Herr der Ringe kontra Mythologie
#11
Sonnenfinsternis schrieb:Ich persönlich habe vor einigen Jahren selber über derlei Bücher mein Interesse an den alten Mythen wiedergefunden. Ich glaube, daß jene, die sich von so etwas verwirren laßen, sowieso unbrauchbar sind. Es gäbe noch einiges zu sagen, aber da es einfach etwas mit dem ganz eigenen Horizont zu tun hat, soll es hiermit gut gewesen sein.
Bei dieser Aussage stimme ich dir halb zu, einerseits sollte der Instinkt eines "MENSCHEN" einen durch soetwas zur Wahrheit bringen können, jedoch gibt es auch Ausnahmen! Nämlich dann, wenn ein menschlicher Geist durch Züchtigung einen falschen Charakter entwickelte der es nicht wagen würde tiefer in die Mythen einzutauchen, oder lieber bei dem grauen Esoterikkrams bleibt bis er sich aufgibt.
Daher sind diese Wege die gefährlichsten überhaupt und enden nur ganz selten mit einer relativ weichen Landung.

Und wer grauen Esoterikkrams als Mittel zur Wahrheit den echten Mythen vorzieht, ist meiner Ansicht nach in eine Logikfalle getappt. Mehr ist nicht immer besser...
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#12
@ Wishmaster:

Wenn man Shakespeare generell mag und schätzt, ist der Mittsommernachtstraum meiner Ansicht nach absolut empfehlenswert. Den sollte man sich aber im Sommer auf einer Freilichtbühne anschauen, irgendwo zwischen Ruinen.
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#13
Es ist mir relativ egal, wer Tolkien war, ich weiß wer Peter Jackson ist, der hat vorher den besten Zombiefilm aller Zeiten gedreht. Das macht ihn zu einem HalbG*tt.
Hauptsache die Monsterprügelei ist fetzig. Epische Schlachten sind genau mein Fall, und ich laß mir diesen Spaß nicht verderben. Außerdem gab es damals auch schon Schlachten wo einerlei Mutanten herumgelaufen sind.
Wer halt meint, er müsse den Herrn der Ringe in die goldene Waagschale werfen und ein grandioses Ergebnis erwartet, irrt allerdings gewaltig, da schließe ich mich den Vorrednern WM und Anubis an.

Viele negative Symboliken oder Verdrehungen sind mir aber nicht aufgefallen. Weder im Buch noch im Film. Anstatt auf ein paar kleinen phantasievollen Veränderungen herumzureiten kann man auch genauso die konstruktiv wirkenden Methaphern des Filmes aufzählen, z.B. den Weltenbaum zu Gondor.
Und was bitte sind "echte Märchen"? HDR ist genauso echt oder unecht wie fast jedes andere Märchen auch.
Es gibt wirklich andere Filme, über die man sich entrüsten kann - wer immer sich entrüsten will, wenn er muß... ;-)

Grüße

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#14
Ich schließe mich insgesamt dem Herren Vorredner an.
Ein bissel schade finde ich, wenn die Geschichte auf den Film reduziert wird. Das Buch bzw. die Bücher empfand ich als absoluten Meilenstein der Geschichtenerzählungen, als ich es/sie vor vielen Monden erstmals las. Das sehe ich heute noch ganz genauso.
Und nachdem ich mir gestern die extended version der kompletten Triologie angeschaut habe (ja, in der Tat - gut und gerne elf Stunden am Stück Ph34r Fettes Grinsen ), bin ich letztendlich auch von der Verfilmung recht angetan.
Zumindest in dieser Fassung hält sie sich nahezu vollkommen detailgetreu ans Buch. Nicht ganz, aber nahezu.
Vollkommen gleich, ob man nun zu den Liebhabern von Tolkien gehört, oder ob man eher skeptisch ist und damit nichts anfangen kann - ich denke, man sollte einfach nicht immer in alles so furchtbar viel hineininterpretieren. Ich weiß schon, es ist ein zweischneidiges Schwert mit der Kunst (und Literatur gehört halt auch dazu), aber meiner Ansicht nach ist das eines ihrer Vorrechte: Nicht zwingend eine tiefschürfende Wahrheit ausdrücken zu müssen, sondern ein 'Bild zu malen', vielleicht einfach um der Schönheit willen. Wer immerzu etwas anderes hineininterpretiert, kann Schönheit vielleicht einfach nicht genießen, so meine Spekulation.
Es kommt doch auch keiner auf den Gedanken, beim Betrachten von Schwanensee nach verborgenen Botschaften zu suchen...
... oder etwa doch?! Häh? Lol
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#15
Hallo Abnoba!

