Süßer und gesünder als Zucker
#1
Hallo zusammen!

Ich habe unter folgendem Link
- http://www.medizin.de/gesundheit/deutsch/1303.htm -
etwas interessantes gefunden, das man vielleicht auch als Alternative zum schädlichen Zucker verwenden könnte. Ein Bekannter hat mir davon erzählt, die Blätter auch schon gekostet und war beeindruckt. Mal sehen, ob ich da Samen bekommen kann.
Weiß vielleicht jemand was über diese Pflanze?

LG Artus



Süßer und gesunder als Zucker: Stevia rebaudiana Bertoni
Von der Wildpflanze in Paraguay zur Feldkultur in der EU
Stevia Versuchsfeld in Südspanien
Eine Pflanze, deren getrocknete Blätter süßer sind als Zucker, die praktisch keine Kalorien liefert, vitaminschonend, nicht schädlich für die Zähne und noch dazu für Diabetiker geeignet ist - kein Traum sondern Realität!

Der Name dieser Pflanze lautet Stevia rebaudiana Bertoni. In Paraguay süßen die dort ansässigen Guarani-Indianer bereits seit Jahrhunderten ihren Mate-Tee mit den hell- bis dunkelgrünen, 5 bis 8 Zentimeter langen und 2 bis 3 Zentimeter breiten Blättern von Stevia rebaudiana.

Besonders ihre ernährungsphysiologischen Eigenschaften machen Stevia rebaudiana Bertoni so interessant. Zucker ist wegen des süßen Geschmacks zwar sehr beliebt, kann sich jedoch negativ auf die Gesundheit auswirken. Viele Menschen wie Diabetiker und Übergewichtige sollten daher ihren Zuckerkonsum einschränken.
Süßstoffpflanze Stevia rebaudiana Bertoni (Foto: Uni Hohenheim): Mit 0,21 Kilokalorien pro Gramm liefern die getrockneten Stevia-Blätter praktisch keine Energie, haben aber eine 15 bis 30 mal höhere Süßkraft als Zucker. Auch für Diabetiker ist Stevia rebaudiana eine echte Alternative.

Bei Erwachsenen, die nicht an Diabetes mellitus erkrankt waren, bewirkte ein Extrakt aus Steviablättern acht Stunden nach der Einnahme eine Senkung des Blutzuckerspiegels und eine Verbesserung der Glucosetoleranz (1). Zudem hat Steviosid, die süß schmeckende Substanz aus den Steviablättern, eine blutdrucksenkende Wirkung. Positiv ist weiterhin, dass Stevia unschädlich für die Zähne ist.

Durch die vitaminschonende Eigenschaft und ein hohes antioxidatives Potenzial bietet Stevia darüber hinaus auch für die Industrie viele Möglichkeiten. Der rein pflanzliche Süßstoff könnte beispielsweise künstliche Süßstoffe in Getränken, Brotaufstrichen und Süßwaren ersetzen.

Von Bedeutung sind auch wirtschaftliche Aspekte. Nur Stevia rebaudiana Bertoni, eine von 150 bekannten Stevia-Arten, die ursprünglich auf dem amerikanischen Kontinent beheimatet sind, bildet süßschmeckende Verbindungen (Steviosid, Rebaudisin).

Forscher der Universität Hohenheim haben die aus dem Hochland von Amambay in Paraguay stammende Stevia rebaudiana für den Anbau in Europa weiterentwickelt. Die Pflanze eignet sich aufgrund ihrer Eigenschaften besonders für Regionen mit Tabakanbau, den die EU künftig nicht mehr subventionieren möchte. Stevia könnte somit eine Alternative für die jetzigen Tabakbauern sein.

Doch noch ist es nicht soweit. Im asiatischen Raum und auch in der Schweiz sind Stevia-Produkte zwar bereits erhältlich, doch in der EU sind Stevia-Produkte bislang nicht legal zu erwerben. Es fehlt die notwendige Zulassung, die aufgrund fehlender Forschungsdaten noch nicht erteilt worden ist. Einen ersten Erfolg auf dem Weg zur EU-Zulassung können die Forscher der Universität Hohenheim nun aber verbuchen.

