Pflanzenöl und gesättigte Fettsäuren
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Pflanzenöl - ein Schatz für die Gesundheit

Es gibt sie seit Jahrtausenden, aber man hat sie lange unterschätzt. Pflanzenöle können mehr als nur Salatblätter geschmeidig machen oder Sojawürste in der Bratpfanne kross werden lassen. Richtig eingesetzt und in guter Qualität werden sie zum Gesundbrunnen für unseren Körper.

Geballte Keimkraft! Pflanzenöle sind deshalb so wertvoll, weil die geballte Keimkraft von Saaten und Nüssen in ihnen ruht: Kohlehydrate und Eiweiß, Ensyme, Vitamine und Mineralien sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem Fettsäuren, die "satt" oder "hungrig" sein können.

Chemisch betrachtet sind Fettsäuren Verbindungen, die aus einer Kette von Kohlenstoffatomen bestehen, an denen Wasser- und Sauerstoffatome angelagert sind. Von einer gesättigten Fettsäure spricht man, wenn alle Bindungen mit Wasserstoff belegt sind. Ist dies nicht der Fall, treten an verschiedenen Stellen im Molekül so genannte Doppelbinden auf. Die langkettigen Fettsäuren sind dann "hungrig" und damit besonders reaktionsfähig. Eine Doppelbindung am neunten Kohlenstoffatom lässt Ölsäure enstehen (z.B. Omega-9-Fettsäure), eine weitere am sechsten Kohlenstoffatom eine Omega-6-Fettsäure(Linolsäure), die eine weitere Doppelbindung am dritten Kohlenstoffatom aufweisen.

Grundsätzlich gilt: Je kürzer eine gesättigte Fettsäure, desto weicher ist ihre Konsistenz. Ungesättigte Fettsäuren sind bei Zimmertemperatur überwiegend fest. Kokosfett z.B. enthält mittelkettige, gesättigte Fettsäuren. Sie schmelzen bei Zimmertemperatur, sind leicht verdaulich und für Menschen mit einer gestörten Fettesorption ideal. Kurz und mittelkettig gesättigte Fettsäuren geben ein gute Kraftnahrung für Hochleistungssportler ab. Sie bringen dem Körper schnelle Energie, denn er verbrennt sie sofort.


Gesundes Leinöl.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kann unser Organismus nicht selbst herstellen, weshalb sie auch "essentiell" genannt werden. Sie wirken regulierend auf Blutdruck und Cholesterinspiegel, beeinflussen das Immunsystem und können sogar Entzündungsprozesse hemmen. 55% Anteil Linolsäure enthält dieses Öl, das schafft kein anderes Pflanzenöl. Wer zu naturbelassenem Distel- oder Sonnenblumenöl greift, kann von den Vorteilen einer weiteren essentiellen Säure, der Linolsäure, profitieren. Darüberhinaus werden ungesättigte Fettsäuren bei hohen Temperaturen in Bratpfanne und Fritteuse zerstört und können dann gesundheitsschädliche Trans-Fettsäuren bilden.

Welche Öle stehen in Ihrem Kühlschrank? Was steht drauf? Aha: "Kalte Pressung". Nicht schlecht, bedeutet es doch, per Gesetz definiert, dass diese Öle nicht raffiniert wurden. Auch ohne äußere Hitzezufuhr sollen sie gepresst sein. Was aber durchaus heißen kann, dass die Saaten vor dem Pressen erhitzt worden sind. Und das ist Augenwischerei. Denn fürs mechanische Pressen selbst muss keine Hitze hinzu gefügt werden. Noch schwamminger ist der Begriff "Erste Pressung", der gänzlich offen läßt, ob das Öl vor dem Pressen erhitzt und nachher weiter behandelt wurde. Judith Moog, Geschäftsführerin von Bio Planete empfiehlt deshalb, auf die Bezeichnung "erste kalte Pressung" zu achten. Das garantiere, dass das Öl nur einmal kaltgepresst wurde. Ein weiteres Qualitätskriterium ist der Begriff "nativ". Er bedeutet, dass die Öle mechnisch gepresst, nicht erwärmt und nachbehandelt wurden. Bei nativen Ölen aus dem Bioladen kommt hinzu, dass die Saaten aus bilogischem Anbau stammen. Gekennzeichnet sind solchje Öle mit dem Biosiegel der Bundesregierung oder mit dem Logo der ökologischen Anbaubverbände.

Werden Ölsaaten vor dem Pressen geröstet, ist die Bezeichnung "nativ" nicht erlaubt. Das sanfte Rösten kann durchaus sinnvoll sein, wenn man bestimmte Geschmacksnoten erzielen will.Öle aus gerösteten Saaten entfalten ein wunderbar nussiges Aroma, das gut zu Nachspeisen, Früchten oder asiatischen Speisen passt.

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