Heute ist Samhain
#11
Samhain

Milchig trüb wabbert der Nebel
kein Laut, der die heilige Stimmung bricht.

Die Welt, versunken hinter dem Schleier
Die Zeit, vergessen an diesem Ort.

Baumfinger gleiten durch die Schwaden
das weiße Haar der ewig Alten.
Ich gehe den verschlung'nen Pfad
der tiefer in den Hain mich führt
Am Ring der Steine grüße ich
die lautlosen Wächter der Ewigkeit
Mit sich'rem Schritt betret' ich nun
das Rund, das zwischen den Zeiten liegt
Im Zentrum stehend, mit erhob'nen Armen
rufe ich Sie mit tonlosem Laut,
Lege die Opfergaben darnieder
demütig und ehrfurchtsvoll
"Nimm an, das Opfer, das Dir gebührt,
dunkle Mutter der Ewigkeit!"
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#12
[Bild: banshee_045.jpg]
¦ Komme von Anderswelt, eine Gestalt – nur ein Hauch
¦ Setze ans Feuer mich, behüte den alten Brauch!
¦ Frau aus dem Feenreich, als Banshee bekannt:
¦ Nehme ein Menschenkind an meine blasse Hand.

¦ Würdig, den Hügel zu betreten, der Feen Heiligtum;
¦ Stark genug, im Winde zu reiten – für's Alte zu streiten
¦ Im Leben zu steh'n und doch mit mir zu geh'n!

¦ Kehre zurück, aus des grünen Hügels Schatten
¦ Dunkle Neumondnacht läßt die Rätsel erraten:
¦ Erwarte mich wieder, zur selben Stunde
¦ Bei Vollendung der nächsten Jahresrunde ...


<span style='font-size:8pt;line-height:100%'>© by Violetta</span>
Sei!
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#13
Was ging ist getan,
Der Rest bleibe zurück,

Die Natur ruht im Dunkel,
Ich empfinde Glück.

Nehm’ mir die Zeit zum Besinnen.
Werd’ mit Rückkehr der Sonne Neues beginnen.


Inte


(mein Gedicht ist simpel, aber mit meiner bisher nur rudimentären Einfühlung in eine keltische Welt habe ich bisher Einfachheit empfunden, was ich nicht negativ sehe).
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#14
Müde scheint ein Licht druchs Fenster,
Ein Gähnen, ein Strecken, ein Augenzwinkern,
Heimisch warm lockt das Stubenfeuer,
hier und da ein sanftes Knistern.

Erschöpfte Glieder, sich wohlig wärmend,
frönend dem Beisammensein,
"Die Arbeit wartet", meint Vater wissend,
Wie jedes Jahr abends an Samhain.

Salvius Lächeln




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#15
Da sind wirklich ein paar schöne Zeilen zusammengekommen. Ein dreifach Hoch auf alle Dichter Daumen hoch
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#16
Das alte Vegetationsjahr ist zu Ende!
Samhain – der keltische Jahreswechsel

Viele Neuheiden feiern das Samhain-Fest in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November und wissen dabei kaum, daß sie damit nicht das ursprüngliche Datum des Festtages gewählt haben.

Der Brauch das Fest an diesem Tag zu feiern, entstammt vielmehr einer Festlegung der katholischen Kirche aus dem Jahr 730 bzw. einer nochmaligen späteren Festlegung durch Papst Gregor den IV. im Jahre 835, die dann für die gesamte Westkirche galt. Das Fest wurde deswegen eingeführt, da es unmöglich war, jeden der katholischen Heiligen an einem besonderen Tag zu feiern. So weihte Papst Bonifatius der IV. am 13. Mai 609 das heidnische römische Pantheon in Rom (zuvor das Heiligtum der antiken römischen Götterwelt) der Jungfrau Maria und allen Heiligen und ordnete eine jährliche Feier an – zunächst am Freitag nach Ostern. Papst Gregor III. weihte über hundert Jahre später eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte daher für die Stadt Rom den Feiertag auf den 1. November fest. Ende des 8. Jahrhunderts begann man an diesem Tag dieses Fest vor allem auch in Frankreich zu feiern.

