Radongas
#1
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Bern - Das Edelgas Radon ist in der Schweiz nach dem Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs.

fest / Quelle: sda / Montag, 21. November 2005 / 14:09 h

240 Menschen sterben jedes Jahr, weil sie in Wohnungen mit zu hoher Radonbelastung leben. Das Bundesamt für Gesundheit will diese Zahl halbieren. Im Schweizer Durchschnitt sind 8,5 Prozent aller Lungenkrebstodesfälle auf eine erhöhte Radonbelastung zurückzuführen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt. Damit sterben etwa gleich viele Menschen an dem Gas wie an Alkoholmissbrauch und doppelt so viele wie an Aids. Radon ist ein natürlich vorkommendes Edelgas, das im Erdreich beim Zerfall von Uran entsteht. Durch undichte Stellen kann es in Häuser und Wohnungen gelangen. Beim weiteren Zerfall des Gases zu Blei, Polonium und Wismut wird Radioaktivität freigesetzt, die das Lungengewebe bestrahlen kann.

Abhängig von der Beschaffung des Untergrundes
Weil die Radonkonzentration in der Luft von der geologischen Beschaffenheit des Untergrundes abhängt, ist das Sterblichkeitsrisiko nicht in allen Regionen der Schweiz gleich hoch. Am gefährdetsten ist der Kanton Jura, wo 16,1 Prozent aller Lungenkrebstodesfälle auf Radon zurückzuführen sind.



Wichtig ist eine akkurate Adichtung der Häuser zum Erdreich hin. /

Am geringsten ist das Risiko in Genf mit 2,3 Prozent der Lungenkrebstodesfälle. Am meisten Radontote gibt es in den grossen Kantonen Zürich (37), Bern (30) und Waadt (25).

100000 Menschen leben in potenzieller Gefahr
In der Schweiz leben laut der Studie rund 100 000 Menschen in Wohnungen, in denen die Radonkonzentration über dem gesetzlich empfohlenen Richtwert liegt. Weitere 15 000 Personen sind gar Belastungen über dem Grenzwert ausgesetzt. Laut BAG ist für diese Menschen das Risiko, wegen Radons an Lungenkrebs zu erkranken, doppelt so hoch, wie in Gebäuden mit geringer Belastung. Auch die Überschreitung des Richtwerts könne gesundheitliche Folgen haben.

Gute Abdichtung zum Erdreich hin
Schutz vor Radon bietet vor allem eine gute Abdichtung des Gebäudes zum Erdreich hin. Eigentümer von Gebäuden, in denen der Radon-Grenzwert überschritten ist, sind zur Sanierung verpflichtet. Das BAG hat sich zum Ziel gesetzt, das radonbedingte Lungenkrebsrisiko in der Schweiz zu halbieren. Dazu sollen bis ins Jahr 2014 alle Gebäude mit zu hoher Belastung ausfindig gemacht und saniert werden.


Dieses Thema wird auch heut noch heiß diskutiert! Oh
Radonstrahlen- nicht nur in der Schweiz, nein auch in Österreich und in Bayern, Frankenland, Böhmen!
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#2
Ergänzung zum ersten Beitrag:


WIE KOMMT RADON INS HAUS?
Radongas vermag in Häuser aus dem Untergrund einzudringen. Aber auch Wasser kann Radongas emittieren. Der Eintrag durch Baustoffe ist in der Regel gering. Aufgrund der höheren Dichte gegenüber Luft sind hohe Radonbelastungen besonders in Kellerräumen und ebenerdigen Geschossen anzutreffen. Geringer Luftwechsel in Aufenthaltsräumen durch dichte Fenster erhöht die Belastungsrate um ein Vielfaches.
Besonders betroffen sind Althäuser vor 1950, deren Abschluß zum Erdboden nicht abgedichtet wurde. Einfache Lehmböden oder Ziegel- und Holzböden auf gewachsener Erde oder Schotterlage weisen darauf hin.


WIE WIRD RADON GEMESSEN?
Eine erste Orientierung der Radongasverteilung bietet die nebenstehende Karte der ÖNRAP-Studie. Angemerkt muß jedoch werden, daß Radongaskonzentrationen innerhalb eines Ortes und von Haus zu Haus extrem schwanken können.
Die tatsächliche Feststellung der Radonkonzentration wird über Passivdosimeter durchgeführt. Dazu wird ein kleiner Prüfbecher für einige Zeit im Raum aufgestellt und anschließend zur Auszählung einem Prüflabor übermittelt. Nach Auszählung der "Einschlagsspuren" der radioaktiven Alphastrahlen kann das Maß der Strahlungsaktivität angegeben werden.

Es gelten auf Basis von internationalen Werten:

*
Eingreifrichtwert bei Altbauten 400 Bq/m3 Radon-222
*
für Deutschland sind folgende Werte in Vorbereitung:
100 - 400 Bq/m³ Sanierungszeiten von zehn Jahren,
400 - 1000 Bq/m³ Sanierungszeiten von fünf Jahren und
oberhalb von 1000 Bq/m³ Sanierungszeiten von drei Jahren
*
Planungsrichtwert bei Neubauten 200 Bq/m3 Radon-222
*
Geplanter Richtwert WHO < 100 Bq/m3 Radon-222


SANIERUNG
Bei Werten über 200 - 1000 Bq/m3 sollten einfache Abdichtungen gegenüber dem Erdboden vorgenommen werden. Darüber hinaus sind umfangreiche bauliche Sanierungsarbeiten, sowie Entlüftungsmaßnahmen notwendig. Da diese Arbeiten objektabhängig, aufwendig und kostenintensiv sind, sollte vorab ein Sanierungskonzept mit einem Fachmann (Beratung) erarbeitet werden.

EMPFEHLUNGEN
Häuser in radongasverdächtigen Lagen sollten auf Radongasbelastungen in der Raumluft gemessen werden. Bei erhöhten Werten vor allem bei Altbauten sollten im Keller Lüftungsöffnungen, dichte Türen zwischen Keller und Erdgeschoß, und spezielle Bodenabdichtungen vorgesehen werden. Bei Neubauten mit guter Bodenabdichtung sind nur geringe Werte zu erwarten.
Gute Raumdurchlüftung senkt Radongas in Wohnräumen ab. (Ventilator) ·
Rauchen und Radon gemeinsam erhöhen das Lungenkrebsrisiko beträchtlich und verstärken zusammen die Lungenschädigung. In diesem Fall ist die gesündeste und auch wirksamste Sanierung das Rauchen einzustellen!

IMMISSIONEN VON GEWERBE UND GARAGEN
In unmittelbarer Nähe befindliche Gewerbebetriebe, wie Putzereien, Druckereien, Tischlereien, Malerbetriebe etc., Tankstellen, Tiefgaragen können die Innenraumluftqualität beeinträchtigen. Neben den Fenstern können oft diffussionsoffene Baukonstruktionen, Luftschächte, Installationsschächte aber auch Stiegen die Geruchs- Schadstoffübertragung zu Wohnungen ermöglichen.

EMPFEHLUNGEN
Von Menschen verursachte Außenluftverunreinigungen sind meist Kraftwerke, Industrie, Gewerbe, Verkehr und Haushalt. Die Feststellung der Emission wird analytisch durch Messungen bestimmt.
Verbesserungen können teils durch bauliche Maßnahmen wie z.B. Abdichtungsmaßnahmen, andererseits durch geeignete Abluft- und Zuluftmaßnahmen erfolgen.

[Bild: radvas-g.jpg]

Meine Grüße

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