Giftpflanzen
#13
Traubenkraut / Beifuß-Ambrosie / Ambrosia artemisiifolia

Die Killerpflanze für Allergiker

Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), ist eine ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanzenart, die sich in weiten Teilen Europas ausgebreitet hat. Die Pollen der Ambrosie zählen zu den stärksten Allergie-Auslösern. Sie können zu schweren heuschnupfenartigen Symptomen, zu Asthma oder gar zu Erstickungsanfällen (bei starken Allergikern) führen. Schon kleinste Pollenmengen reichen für eine Reaktion aus.

Inzwischen wurden auch in mehreren Regionen Deutschlands große Bestände der Beifuß-Ambrosie festgestellt. Die Klimaerwärmung und der internationale Warenverkehr begünstigen die Ausbreitung. Auch im Heimatland Nordamerika ist die Beifuß-Ambrosie eine gefürchtete Pflanze, die mit großem Aufwand bekämpft wird. Neben dem Gesundheitssektor bereitet die Art auch Probleme als Unkraut in der Landwirtschaft und im Naturschutz.

Um eine Zunahme der volkswirtschaftlichen Schäden durch Krankheitskosten und Bekämpfungsmaßnahmen zu vermeiden, soll die weitere Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie in Deutschland verhindert werden. Hierzu sind frühzeitig Präventionsmaßnahmen durchzuführen.

Aktuell bestehen noch erhebliche Wissensdefizite über Biologie, Verbreitung, Größe der Bestände, Populationsdynamik, Stand der Etablierung und Ausbreitungswege der Beifuß-Ambrosie.

<span style='color:red'>"Dies sind die potentesten allergenen Pollen weltweit", </span>sagt Heidrun Behrendt. Die Medizinprofessorin von der Technischen Universität München meint den Blütenstaub von Ambrosia artemisiifolia, einer unscheinbar wirkenden Pflanze, die aus Nordamerika nach Europa eingewandert ist.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts überquerten die ersten Ambrosia-Samen als blinde Passagiere in Getreide-, Kleesaat- und Kartoffelladungen den Atlantik. 1863 wurde die Pflanze erstmals auf deutschem Boden nachgewiesen. Hier nennt man sie auch Beifußblättriges Traubenkraut oder Aufrechte Ambrosie.

Zwar tauchte sie seitdem zerstreut hier und dort auf, konnte jedoch nicht dauerhaft Fuß fassen. Die Sommer waren einfach zu kurz und zu kühl für diese spätblühende Art, die unter diesen Umständen nicht zur Samenbildung kam. Lediglich im warmen Südwesten, im Bereich Mannheim-Ludwigshafen und bei Karlsruhe, gelang es der Ambrosie, sich erfolgreich festzusetzen. Bis jetzt.

Begünstigt durch die Klimaerwärmung sprießt die Pflanze nun auch im Rest von Deutschland. "Eine weitere Verbreitung ist langfristig zu erwarten", warnt Gritta Schrader von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig in einer Risikoanalyse.

"Meldungen über neue Ambrosia-Populationen liegen für die Bereiche um Magdeburg und Cottbus sowie für Ostbayern nahe der österreichischen Grenze bei Salzburg vor", sagt Stefan Nawrath, Ökologe an der Universität Frankfurt und Ambrosia-Spezialist.


Kontakt zu blühenden Pflanzen gefährlich

Die Ambrosia-Pollen können vom Wind Hunderte Kilometer weit getragen werden. Eine einzelne Pflanze kann eine Milliarde Pollenkörner freisetzen, und bereits eine Konzentration von nur sechs Körnern pro Kubikmeter Luft gilt als problematisch. <span style='color:red'>In Sachsen wurden schon Dichten gemessen, die um ein Vielfaches höher lagen und mehr als die Hälfte der gesamten Pollenbelastung darstellten.</span>



[Bild: ambrosiaartemisiifolia.jpg]

Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia)



[Bild: amb_3.jpg]

Traubenkraut im Blütenstand

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[Kein Betreff] - von Violetta - 06.03.12006, 14:32
RE: Giftpflanzen - von Ela - 09.04.12018, 16:26
RE: Giftpflanzen - von Ela - 23.06.12018, 17:16
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