06.03.12006, 21:30
In der Schrift mit dem Titel "Der ungesühnte Frevel" führt die Generalsgattin Mathilde Ludendorff 1928 aus: Schiller sei von Freimaurern vergiftet und seine Leiche absichtlich spurlos beseitigt worden. Goethe habe um die Mordpläne gewußt, Schiller jedoch nicht gewarnt und aus schlechtem Gewissen nicht an der Beerdigung teilgenommen.
Vorlage für die Schrift von Frau Ludendorff war die 1911 erschienene Erzählung "Schillers Ende" von Ernst Hellwig, der als Täter den jungen Heinrich Voß anzeigte. Schillers Leiche sei fortgeschafft, der Obduktionsbericht gefälscht und das Opfer anonym in einem Armenbegräbnis versenkt worden.
In der Tat gab es lange Zeit kein Grab, zu dem Schillers Verehrer pilgern konnten. Als ein Jugendfreund Schillers 1826 den Weimarern mit Brandstiftung drohte, sollten sie den geliebten Toten nicht endlich gebührend beisetzen und mit einem Denkmal ehren, fand man es behördlicherseits für geboten, das so genannte Kassengewölbe, in dem Schillers Reste verschwunden waren, gründlich zu säubern, um auch die letzten Spuren zu beseitigen. Nur der mutigen Tat des Bürgermeisters Schwabe sei die Auffindung von Schillers Schädel zu verdanken, die Goethe in dem Gedicht "Bei Betrachtung von Schillers Schädel" dreist sich selbst zugeschrieben habe.
Logenbruder Goethe habe eine kleine Vitrine bauen lassen. Ein Postament für die schnell beschaffte berühmte Schiller-Büste von Dannecker sei mit einem Geheimfach versehen worden. Als Besucher an dieser Schauerreliquie in der Bibliothek Anstoß nahmen, habe Goethes osteologischer Eifer Nahrung erhalten. Aus dem Bodensatz des "Kassengewölbes" gelang es ihm, 80 Prozent eines Skelettes zu rekonstruieren, das nun in die frisch gebaute Fürstengruft gelegt wurde.
Siehe auch taz vom 26.03.05
http://www.taz.de/pt/2005/03/26/a0248.1/text
Vorlage für die Schrift von Frau Ludendorff war die 1911 erschienene Erzählung "Schillers Ende" von Ernst Hellwig, der als Täter den jungen Heinrich Voß anzeigte. Schillers Leiche sei fortgeschafft, der Obduktionsbericht gefälscht und das Opfer anonym in einem Armenbegräbnis versenkt worden.
In der Tat gab es lange Zeit kein Grab, zu dem Schillers Verehrer pilgern konnten. Als ein Jugendfreund Schillers 1826 den Weimarern mit Brandstiftung drohte, sollten sie den geliebten Toten nicht endlich gebührend beisetzen und mit einem Denkmal ehren, fand man es behördlicherseits für geboten, das so genannte Kassengewölbe, in dem Schillers Reste verschwunden waren, gründlich zu säubern, um auch die letzten Spuren zu beseitigen. Nur der mutigen Tat des Bürgermeisters Schwabe sei die Auffindung von Schillers Schädel zu verdanken, die Goethe in dem Gedicht "Bei Betrachtung von Schillers Schädel" dreist sich selbst zugeschrieben habe.
Logenbruder Goethe habe eine kleine Vitrine bauen lassen. Ein Postament für die schnell beschaffte berühmte Schiller-Büste von Dannecker sei mit einem Geheimfach versehen worden. Als Besucher an dieser Schauerreliquie in der Bibliothek Anstoß nahmen, habe Goethes osteologischer Eifer Nahrung erhalten. Aus dem Bodensatz des "Kassengewölbes" gelang es ihm, 80 Prozent eines Skelettes zu rekonstruieren, das nun in die frisch gebaute Fürstengruft gelegt wurde.
Siehe auch taz vom 26.03.05
http://www.taz.de/pt/2005/03/26/a0248.1/text
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