Bohnen
#1
Bohnen
[Bild: bohne1.jpg]
Bohnen sind hier nicht einheimisch, sondern stammen ursprünglich aus den Anden und den tropischen und subtropischen Wäldern Südamerikas. Die Urform wird dort heute noch angebaut. Die Bohnen kamen erst im 16. Jahrhundert nach Europa.

Die Bohne ist eine einjährige Hülsenfrucht, die sehr frostempfindlich ist. Es gibt mehr als 100 Sorten. Die Bohnenhülsen können sehr unterschiedlich in Form und Farbe gestaltet sein. Während die Hülsen älterer Sorten noch Fäden haben, die beim Putzen abgezogen werden müssen sind neuere Sorten fast fadenlos. Einige Sorten besitzen an der Innenwand der Hülsen eine pergamentähnliche, zähe Haut. Diese Haut wird mit fortschreitenden Reifegrad zusehends zäher.

Ebenso wie die Hülsen fallen auch die Samen in Form und Farbe recht unterschiedlich aus. Je nach Sorte können sie rund, kugelig, flach, oval oder lang gestreckt geformt sowie weiß, bunt gefleckt, hell- bis rotbraun sogar fast schwarz gefärbt sein.

Neben dem hohen Eiweißgehalt (etwa 22 Prozent) liefern frische grüne Bohnen eine ganze Menge Vitamin C. Außerdem relativ viel Kalzium (106 Milligramm pro 100 Gramm). Sie zählen zu den nitratärmsten Gemüsen.

Prinzeß- und Delikateßbohnen sind die zartesten und jüngsten Sorten. Buschbohnen sind hingegen fleischig und werden als Brechbohnen verwendet.

Stangenbohnen bieten sich für Eintöpfe an und Wachsbohnen für Salate.

Saison: der frischen Ware: Juni bis September. Noch bessere ernährungsphysiologische Werte weisen die ausgereiften trockenen Produkte auf.

Die Lebensmittelindustrie dost Bohnen zum größten Teil ein, damit gehen viele Wertstoffe verloren. Außerdem gibt es dort chemische Saatgutbeizung und Desinfektion der Stangen mit Formalin. Hier ruhen wesentlich größere "Gefahren", als wenn man mal eine Bohne roh ißt. (Ich tue das übrigensauch.)

Bohnen fördern zudem die Gesundheit des Ackerbodens durch tiefe Wurzeln, ziehen Stickstoff aus der Luft in die Erde, und sind daher ein wichtiges Glied in der Fruchtfolge. Die ausgereiften trockenen Bohnen spielen im Naturkosthandel eine größere Rolle als das Frischgemüse.

Jetzt noch mal zum Roh-Essen von Bohnen. Es ist in der Tat so, daß Bohnen die Stickstoffverbindung Phasin enthalten, die in größeren Mengen genossen die lebenswichtigen Aminosäuren blockiert. Beim Garen wird das Phasin jedoch völlig zerstört. Wer also "roh" essen will, bitte in kleinen Mengen.

Gegen Gasbildung im Darm helfen Gewürze wie Kreuzkümmel, Koriander, Rosmarin, Bohnenkraut oder Senfkörner.

Als natürliche Abwehr gegen Läuse empfiehlt es sich, zwischen Bohnen Bohnenkraut anzubauen. Brennesseljauche eignet sich nicht zur Düngung von Bohnen.


Eine harmonische Ergänzung beim Anbau mit Bohnen bilden folgende Pflanzen:

Bohnenkraut, Erdbeeren, Gurken, Erdäpfel, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Pflücksalat, Sellerie, Rote Rüben, Paradeiser, Kukuruz, Radieschen, Rettich


Als schlechte Nachbarn beim Anbau mit Bohnen werden folgende Pflanzen angesehen:
Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Zwiebel, Lauch

[Bild: bohne2.jpg]
Sei!
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#2
wow! das nenne ich fundiert! super violetta und vielen dank. in dieser zusammenfassung steht wirklich alles drin. sogar, woneben bohnen gut gedeihen und woneben nicht.

alexis
EigenSinnige Frauen
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#3
Stehender Beifall für diesen Beitrag, Violetta!
Lebe für Deine Ideale!
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#4
Dicke Bohne

Die Dicke Bohne ist nicht jedermanns Sache. Man hat ihr die abenteuerlichsten Namen gegeben, wie z.B. "Saubohne" oder "Pferdebohne", dabei handelt es sich hier keineswegs um Viehfutter. Gerade im Westen und im Norden Deutschlands wird die Dicke Bohne als köstliches Gemüse geschätzt.
Doch die Dicke Bohne hat noch ganz andere positive Eigenschaften, die sich der Gärtner zunutze machen kann. Sie gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler, ist also Stickstoffsammler und kann besonders gut zur Bodenverbesserung eingesetzt werden. Sie dringt mit ihren bis zu 1 m langen Pfahlwurzeln tief in das Erdreich ein und lockert mit Hilfe ihrer kräftigen Seitenwurzeln den umgebenden Boden gründlich auf. So wird dieser zusätzlich mit Stickstoff versorgt. Die Dicke Bohne liebt schwere, nährstoffreiche Böden mit hohem Kalkanteil, und gerade solche Böden haben eine Lockerung durch das Wurzelwerk der Bohnen meist dringend nötig.
Hitze und Trockenheit kann sie überhaupt nicht gut vertragen, deshalb sind die frühen Aussaaten die ertragsreichsten. Zudem werden die frühen Kulturen weniger von der schwarzen Bohnenlaus befallen. Man sät sie in tiefen Obststiegen oder Töpfen aus, um sie später ins Freiland zu pflanzen. Die Aussaaten müssen in kühlen, hellen Räumen stehen, damit die Jungpflanzen nicht zu sehr in die Höhe schießen. Gut abgehärtete Pflanzen überstehen im Freien Temperaturen von bis zu -7°C schadlos.
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#5
Wenn das Wetter günstig ist und die frühen Bohnenaussaaten entsprechend früh vorgenommen werden konnten, dann darf man jetzt die ersten zarten grünen Bohnen pflücken.
Das muß wörtlich genommen werden: Die Bohnen dürfen nicht mit einer Hand von der Pflanze gerissen, sondern müssen sorgfältig mit beiden Händen gepflückt werden. Eine Hand hält die Staude fest, während die andere die Bohnen abbricht.
Nur so kann man sicher sein, die Pflanze nicht im Boden zu lockern, wodurch die weitere Ernte stark beeinträchtigt würde.
In leichten Böden ist es übrigens eine gute Idee, die Bohnen anzuhäufeln, damit sie mehr Halt haben.
Wenn Beete frei werden, kann man dort auch jetzt noch Bohnen aussäen. Die letzten Stangenbohnen sollten spätestens Anfang Juli im Boden sein, weil sie eine längere Entwicklungszeit benötigen, Buschbohnen dagegen dürfen noch bis Mitte Juli gesät werden.
Dazu verwendet man, so seltsam das auch klingen mag, frühe Sorten. Die Erklärung ist einfach: Frühe Sorten haben die kürzeste Entwicklungszeit und sind vor den ersten Nachtfrösten erntereif.
Selbst in rauheren Lagen ist eine späte Ernte durchaus möglich, allerdings sollte man die Beete vor den ersten Nachtfrösten gut schützen. Dazu verwendet man ein Abdeckvlies - die Mühe lohnt sich bestimmt.
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