Zitat:Es kommt doch auch keiner auf den Gedanken, beim Betrachten von Schwanensee nach verborgenen Botschaften zu suchen...
Als ich dieses Zitat aus dem Vorspann der Verfilmung des Herrn der Ringe - womit es also nicht einmal zwingend aus Tolkiens Feder stammen muß - hier einbrachte, ging es einzig und allein um den Bezug zu dem Ordner "Vergangenheit verändern", in dem einige Leute der Meinung waren, nur weil man die Erinnerungen an etwas ummodelt, sei dieses Etwas niemals geschehen, könne also 'rückgängig' gemacht werden.

Entgegen dem Geschwafel, das dieses mißverstandene Zitat hier losgetreten hat, ging es niemals darum, irgendwelche verschlüßtelten Botschaften zu entziffern (ich brachte dies nur ein um klarzumachen, daß so etwas trotz allem auch heute noch gibt), aufzufinden oder in einer sonstigen Form mit Brachialgewalt hinein- und hinausinterpretieren zu wollen. Die Absicht des Knilches (genauer gesagt waren es zwei Frauen), der diese Zeile schrieb - und hatte er auch nur sein nächstes Monatsgehalt im Kopf -, ist völlig unerheblich gewesen. Und ich hoffe, daß es mit diesen Worten endlich ein Ende hat *grinst*.


Beste Grüße
Sonnenfinsternis
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#16
Hallo,

Zitat:nur weil man die Erinnerungen an etwas ummodelt, sei dieses Etwas niemals geschehen, könne also 'rückgängig' gemacht werden.

So hatte ich das nicht gemeint.
Gegenbeispiel, um solche "Ideen" zu zerstreuen:
Ein Mörder aus vergangener Inkarnation erlebt nun die Wirkungen seiner Ursachensetzung indem zum Beispiel sein ihm nahe stehenden Partner von jemand anderem "ermordet" wird. Und das obwohl er bewußt nicht mehr erinnern kann, was er vorher verbrochen hatte. Aber sein Innerstes (falls vorhanden) wird genau wissen was los ist.

Es gibt also Erinnerungen auf verschiedenen "Ebenen".
Manche können verändert werden, andere nicht.
Wir leben zum Beispiel in einer kollektiven Falsch-Erinnerung. Das schützt die dafür verantwortlichen Manipulateure aber nicht vor der Wirkung dieses Vergehens, weil der Entschluß zu dieser Handlung auf vielen Ebenen gleichzeitig ablief und die kosmische Gerechtigkeit sich sehr wohl noch daran "erinnert". Regelmäßig jeden "Thingstag/Tyrtag". ;-)

Nehmen wir mal die "atlantische Saga" (gesetzt es gab Atlantis/die atlantische Epoche wirklich):
Und nehmen wir mal an, es würde sich überhaupt niemand mehr daran bewußt erinnern, nicht einmal die Menschen mit direkten Rückerinnerungen.
Es würde dennoch weiterhin auf tieferer Ebene der kollektiven Erinnerung fortbestehen. Dann käme eben ein "neuer Tolkien" und würde Atlantis neu erfinden, indem er diese unbewußten Erinnerungen anzapft!
Das ist das Wesen der (echten) Kunst - sie ist des Künstlers und doch nicht "seins".

Abschließende Betrachtung des Zitats:

"Was einst war ist verloren, weil niemand mehr lebt, der sich daran erinnert."

Der Satz stimmt grundsätzlich schon, aber praktisch hat er kaum eine Auswirkung, weil Leben sich nicht nur hier in der physischen Realität abspielt.
Die "Toten" leben noch genauso wie die "Lebenden".
Nehmen wir aber mal an, alle Menschen würden dieses Kollektivnetzwerk der Erde verlassen, ja dann wäre alles "verloren". Und das wäre sehr gut.

Grüße

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