04.03.12008, 10:28
Auszug aus der Schrot&Korn Bio-Geschichte
...Viel wichtiger als die Paragraphen ist das Weltbild, das ihnen zugrunde liegt. Für den Biobauern ist sein Hof ein ganzheitliches System aus Boden, Pflanzen, Tieren und Menschen. Er versucht, dieses System in der Art eines Kreislaufs zu bewirtschaften, sodass möglichst wenig Nährstoffe von außen zugeführt werden müssen. Sein Ziel ist es, dass alle Teile des Systems gut zusammenwirken.
Deshalb setzen Biobauern keinen Kunstdünger ein. Sie bringen Mist und Gülle ihrer Tiere und Kompost vom Hof auf die Felder. Zusätzliche Nährstoffe liefern Bohnen, Erbsen, Lupinen oder Klee. Diese Pflanzen – die Leguminosen – können mit Hilfe von Bodenbakterien Stickstoff aus der Luft binden und im Boden anreichern. Gleichzeitig lockern sie den Boden und dienen als Gründüngung oder als Futterpflanzen für die Tiere.
Zum Kreislauf gehört, dass Biobauern nur begrenzt Futtermittel für ihre Tiere zukaufen. Zudem dürfen sie nur so viele Tiere halten, wie sie mit dem Ertrag ihrer eigenen Flächen ernähren könnten. Flächenbindung heißt dieses Gebot. Es verhindert, dass überflüssige Nährstoffe aus der Gülle das Grundwasser belasten. Biobauern wehren sich gegen Unkraut, Pflanzenkrankheiten und Schädlinge nicht mit Pestiziden, weil diese Umweltgifte das Ökosystem belasten.
Erlaubt sind nur wenige natürliche oder traditionelle Pflanzenschutzmittel. Dazu gehören Kupfer, Schwefel oder pflanzliche Wirkstoffe wie das Pyrethrum aus der Chrysantheme. Vor allem aber arbeiten Biobauern mit vorbeugenden Methoden. Die wichtigste ist die Fruchtfolge: Die auf einem Feld wachsenden Kulturpflanzen wechseln, keine wird zweimal nacheinander angebaut. Dadurch können sich spezialisierte Schädlinge und typische Krankheiten nicht so stark ausbreiten wie in Monokulturen. Biobauern setzen auf robuste und regional angepasste Sorten und fördern Nützlinge, indem sie Hecken und Biotope anlegen. Das Unkraut wird noch vor der Aussaat mechanisch mit Grubber und Egge bekämpft. All diese Maßnahmen halten Schädlinge und Unkräuter in Grenzen, rotten sie aber nicht aus. Mit Absicht! Denn auch sie sind – so die Ansicht der Biobauern – für ein stabiles ökologisches Gleichgewicht notwendig.
Die Mindeststandards der EU-Öko-Verordnung halten alle Biolebensmittel ein, auch die bei Aldi. In zahlreichen Punkten jedoch sind die deutschen Anbauverbände strenger, sind also quasi „Bio plus“. Trotz aller Regelungen ist die Biowelt keine Insel der Seligen. Betrüger gibt es, wenn auch nur gelegentlich. Weitaus häufiger sind Betriebe, deren wichtigstes Ziel das Geld verdienen ist. Sie erfüllen zwar die Buchstaben der Ökoverordnung, aber nicht unbedingt die Ideale, die dahinter stehen. Doch bei den meisten Biobetrieben haben soziales Verhalten und ein faires Miteinander noch einen hohen Stellenwert. Sie engagieren sich im betrieblichen Umweltschutz, fördern die regionale Vermarktung oder pflegen Biotope. Alles Tätigkeiten, die die Ökoverordnung nicht vorschreibt, die aber zu Bio dazugehören. Irgendwie.
...Viel wichtiger als die Paragraphen ist das Weltbild, das ihnen zugrunde liegt. Für den Biobauern ist sein Hof ein ganzheitliches System aus Boden, Pflanzen, Tieren und Menschen. Er versucht, dieses System in der Art eines Kreislaufs zu bewirtschaften, sodass möglichst wenig Nährstoffe von außen zugeführt werden müssen. Sein Ziel ist es, dass alle Teile des Systems gut zusammenwirken.
Deshalb setzen Biobauern keinen Kunstdünger ein. Sie bringen Mist und Gülle ihrer Tiere und Kompost vom Hof auf die Felder. Zusätzliche Nährstoffe liefern Bohnen, Erbsen, Lupinen oder Klee. Diese Pflanzen – die Leguminosen – können mit Hilfe von Bodenbakterien Stickstoff aus der Luft binden und im Boden anreichern. Gleichzeitig lockern sie den Boden und dienen als Gründüngung oder als Futterpflanzen für die Tiere.
Zum Kreislauf gehört, dass Biobauern nur begrenzt Futtermittel für ihre Tiere zukaufen. Zudem dürfen sie nur so viele Tiere halten, wie sie mit dem Ertrag ihrer eigenen Flächen ernähren könnten. Flächenbindung heißt dieses Gebot. Es verhindert, dass überflüssige Nährstoffe aus der Gülle das Grundwasser belasten. Biobauern wehren sich gegen Unkraut, Pflanzenkrankheiten und Schädlinge nicht mit Pestiziden, weil diese Umweltgifte das Ökosystem belasten.
Erlaubt sind nur wenige natürliche oder traditionelle Pflanzenschutzmittel. Dazu gehören Kupfer, Schwefel oder pflanzliche Wirkstoffe wie das Pyrethrum aus der Chrysantheme. Vor allem aber arbeiten Biobauern mit vorbeugenden Methoden. Die wichtigste ist die Fruchtfolge: Die auf einem Feld wachsenden Kulturpflanzen wechseln, keine wird zweimal nacheinander angebaut. Dadurch können sich spezialisierte Schädlinge und typische Krankheiten nicht so stark ausbreiten wie in Monokulturen. Biobauern setzen auf robuste und regional angepasste Sorten und fördern Nützlinge, indem sie Hecken und Biotope anlegen. Das Unkraut wird noch vor der Aussaat mechanisch mit Grubber und Egge bekämpft. All diese Maßnahmen halten Schädlinge und Unkräuter in Grenzen, rotten sie aber nicht aus. Mit Absicht! Denn auch sie sind – so die Ansicht der Biobauern – für ein stabiles ökologisches Gleichgewicht notwendig.
Die Mindeststandards der EU-Öko-Verordnung halten alle Biolebensmittel ein, auch die bei Aldi. In zahlreichen Punkten jedoch sind die deutschen Anbauverbände strenger, sind also quasi „Bio plus“. Trotz aller Regelungen ist die Biowelt keine Insel der Seligen. Betrüger gibt es, wenn auch nur gelegentlich. Weitaus häufiger sind Betriebe, deren wichtigstes Ziel das Geld verdienen ist. Sie erfüllen zwar die Buchstaben der Ökoverordnung, aber nicht unbedingt die Ideale, die dahinter stehen. Doch bei den meisten Biobetrieben haben soziales Verhalten und ein faires Miteinander noch einen hohen Stellenwert. Sie engagieren sich im betrieblichen Umweltschutz, fördern die regionale Vermarktung oder pflegen Biotope. Alles Tätigkeiten, die die Ökoverordnung nicht vorschreibt, die aber zu Bio dazugehören. Irgendwie.
Finde Dich selbst!