Ein Expertenausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Food and Agriculture Organisation hat Süßstoffen aus Stevia einen ADI (= acceptable daily intake)-Wert erteilt, mit dem die Aufnahme einer gewissen Tagesdosis durch Lebensmittel befristet bis 2007 erlaubt ist. Daraus folgt zwar nicht zwangsläufig die Zulassung, doch wenn auch die restlichen noch fehlenden Informationen und Forschungsergebnisse erbracht sind, könnten in Zukunft auch in Deutschland Stevia-Produkte auf dem Markt erhältlich sein. (Daniela Rösler, Diplom Oecotrophologin, Redaktion medizin.de)

Quelle: Huber, Ch**stian: Der Einfluß der Süßstoffe Acesulfam-K und Steviosid auf die Sekretion gastroinestinaler Hormone beim Menschen, 1995 Universität Ulm

Recherchen: http://www.uni-hohenheim.de/~www440/VTP/stevia/stevia.html

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#2
Hallo Artus,

mir ist die Pflanze schon zu Anfängen meiner Rückbesinnung (also vor ca. 7 Jahren) unter die Nase geraten. Bald danach wurde sie in den deutschen Gesundheitsmedien zerrissen und zerpflückt, mit Argumenten von allergieauslösend bis krebserregend. Irgendwann verschwand die öffentliche Diskussion darüber wieder.

Ist aber gut zu sehen, dass sie wieder kommt. Ich bevorzuge zum Süßen weiterhin Honig (sofern ich denn wirklich was süßes brauche) ...
:-)

Grüße vom Ritter
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#3
Hallo Knight!

Vielen Dank für die Infos.
Wäre ja nicht wirklich was neues, dass gute Produkte durch den Dreck gezogen werden, wenn man versucht am Zuckermonopol zu rütteln. Ist vielleicht ähnlich wie bei Waldmeister. Werd mal meine Ohren weiter offen halten.

In Anbetracht deiner Infos rate ich jedoch zu Vorsicht, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Wie du schon sagtest und ich nicht direkt angesprochen habe, ist Honig nach wie vor eine gute Alternative, wenngleich Leute wie Wandmaker auch am Honig was auszusetzen haben. Doch wenn man da auf Qualität und schonende Herstellung achtet, sehe ich da kein Problem. Verwende selbst auch Honig.

Doch so eine Pflanze hätte in einer Krisensitutation, in welcher man schwer an Honig kommt (außer man ist vielleicht selbst Imker), Vorteile.

LG
Artus

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#4
Ich habe heute beim Stöbern im Lubera-Pflanzenangebot zwischen den Brombeeren ein Sträuchlein entdeckt, dass die Beere mehr im Namen trägt als am Strauch:

"Zuckerblatt Brombeere Sugarleaf® 'Innocent'"

Hat von Euch bereits jemand Erfahrung damit?

Auf Lubera.com wir diese Pflanze angepriesen als "der gesunde grüne Zucker für Deinen Garten".

https://www.lubera.com/at/shop/zuckerblatt-brombeere-sugarleaf-innocent_produkt-2283108.html


Zitat:Vorteile: Zuckerblatt Brombeere Sugarleaf® 'Innocent'
  • Ersatz für raffinierten Zuckerrüben- und Rohrzucker
  • winterharter Ersatz für die nicht winterharte Stevia-Pflanze
  • die Hälfte eines Blattes süsst den Tee
  • 1 g getrocknetes Blattpulver entspricht 15 g weisser Zucker
  • einfache Kultur, grosser Blattertrag
  • weniger Kalorien, gut auch für Diabetiker

Zitat:Beschreibung: Zuckerblatt Brombeere Sugarleaf® 'Innocent'

Die Zuckerblattbrombeere Sugarleaf® 'Innocent' gehört zu der aus China stammenden Rubus Art Rubus chingii. Ihre Blätter enthalten einen extrem stark süssenden Stoff, die sogenannten Rubusoide, und zwar in einer Konzentration von 5-9 %. Damit können alle Arten von Speisen, Getränken, Aufgüssen und Tees gesüsst werden. 1 Gramm des getrockneten Blattpulvers von Sugarleaf® 'Innocent' entsprechen in der Süsskraft ca. 15 g weissen Zuckers. Dieser natürliche Süssstoff, dem auch eine antioxidative Wirkung nachgesagt wird und der in der chinesischen Medizin und Heilkunde seit 2000 Jahren benutzt wird, ist auch hitzebeständig, kann also auch zum Kochen und Backen benutzt werden. 

