11.03.12005, 10:07
<span style='color:green'><span style='font-size:14pt;line-height:100%'>Russische Märchen</span></span>
Der berühmte russische Märchensammler Aleksander Afanasjew (1826-1871) veröffentlichte 1855 -1864 seine Sammlung - "Russische Volksmärchen", die ca. 300 Volksmärchen enthält. Bis zum heutigem Tag ist diese Sammlung die wichtigste Quelle für jeden, der sich mit den russischen Märchen befassen möchte. Sie legen die wunderschöne Märchenwelt und dessen Aura dar, die ein Teil der russischen Literatur und Kultur dieses so großen Volkes darstellen.
In einem Zarenreich, in einem Staat, namens Ruß lebte einst ein Bauer mit seiner Frau. Sie hatten, fünf Kinder. Die Eltern, Großeltern und Kinder bewohnten eine Izba (Holzhaus) und waren arm. Die Haustiere: Die Kuh, das Schwein, das Schaf und die Ziege wohnten damals unter einem Dach mit den Menschen - so war es wärmer während des kalten russischen Winters. Das Dorf stand mitten im Wald und nicht selten selbst der Herr des Waldes, der Bär, kreiste um das Dorf herum. Derweil klauten die Füchse die Hühner aus dem Hühnerstall oder der Wolf ein Schaf. Im Sommer arbeiteten die Eltern vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Die Kinder sammelten Beeren und Pilze im Wald - alles wurde bei Tisch serviert. Im Winter, als der Schnee bis zu den Dächern des Dorfes reichte, pflegten die Kinder auf den breiten warmen russischen Ofen zu klettern, der mitten im Haus stand. Sie baten die Großmutter Märchen zu erzählen. Es gab damals keinen Fernseher und kein Radio. Deshalb bestand das höchste Vergnügen für die Kinder und ebenso für die Erwachsenen darin, an den langen Abenden Märchen, Legenden, Sagen oder Mythen zu hören. Diese wurden von der Großmutter oder dem Großvater gemächlich unter dem Knistern des Feuers erzählt. Die Großeltern kannten diese Erzählungen von ihren Großeltern und verstanden es gut, meisterhaft und lebendig zu überliefern. So sind alle diese Erzählungen für die Kinder zur Schule des Lebens geworden, und für den Erwachsenen eine immer lebende Unterhaltung.
Ab und zu kamen Stranniki (die Wanderer), Skomorochi (professionelle Spielleute) und Soldaten ins Dorf. Sie wurden mit Essen von unseren russischen Männern und Frauen versorgt. Das war ein Fest im Dorf. Von Haus zu Haus gingen die Gäste, erzählten Geschichten und Märchen von unbekannten Ländern und Königreichen, Sitten und dem Leben der Menschen von den entferntesten Ecken dieser Erde. Das Erzählen und der Erzähler genossen damals eine große Würde und sie pflegten ihre Sprache. Was konnte damals besser sein, als eine neue Erzählung oder ein neues Märchen? Das sollte weiter erzählt werden und manchmal wurde noch etwas dazu gedichtet.
So vergingen die Zeiten und von einer Generation zur anderen pflegte das russische Volk seine Literatur, die die Geschichten und Sitten des Volkes wiederspiegelte. Die Märchen sind dabei ein großer Bestandteil.
Bragi
Der berühmte russische Märchensammler Aleksander Afanasjew (1826-1871) veröffentlichte 1855 -1864 seine Sammlung - "Russische Volksmärchen", die ca. 300 Volksmärchen enthält. Bis zum heutigem Tag ist diese Sammlung die wichtigste Quelle für jeden, der sich mit den russischen Märchen befassen möchte. Sie legen die wunderschöne Märchenwelt und dessen Aura dar, die ein Teil der russischen Literatur und Kultur dieses so großen Volkes darstellen.
In einem Zarenreich, in einem Staat, namens Ruß lebte einst ein Bauer mit seiner Frau. Sie hatten, fünf Kinder. Die Eltern, Großeltern und Kinder bewohnten eine Izba (Holzhaus) und waren arm. Die Haustiere: Die Kuh, das Schwein, das Schaf und die Ziege wohnten damals unter einem Dach mit den Menschen - so war es wärmer während des kalten russischen Winters. Das Dorf stand mitten im Wald und nicht selten selbst der Herr des Waldes, der Bär, kreiste um das Dorf herum. Derweil klauten die Füchse die Hühner aus dem Hühnerstall oder der Wolf ein Schaf. Im Sommer arbeiteten die Eltern vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Die Kinder sammelten Beeren und Pilze im Wald - alles wurde bei Tisch serviert. Im Winter, als der Schnee bis zu den Dächern des Dorfes reichte, pflegten die Kinder auf den breiten warmen russischen Ofen zu klettern, der mitten im Haus stand. Sie baten die Großmutter Märchen zu erzählen. Es gab damals keinen Fernseher und kein Radio. Deshalb bestand das höchste Vergnügen für die Kinder und ebenso für die Erwachsenen darin, an den langen Abenden Märchen, Legenden, Sagen oder Mythen zu hören. Diese wurden von der Großmutter oder dem Großvater gemächlich unter dem Knistern des Feuers erzählt. Die Großeltern kannten diese Erzählungen von ihren Großeltern und verstanden es gut, meisterhaft und lebendig zu überliefern. So sind alle diese Erzählungen für die Kinder zur Schule des Lebens geworden, und für den Erwachsenen eine immer lebende Unterhaltung.
Ab und zu kamen Stranniki (die Wanderer), Skomorochi (professionelle Spielleute) und Soldaten ins Dorf. Sie wurden mit Essen von unseren russischen Männern und Frauen versorgt. Das war ein Fest im Dorf. Von Haus zu Haus gingen die Gäste, erzählten Geschichten und Märchen von unbekannten Ländern und Königreichen, Sitten und dem Leben der Menschen von den entferntesten Ecken dieser Erde. Das Erzählen und der Erzähler genossen damals eine große Würde und sie pflegten ihre Sprache. Was konnte damals besser sein, als eine neue Erzählung oder ein neues Märchen? Das sollte weiter erzählt werden und manchmal wurde noch etwas dazu gedichtet.
So vergingen die Zeiten und von einer Generation zur anderen pflegte das russische Volk seine Literatur, die die Geschichten und Sitten des Volkes wiederspiegelte. Die Märchen sind dabei ein großer Bestandteil.
Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!