Ich möchte auch einen Gedanken zu der Lilie äußern, bevor der Lord genaueres zu der Symbolik schreibt.
Für mich wirkt die Lilie dynamisch, sie ist gerade in Bewegung und die Blütenblätter öffnen sich für den Stempel. Sie lassen ihn heraus, sich erheben, wachsen.
Also hat für mich die Lilie auch die Bedeutung von der Lebenskraft die hervorkommt - wie aus einer Quelle hervorsprudelt - eben von einem lebensspendenden Prozess.
Dieser Prozess, die Entwicklung, das Wachsen geht so gut voran, dass sie genügend Kräfte hat und sich aufspaltet, um neues hervorzubringen - hier z.B. die Pflanze, welche den Stempel hervorbringt.
Der Aspekt des Aufteilens, Aufspaltens, Vermehrens, da genügend Kräfte und Ressourcen vorhanden sind, spielt also auch eine Rolle in der Symbolik, denke ich.
Die Lilie ist fast identisch mit der Irminsul zu erklären. Aus der Mitte der Irminsul wächst der Stamm weiter empor und wird weitere Äste hervorbringen. Man brachte die Lilie im MA verstärkt als Symbol in Umlauf, weil man ja die Irminsul (wegen der Inquisition) nicht mehr benutzen durfte. Magisch betrachtet, wird hier eine neue Frequenz abgespalten.
Die "magische Lilie" ist der Phallus. Auch der wächst entsprechend heraus. Göttin Juno wurde mit Mars schwanger, durch ihre magische Lilie. Die Milch, die aus Heras Brüsten zu Boden tropft wird zu Lilien. Erst wenn man es als Frequenzgeschichte betrachtet, ergibt es einen Sinn.
... naja und alles was sich eben von dieser unbändigen Lebensbaumkraft, Lebensblumenkraft ableiten läßt und was viele hier schon geschrieben haben.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Noch ein paar grundsätzliche Ergänzungen zur Bedeutung der Lilie.
Durch die Benutzung des Begriffes "herauswachsender Phallus" (Paganlord) oder "Phallus in der Scheide (Rynika) oder "Die Lilie ist doch ein Phallussymbol! Wie kommt ihr hier auf soviel "Weiblichkeit" bei der werten Blume?" (Wishmaster) könnte der Eindruck entstehen, daß die Lilie ein männliches Symbol wäre. Varuna hält dagegen, daß die Lilie ein weibliches Symbol wäre und vergleicht die Lilie mit der weiblichen Yoni.
Was ist nun richtig? Die Antwort ist verblüffend: Beides. Die Lilie ist eine Kombination der weiblichen und der männlichen Kräfte. Ganz ähnlich verhält es sich bei der jüngeren Hagal-Rune(die bezüglich der Lilie hier schon des öfteren zum Vergleich herangezogen wurde), die eigentlich weiblich ist, jedoch beide Kräfte (männlich und weiblich) beinhaltet.
Man könnte also sagen: "Die Lilie symbolisiert die originale Neutralfrequenz: selbst-erschaffend. Männliche und weibliche Kräfte wirken hier zusammen. Falls man sich auf ein Geschlecht festlegen wollte, dann allerdings das weibliche. Deshalb, weil nur das weibliche Geschlecht auch aus sich selbst heraus erschaffen kann. Also ohne Zutun einer männlichen Kraft.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Der Biologie-Unterricht erklärt eben nicht alles. Zeugung ist in erster Linie ein geistiger Akt. Eine männliche Ursache strebt zur weiblichen Erfüllung/Wirkung. Wahre Weiblichkeit kann das aber auch selbst tun und bedarf dazu keines Mannes. Männlichkeit bedarf jedoch immer der Göttin, um eine Verwirklichung/Fleischwerdung zu erreichen. Wahre Weiblichkeit findest Du dann aber nur bei der Göttin selbst, also der originalen weiblichen Kraft. Und genau dafür steht die Lilie dann eben auch.
Hier in unserer (Matrix-) Logik ist eben alles in Dualitäten aufgespalten. Auch die weibliche und die männliche Kraft. In Wirklichkeit ist natürlich alles eins. Die Lilie symbolsiert also sowohl die Aufspaltung dieser Kräfte, als auch deren Einheit und Zusammenwirken.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Ich empfinde die Lilie als etwas Kraftvolles. Ein energiereiches Auseinanderfalten und Hervor- und nach oben bringen von Etwas, also etwas Kreatives, Kreierendes, aber zugleich mit Kraft und Schwung, hier wird nicht etwa betulich auf zarte Feinheiten geachtet. Die Blüten beeindrucken, durch satte Farbe, kraftvoll geschwungene Form sowie bei den meisten Arten stattliche Größe; ihre großen (Bienen etc.) lockenden Blüten, sehr leicht verteilter Blütenstaub, der (auch an Kleidung usw.) gut haftet und auch färbt, also einen unvergesslichen Eindruck hinterlässt. Sie hat also mit Macht, weniger mit Fruchtbarkeit zu tun, es geht mehr um den eigenen Stempel, der aufgedrückt werden soll. Die Lilie stäubt und bestäubt so leicht, sie kann sich selbst bestäuben (siehe hier Paganlord: „aus sich selbst heraus erschaffen“), sie ist unabhängig, ihr eigener Herr. Das hat aber nichts mit „kein Sex“ zu tun, die Lilie hat schon etwas mit Sexualität zu tun, allerdings eher als Selbstzweck, nicht zur Vermehrung.