Allmählich verbreitete sich in der gesamten Westkirche der 1. November als Feiertag für die katholischen Heiligen. Papst Gregor IV. legt dann 835 Allerheiligen für die gesamte Westkirche allgemeinverbindlich auf den 1. November fest.

Man nutzte also die Gewohnheit der Heiden, die um diese Jahreszeit die Geister, die Verstorbenen und die alten Helden ehrten, um dieses Fest in eine Chr*stliche Heiligenfeier umzufunktionieren. So wie man auch das Wintersonnenwendfest in das Weihnachtsfest zu verwandeln versuchte und das Fest dabei um einige Tage nach hinten verschob, so praktizierte man es auch mit dem Fest Allerheiligen/Samhain. Das ursprüngliche Datum des Festes, welches sich nach dem jeweiligen Mondstand richtete, wurde auf ein festes Datum (nämlich auf dem 1. November) verlegt/festgelegt.

[Bild: spirit_rising_samhain.jpg]
Spirit Raising Samhain (http://www.crystalwolfeblends.net/photo.html)


Der Abend vor Allerheiligen (wird im irischen als: „All hallows even“ (Allerheiligenabend) bezeichnet.
(Vergleiche dazu: der Abend, welcher dem Weihnachtsfest vorausgeht wird als Heiligabend bezeichnet.)

Aus diesem „All hallows even“ leitet sich der noch heute gebräuchliche Begriff Halloween für diesen Festtag her.

Wenn also heute Halloween gefeiert wird, dann werden damit in Wirklichkeit: „alle Heiligen der katholischen Kirche“ geehrt.

Die neuheidnische Gleichsetzung von Halloween und Samhain ist daher nicht nur irrig, sondern ein Chr*stlicher Fettnapf, der mit entsprechender Bedachtheit platziert worden ist.

Falls man jedoch beabsichtigt das alte heidnische Samhainfest zu begehen, dann sollte man zunächst das richtige Datum wählen – und sich nicht auf den heutigen ch**stlichen Festtag verdrängen lassen.

Ursprünglich wird das Samhain-Fest am elften Vollmond des Jahres (gerechnet von der Wintersonnenwende an) gefeiert. Hier endet das alte Vegetationsjahr, die Lebens- und Wachstumsperiode ist vorbei.

Der Winter beginnt jedoch erst mit dem nächsten Neumond, welcher ebenfalls als Samhain gefeiert wird. Zwischen Vollmond und Neumond tobt die wilde Jagd, ganz ähnlich den 13 Rauhenächten im germanisch-nordischen Brauchtum.

Die Geisternächte zwischen Samhain-Vollmond und Samhain-Neumond werden zum Totengedenken, zur Heldenverehrung und zum böse Geister vertreiben genutzt. Es werden Grusel-Masken verwendet und Krach und Feuerwerk veranstaltet, um böse Geister, aber auch schlechte Angewohnheiten und unerwünschte Ereignisse zu vertreiben.

Da das heutige Fest kalendermäßig starr auf einen einzigen Tag festgelegt wurde, kann der ursprüngliche heidnisch-spirituelle Brauch nicht mehr vollständig ausgeübt und praktiziert werden.

Samhain ist im keltischen Brauchtum also zugleich das letzte Fest des alten Jahres, aber auch das erste Fest des neuen Jahres.