Die Pflanze der Sugarleaf® Brombeere ist absolut winterhart und soll bis -25° C aushalten. Damit hat diese Süsspflanze einen entscheidenden Vorteil gegenüber der bekannten tropischen Steviapflanze, die jedes Jahr neu gekauft und angezogen werden muss. Diese Zuckerquelle im eigenen Garten in Form eines Brombeerstrauchs ist nachhaltig und funktioniert über Jahre.
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#5
Hallo Anicca777,

kommt diese Pflanze natürlich vor, oder wurde sie gentechnisch gezüchtet? Bei China bin ich immer etwas vorsichtig.... Hmm
Finde Dich selbst!
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#6
(19.05.12023, 07:20)Erato schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-79368.html#pid79368Hallo Anicca777,

kommt diese Pflanze natürlich vor oder wurde sie gentechnisch gezüchtet? Bei China bin ich immer etwas vorsichtig.... Hmm

Lubera shreibt was von "in der chinesischen Medizin und Heilkunde seit 2000 Jahren benutzt". DAS wäre also erst einmal anhand der chinesischen Bezeichnung zu kontrollieren. Dann fragt es sich, inwiefern die vor 2000 Jahren schon sowas geZÜCHTet haben. O_O

Das Ding scheint auch unter "Sugarleaf®Himbeere" zu laufen oder gemeinhin als "chinesische Brombeere". Aber hier isind auch zwei botanische Bezeichnungen zu finden:
https://gaertnerbuch.luberaedibles.com/de/die-sugarleaf-himbeere-der-gesunde-gruene-zucker-aus-dem-eigenen-garten-p128

Zitat:Dabei handelt es sich um die Rubus-Art „Rubus chingii var. suavissimus“, zuweilen auch nur Rubus chingii bzw. Rubus suavissimus genannt.
Es scheint sich um eine gezieltere Vermarktungsstrategie zu handeln. Über den botoanischen Namen findet man dann auch Informationen, die darauf hindeuten, dass die Blätter der "süßen Himbeere" schon länger Tees beigemischt werden.

https://www.teeverband.de/alles-%C3%BCber-tee/kr%C3%A4uter-und-fr%C3%BCchtetee/kr%C3%A4uter-und-fr%C3%BCchtetee/s%C3%BC%C3%9Fe-brombeerbl%C3%A4tter/

Zitat:So mancher Genießer von Kräuter- und Früchtetee schätzt neben dem aromatischen Duft und Geschmack die natürliche Süße vieler Mischungen. Kalorienfrei und überaus Figur freundlich machen einige Kräuter, Blätter oder Wurzeln im Aufguss die Zugabe von Zucker, Honig & Co. ganz überflüssig.  So ist beispielsweise der Tee aus Süßen Brombeerblättern in China sehr beliebt, wo die Pflanze mittlerweile nicht nur wild wächst, sondern auch kultiviert wird. In Europa werden die köstlichen Blättchen seit langem gern in Kräuter- und Früchtetee-Mischungen verwendet, um ein natürlich süßes und harmonisches Geschmackserlebnis zu erhalten.

Aber so uninteressant scheint das Pflänzchen nicht zu sein.
Ein Heilpraktiker-Beitrag von 2008:
https://www.heilpraktiker-foren.de/threads/chinesische-brombeere-rubus-palmatus.6814/
Danach war sie bis dahin zumindest noch als Lebensmittel zugelassen.

Wenn man dem Garten-Blog folgt, scheint Lubera 2022 den 2. Anlauf unternommen zu haben, die Pflanze zu vermarkten (war erst als Himbeere von denen angekündigt und seit 2022 als Brombeere). Rühlemann's hatte die wohl auch mal im Sortiment, hat sie jedoch dann wieder rausgenommen. Die ist wohl unter das "NovelFood-Gesetz" gefallen und wurde somit über die Jahre für die deutsche Öffentlichkeit blockiert.
https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=71188.0https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=71188.0
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#7
Züchtungen und gentechnische Veränderungen sollte man unterscheiden. Bei Züchtungen werden zwei Pflanzen mit bevorzugten Merkmalen (Fruchtgröße, Blütenfarbe usw.) "miteinander verheiratet", um darüber dann ein erwünschtes Merkmal in der nächsten Generation hervorzubringen. Es wird hier kein Erbgut verändert, sondern es werden "Eltern ausgesucht".
Ob immer zum Vorteil ist eine andere Frage, aber Erbgut wird jedenfalls keins verändert. (Z. B. wenn einer Tomate eine härtere Schale hineingezüchtet wird, damit sie längere Transportwege besser übersteht, dabei aber leider gleichzeitig an Geschmack verlorengeht, und schon die harte Schale selbst kein Gaumenschmaus ist).

Bei gentechnisch veränderten (GMO - genetically modified organism) Pflanzen wurde in deren Erbgut eingegriffen. Es ist nicht mehr das Erbgut der Elternpflanze, das an die nächste Generation weitergegeben wird.

Pflanzen gentechnisch zu verändern ist also etwas anderes als Pflanzen zu züchten.
Aus Tränen Gold und Perlen machen
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