Ich habe mit großem Interesse gelesen, was Ihr hier zur Lilie geschrieben habt. Ich kam jetzt darauf, nach Lilie hier zu suchen, weil ich kürzlich las, es sei ein ch*istliches Symbol, was mir unbekannt war. Aber das schreibt Ihr ja nun hier auch, Reinheit, Keuschheit usw., dazu wurde sie dann als Symbol benutzt.
Homöopathisch (schon wieder, nehmt’s mir nicht übel) haben alle Lilien eine Entsprechung zu unterdrückten Gefühlen (Emotionen!) und zwar derart unterdrückt, daß sie überhaupt nicht mehr wahrgenommen werden. Es geht nur noch ums Agieren, allerdings auch sinnloses. (Aber das sind ja auch immer die Extrembeschreibungen des krankhaften Zustandes). In's Gesunde übersetzt also emotionsloses klares Handeln.
Ich empfinde sie übrigens als ein männliches Symbol. Die Schaffenskraft ist etwas Männliches, bei der Lilie geht es (m.E.) eben um das Erschaffen, Kreieren, „sich“ verbreiten, Eindruck machen, nicht um Fortpflanzung (obwohl schon um Sexualität) und nicht um Kreativität im Sinne von „bunten Schnörkeln“. Die Lilie steht für Klarheit.
Sehr witzig finde ich die schwarze Lilie auf dem Oberarm, die unkeuschen Ehebrecherinnen eingebrannt wurde. Über eine solche schwarze Lilie auf einem Oberarm, die aber ch*istlichen Inhaltes sein soll, kam ich nämlich nun zu diesem Thema.
Die Lilie als Göttinnensymbol für Reinheit und Keuschheit, also da ist nach meinem Empfinden eben die Klarheit gemeint. Also rein von Einflüssen.
Zitat:Ich empfinde sie übrigens als ein männliches Symbol. Die Schaffenskraft ist etwas Männliches, bei der Lilie geht es (m.E.) eben um das Erschaffen, Kreieren, „sich“ verbreiten, Eindruck machen, nicht um Fortpflanzung (obwohl schon um Sexualität) und nicht um Kreativität im Sinne von „bunten Schnörkeln“. Die Lilie steht für Klarheit.
Die Lilie zählt nunmal zum Symbolkreis der Göttinnensymbole und ist daher eher weiblich. Ihr Ebenbild ist die Hagal-Rune (Hexenrune); Göttin = Hexe; daher kommt das alles. (Siehe auch meinen Text vom 15. Aug 12007 10:28 weiter oben.)
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Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Hallo Paganlord,
warum sollte die Göttin nicht ein männliches Symbol zu ihren Symbolen zählen? Für mich wäre das jetzt kein Ausschlußgrund dafür.
Beste Grüße
Inte
Inte schrieb:Hallo Paganlord,
warum sollte die Göttin nicht ein männliches Symbol zu ihren Symbolen zählen? Für mich wäre das jetzt kein Ausschlußgrund dafür.
Beste Grüße
Inte
Ja, warum? Weil die Göttin rein weiblich ist und deshalb die weiblichen Symbole verwendet. Das liegt am Energiefluß. Also der männliche und der weibliche Energiefluß sind total verschieden. Das ist ein Extra-Thema, wir nennen es "Innere Polarität". Laut dessem besitzt jeder Mensch drei Geschlechter. Das erste ist das Körpergeschlecht, also das, was man im Spiegel sehen kann. Das zweite ist das innere Geschlecht. Also das, was man wirklich ist. (Es gibt Männer in Frauenkörpern und Frauen in Männerkörpern, und das sind nicht nur alles Homosexuelle.) Das dritte Geschlecht ist das soziale Geschlecht. Also wie jemand erzogen wurde. Das antrainierte Geschlechterverhalten. Die Göttin nun ist der weibliche Pol überhaupt, also diejenige, die die rein weibliche Energie aussendet; egal ob wir das jetzt logisch nachvollziehen können. (Es gibt ja auch Mischsymbole, also die männlich und weiblich zugleich sind.)
Um jetzt wieder auf die Lilie zurückzukommen: Man könnte (logisch) argumentieren, daß der senkrechte Strich (vergl. auch mit der Hagal-Rune, die als Vorbild der Lilie dient) männlich sein muß. Ich denke, daß daher auch Dein instinktives Gefühl für den männlichen Teil des Symbols herkommt. Man muß auch zugeben, daß die Lilie rein zeichentechnisch, durchaus als Mischsymbol (männlich & weiblich) betrachtet werden kann. Das Problem dabei ist nur, daß diese Betrachtung eben falsch ist (falsch sein muß), denn der Energiefluß auf dem Symbol ist rein weiblich; auch wenn der senkrechte Strich Dominanz usw. (die heute rein männlich ausgelegt wird) bedeutet.
Also kommen wir hier mit Logik nicht weiter; sie führt uns sogar in die Irre. Ein Symbol ist eben nicht nur Symbol, sondern definiert den durch das Symbol fließenden Energiestrom. Nun kann dieser Energiestrom heutzutage allgemein nicht wahrgenommen werden, weil dieses Wissen verlorengegangen ist.
Was heute gemacht wird: Viele bauen eine individuelle Verbindung zu einem Symbol auf und definieren, was sie dabei fühlen. Dabei wird (wie leider immer) das Thema: "eigene Emotionen" außer acht gelassen und auch das gesamte Wissen um die geschlechterspezifische Polarität - da größtenteils nicht bekannt. Und da schließt sich dann der Kreis, warum es zu einem Symbol unterschiedliche Eindrücke, Empfindungen und Wertungen gibt.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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