Gemäß der traditionellen Handhabung des Festes ergeben sich für das Jahr 08 also folgende Daten für das Begehen des diesjährigen Samhain-Festes:

14. Oktober 08 = elfter Vollmond des Jahres, also: Ende des alten Kelten-Jahres; Samhain

29. Oktober 08 = Neumond, also: der Beginn des neuen Kelten-Jahres; Samhain

Das bedeutet, daß die Samhain-Zeit für dieses Jahr bereits abgelaufen ist, das Fest bereits gefeiert wurde. Man kann jedoch noch folgendes tun: Man ziehe zum Neumond des 29. Oktober alle unvorteilhaften Gedanken in seinen Kopf zurück und trenne alle unnützen und schädlichen Verbindungen ab. Man räume also seinen gesamten alten Müll des vergangenen Jahres weg. Wer einen Garten besitzt, der kann diesen Vorgang durch das Säubern der Gartengeräte, das Entfernen überflüssiger Gehölze und Stauden oder durch das Einbringen der Ernte symbolisieren. Man kann auch die Wohnung aufräumen, den alten Staub wegwischen, alte Dinge wegwerfen (ausmisten) oder ähnliche Dinge tun, um den Vorgang zu symbolisieren.

Für das neue Jahr pflanze man dann in den nächsten Tagen die entsprechenden Bäume, Sträucher, Stauden und Gehölze oder man topfe seine Zimmerpflanzen um. Dieser Vorgang steht symbolisch für das kommende Vegetationsjahr, welches Erfolg und Ertrag einbringen soll.

Auf keinen Fall verbrenne man jedoch seinen Abfallhaufen im Garten, denn dieser wird von vielen Tieren als Unterschlupf und Wohnung für den Winter genutzt. (Das entsprechende Verbrennen der Abfälle erfolgt durch das Osterfeuer im nächsten Frühjahr.)

Das Samhainfest ist also kein Festtag im Sinne sonstiger Feiertage, sondern ein sich über mehrere Tage (eine halbe Mondperiode) erstreckender Vorgang. Diese Zeitperiode dient dazu, sich allmählich (aber endgültig und unaufhaltsam) vom alten Jahr und von alten Dingen zu verabschieden und sich auf das neue Jahr vorzubereiten.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#17
Kommt jetzt zwar leider ein bisschen spät weil ich seit morgens am 31.10. bis grade eben nicht zu Hause war, aber ich wollte mal auf ein schönes Lied von Loreena McKennitt zu dem Thema hinweisen, der Titel ist Samain Night und der Text ist folgender:

When the moon on a cloud cast night
shine above the tree tops' height
You sang me of some distant past
That made my heart beat strong and fast
Now I know I'm home at last

You offered me an eagle's wing
That to the sun I might soar and sing
And if I heard the owl's cry
Into the forest I would fly
And in its darkness find you by.

And so our love's not a simple thing
Nor our truths unwavering
But like the moon's pull on the tide
Our fingers touch our hearts collide
I'll be a moon's breath from your side


Wer es noch nicht kennt, sollte es sich mal anhören. Ich finde Loreena McKennitt macht sehr schöne Lieder. Besonders mag ich z.B. The Old Ways (besonders die Live-Version) und All Souls Night.

Malin
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#18
Airmed Beschützerin der Kräuter,
wir wollen singen an der Quelle Slaine:
Es sollen alle Toten wieder auferstehn!
Zu Samhain sollen die Gestalten walten
und zum Neumond wieder geh'n.

[Bild: airmed.jpg]
Sei!
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#19
Wenn Angus bei Brú na Bóinne durch die Welten schreitet,
von den Sidhes und den Banshees begleitet,
sein weißer Schwan durch die Lüfte gleitet,
Lord Samhain auf schwarzen Rossen reitet -
wenn heuer stirbt Wonne und Licht:
Neues entsteht, Altes zerbricht!

[Bild: Hoeckerschwan.jpg]
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd."
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#20
Wenn die gute Airmed,
ihren Mantel um die Welt legt;
Ein grober Wind über die Höhen fegt
und jedes Baumesblatt nach unten strebt;
Nur noch der Edelste Hoffnung hegt,
und sich nirgendwo mehr Leben regt;
Allem die letzte Stunde schlägt
Lord Samhain über die Häuserdächer geht
Skadis weiße Pracht vor der Türe steht,
Ihr das Wort November am Kalender seht
Schaut manch einer ziemlich blöd;
Hat er noch nie vom Lauf der Zeit gehört?
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.
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