Zitat:von celestine am 27. Sep 12006 09:17
Die Steinsame (Lithospermum) als Verhütungsmittel.In Lithospermum kommen Inhaltsstoffe vor, die u. a. östrogene Wirkung haben. Nordamerikanische Indianer Nevadas benutzten seit langer Zeit Lithospermum ruderale als Verhütungsmittel. Der einheimische Echte Steinsame zeigt eine gleiche, jedoch etwas schwächere Wirkung.
http://www.palmengarten-frankfurt.de/deutsch/botanik/wissen/pfl_2000/blume3.jpg
Wer kann mir mehr darüber mitteilen?
Meine Grüße
Zitat:Jemand hatte das Lithospermum ruderale erwähnt. Wo bekomme ich die Wurzel dieser Pflanze oder eine Tinktur aus dieser ? Aus der Apotheke kann man nur das Lithospermum officinale als homöopathische Tinktur in D6 beziehen.Das scheint mir nicht das Richtige zu sein. Kann mir da jemand weiterhelfen ? Meine Freundinnen würden sich auch freuen
Steinsamen / Lithospermum
Lithospermum kannst Du im Garten-Fachhandel bestellen, selbst anbauen und dann ernten.
Was anderes weiß ich leider auch nicht.
Lithospermum ist eine Gattung der Rauhblattgewächse (Boraginaceae). Einige Arten, die früher zur Gattung Lithospermum gehörten, wurden inzwischen ausgegliedert und in andere Gattungen gestellt. So wurde aus Lithospermum diffusum beispielsweise Lithodora diffusa. Für Deutschland nennt Oberdorfer (1990) die Arten Blauroter Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum), Acker-Steinsame (Lithospermum arvense = Buglossoides arvensis mit den beiden Unterarten L. a. subsp. arvense und L. a.subsp. caerulescens) sowie den Echten Steinsamen (L. officinale). Lithospermum purpurocaeruleum, die Blume des Jahres 2000, findet man in Mittel- und Südeuropa, wobei die Nordgrenze der Verbreitung von Südengland über das südliche Niedersachsen, Mitteldeutschland bis in die Ukraine verläuft. In Deutschland wächst der Steinsame bis auf über 800 m Höhe. Es handelt sich um eine wärmeliebende Pflanze (pontisch submediterranes Element), die auf trockenen bis mäßig nährstoffreichen Böden gedeiht.
Kalkreiche Lehmböden werden dabei bevorzugt. Gern wächst Lithospermum purpurocaeruleum in Laubmisch- und Kiefernwäldern oder an Wald- und Gebüschrändern (Sebald et al. 1996). Oberdorfer (1990) gibt für die Halbschattenpflanze an, daß sie besonders in Flaumeichenwäldern, Berberitzengesellschaften oder Buchenwäldern vorkommt.
Der Blaurote Steinsame – Blume des Jahres 2000
Der Blaurote Steinsame erhielt seinen Namen aufgrund der Blütenfarbe, die sich im Laufe der Blütenentwicklung von rot nach blau verändert. Die kleinen kugeligen Teilfrüchte sind steinhart (s.u.). Die Blume des Jahres 2000 ist in Deutschland stellenweise sehr selten. In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland steht der Blaurote Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum) auf der Roten Liste der bestandsgefährdeten Pflanzenarten. Im Urania-Pflanzenreich (1994) wird der Blaurote Steinsame als eine botanische Kostbarkeit in den sommertrockenen Eichenmischwäldern des herzynischen Trockengebietes bezeichnet.
Blühender Blauroter Steinsamen (Lithospermum purpurocaeruleum). Der Blaurote Steinsame wurde nicht nur deshalb ausgewählt, weil es sich um eine gefährdete Art handelt, vielmehr repräsentiert er auch den bedrohten Lebensraum "Waldsaum", in dem er bevorzugt wächst. In Gärten hat diese Art wegen ihrer hübschen Blüten bereits seit längerer Zeit Einzug gehalten und ist von dort vielen Gartenliebhabern bekannt (siehe Köhlein & Menzel 1994).
