keltengeschichte aufgrund einer einzigen Schlacht `abzurechnen` ist mir zu wenig.
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#10
Ein wunder Punkt, der dich zu treffen scheint, Abnoba.
Nicht nur der Kelten Schwäche ist damit niedergeschrieben, sondern, wie mir scheint, auch die deinige.
Ich kann mich den letzten Ausführungen nur anschließen.

Zitat:Die Realität hat bewiesen, daß die höhere Geisteskraft eine körperliche Überlegenheit - die zudem emotional geleitet ist - wettzumachen in der Lage ist.

Ajax
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