Lithospermum ist eine Gattung der Rauhblattgewächse (Boraginaceae). Nach Mabberley (1997) umfaßt die Gattung 45 Arten, von denen 8 Arten in Europa beheimatet sind. Einige Arten, die früher zur Gattung Lithospermum gehörten, wurden inzwischen ausgegliedert und in andere Gattungen gestellt. So wurde aus Lithospermum diffusum beispielsweise Lithodora diffusa. Für Deutschland nennt Oberdorfer (1990) die Arten Blauroter Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum), Acker-Steinsame (Lithospermum arvense = Buglossoides arvensis mit den beiden Unterarten L. a. subsp. arvense und L. a.subsp. caerulescens) sowie den Echten Steinsamen (L. officinale). Lithospermum purpurocaeruleum, die Blume des Jahres 2000, findet man in Mittel- und Südeuropa, wobei die Nordgrenze der Verbreitung von Südengland über das südliche Niedersachsen, Mitteldeutschland bis in die Ukraine verläuft. In Deutschland wächst der Steinsame bis auf über 800 m Höhe. Es handelt sich um eine wärmeliebende Pflanze (pontisch submediterranes Element), die auf trockenen bis mäßig nährstoffreichen Böden gedeiht.
Die steinharten Klausenfrüchte sind wie Perlen an der Fruchtstandsachse aufgereit. Kalkreiche Lehmböden werden dabei bevorzugt. Gern wächst Lithospermum purpurocaeruleum in Laubmisch- und Kiefernwäldern oder an Wald- und Gebüschrändern (Sebald et al. 1996). Oberdorfer (1990) gibt für die Halbschattenpflanze an, daß sie besonders in Flaumeichenwäldern, Berberitzengesellschaften oder Buchenwäldern vorkommt.
Der Blaurote Steinsame ist eine ziemlich tief wurzelnde Pflanze, die ihr Laub z. T. im Winter behält. Besonders die nicht blühenden, ausläufertreibenden Triebe sind bogig niederliegend und können an der Spitze Wurzeln bilden, weshalb Lithospermum gern als Bodendecker gepflanzt wird. Auch im Palmengarten ist die Art an halbschattigen Standorten zu finden. Die Stengel werden bis zu einem guten halben Meter lang und bleiben unverzweigt. Charakteristisch sind die schmalen Blätter mit einem deutlichen Mittelnerv. Der trugdoldige Blütenstand wird endständig gebildet. Wie für viele Rauhblattgewächse (z. B. Natternkopf, Vergißmeinnicht) typisch ist, ändern die von Ende April bis Juli erscheinenden Blüten mit zunehmendem Alter ihre Farbe von rotviolett nach dunkelblau oder enzianblau. Die Blüten sind 1,4-2 cm lang, und die röhrenförmige Krone ist weit trichterförmig mit ausgebreitetem Saum. Aus den Blüten entwickeln sich Klausenfrüchte. Nur einzelne Teilfrüchte eines Fruchtknotens reifen aus. Sie sind weiß, eiförmig, glatt, glänzend und 4-5 mm lang. Da sie steinhart sind, ist auf sie die Gattungsbezeichnung "Steinsame" zurückzuführen. Im Herbst kann man noch die letzten Teilfrüchte finden, die wie kleine Perlen oder Kügelchen an den absterbenden, alten Fruchtstands-Achsen hängen.
Wie aus dem Zitat von Dioskurides hervorgeht, hat der Steinsame eine gewisse medizinische Wirkung, ebenso wie auch der Artname Lithospermum officinale darauf hinweist. Nach Hegi (1930) wurde das Kraut des Blauroten Steinsamens (Herba Lithospermi repentis) ähnlich wie dasjenige von Lungenkraut und Beinwell als erweichendes Mittel gebraucht. Lithospermum officinale war ein Volksmittel gegen Gicht und Darmkatarrh. Die Art wurde in Böhmen wegen ihrer Blätter kultiviert, die wie Schwarztee zubereitet wurden und als Böhmischer oder Kroatischer Tee genossen wurden. Nach Urania-Pflanzenreich (1994) gehört Lithospermum zu den am besten chemisch untersuchten Gattungen innerhalb der Boraginaceae. In Lithospermum kommen Inhaltsstoffe vor, die u. a. östrogene Wirkung haben.
Nordamerikanische Indianer Nevadas benutzten seit langer Zeit Lithospermum ruderale als Verhütungsmittel. Der einheimische Echte Steinsame zeigt eine gleiche, jedoch etwas schwächere Wirkung. Shikonin wird aus Kulturen von Lithospermum erythrorhizon industriell gewonnen. Im ostasiatischen Raum dient diese Verbindung als Farbstoff und Wundheilmittel (Schneider 1990). Der bei uns heimische Acker-Steinsame wird in manchen Gegenden "Bauernschminke" genannt, da das rote Pigment aus den Wurzeln früher für kosmetische Zwecke verwendet wurde.