Götterentsprechungen und Wochentage
#1
Hallo,

zuerst mal etwas "motzen":
Etwas ärgerlich, daß ich dieses Thema in einem "Märchenordner" starten muß, für heidnische Symbole, Götter und historisches sowie heidnisch-spirituelles gibt es irgendwie keinen passenden Ordner. Und das fällt mir erst jetzt auf.
Wäre gut, wenn das behoben wird.

Thema:
bekannterweise ist mein Interesse primär auf Ägypten und Sumer sowie Babylon ausgerichtet. Aufgrund der mir sehr universell und mächtig erscheinenden Runenreihen schau ich natürlich auch hin und wieder bei den nordischen Göttern nach.

Ein Thema, das mir dabei immer wieder aufgestoßen ist, ist die oft verwirrende Zuordnung des griechisch-römischen Pantheons zur nordischen Götterrunde.
In der "Wissenschaft" wird häufig beinahe oberflächlich nur nach "historischen Entsprechungen" geschaut, ohne die eigentliche spirituelle Essenz (also das Symbol für was sie stehen) und auch die weltlichen Spezialfähigkeiten der G*ttheiten (im Sinne von G*ttmenschen) zu berücksichtigen.

Als Thoth-Kultist erlaube ich mir dieses Thema etwas "magisch-wissenschaftlich" zu anaylsieren und meine daraus erwachsenden Fragezeichen in den Raum zu stellen.

Ich will anhand der Siebenheit der Woche erläutern:

Einschub: Sobald Zahlen/hochdifferenzierte Rhythmen etc. ins Spiel kommen, sind meist die Sumerer und die daraus kulturell erwachsenen Babylonier verantwortlich.
Der babylonische Kalender war soweit mir bekannt ist der erste mit dem 7er-Wochenrhythmus. Über den Umweg Babylon-Griechenland-Rom-Germanien kam er dann wohl (wie vieles andere auch) zu uns. Inwiefern dieser 7er-Rhythmus auch schon bei den Germanen vor dem Kontakt mit Rom vorhanden war, schweigen sich die (mir bekannten) Quellen aus. Die intuitive Schau bringt auch nur in mesopotamischen Gefilden affirmative "Blinklichter". Aber wie gesagt, mein Zugang zu nordischen Dingen ist ertwas nebelig. Dieses Thema bedarf noch einer Klärung.

Sonntag (=Sonnetag)
Die Woche und die erste Trinität beginnt mit dem Sonntag und ist damit der Sonne geweiht. Das ist einfach und einleuchtend. Der solare Rhythmus ist der primäre, von dem wir abhängen. In gewisser Weise ist die Sonne auch das "positiv sendende", elektrische, männliche Prinzip, wenn man die Naturkräfte kategoriesieren möchte.
Dennoch darf nicht vergessen werden, daß derart grundlegende Kräfte nie rein männlich oder weiblich sein können. Denn zu jedem Sichtbaren gibt es ein Unsichtbares. Zu jedem Außen ein Innen und umgekehrt. Nach jeder 12 folgt eine 13.
Und so gibt es auch zur äußeren sichtbaren Sonne eine unsichtbare schwarze Sonne.
Dies hat auch unmittelbar naturwissenschaftliche Entsprechungen (->dunkle Materie/Energie; Äther/Vrillicht).
In Bezug zu Sonne, wäre die SSonne also das dunkle, weibliche.
Daher verwundert es auch nicht, wenn manche Kulturen mal einen Sonneng*tt dann wieder eine Sonnengöttin haben. Dasselbe gilt für den nun folgenden Mond.

Montag (=Mondtag)
Die auch für den einfachsten Menschen offensichtlicherweise dominierende Kraft der Nacht ist der Mond. Während die Sonne für die feurige Essenz zuständig ist, so kontrolliert der Mond alles Wässrige. Da das Wasser bzw. der Wasserrhythmus für alle Vorgänge des Lebendigen von fundamentaler Bedeutung ist, kommt es zu mehr oder weniger wirksamen Mondkrafttabellen, die in der heutigen Zeit wieder Konjunktur bekommen haben.
Obwohl der Mond im Sinne der Grundkräfte "negativ empfangend" (er empfängt und reflektiert die Sonnenstrahlen) ist, so ist er im Verhältnis zum Dunkelmond das positiv geladene. Dies kommt durch den dualen Apsekt in LUNA-LILITH zum Ausdruck. Physisch (im Außen) wird dieser Zusammenhang durch die der Erde ewig abgewendete Seite des Mondes (sog. "dunkle Seite" des Mondes) ausgedrückt.

Weder Sonne noch Mond wurde bei den Germanen mit einem eigenen G*tt bedacht.
Auch für die Doppeldeutigkeit der Gestirne finden sich wenig Anhaltspunkte.
Sie wurden aber als solches verehrt, ohne den "Umweg über Götter". Das ist auch bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, da diese Kräfte außerhalb der menschlich angehauchten Götterwelt liegen.
Falls jemand hier etwas mehr weiß, wäre ich um hinweise dankbar.

Die obige Aufteilung ist aber vollständig z.B. noch bei den Sumerern erhalten gewesen.


Dienstag (= Zischdi = Zius-Tag = Zeus-Tag = Tyrtag = Thingtag)

...interruptus/andere Aufgabe ruft...wird fortgesetzt...


Grüße

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#2
Vielleicht könnt Ihr Euch einigen, wenn Ihr zwischen "Sonnenjahr" und "Mondjahr" unterscheidet? Das Sonnenjahr hat 365 Tage bzw. 4 Abschnitte (Wendepunkte und Gleichen), und ein Mondjahr verfügt über 364 Tage bzw. 13 x 28 Tage (inklusive dieser kleinen Abschnitte, die wir heute eine Woche nennen). Als Kalender wurde jedoch stets das Mondjahr herangezogen, weil die Zeiträume hier kürzer und deshalb praktischer für eine Kalenderführung gewesen sind. 7 Tage ergeben eine Woche bzw. 1 Mondviertel, und dann folgt das nächste usw. Kennt ja jeder.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3


Zum Thema zurück:

Dienstag: (zischdi=Zius-tag=Thingtag=Tyrtag=Marstag)
Astronomisch: Mars

Mit der kosmischen Gerechtigkeit schließt die erste Trinität.
Die Gerechtigkeit der Natur und des Prinzips von Ursache und Wirkung kann sogar einen Krieg gerecht machen (im Gegensatz zu dem Gewinsel der ewigen Friedensapostel!), nur in diesem Zusammenhang ist der germanische Tyr als "KriegsG*tt" zu sehen. Genauso "sollte" auch der römische Mars (Gr. Ares) betrachtet werden. Nicht als G*tt des Krieges überhaupt, sondern des "gerechten" unpersönlichen Krieges.
Diesem Umstand ist sogar ein Großteil der indischen Bagavad Gita gewidmet:

„Kämpfe um des Kampfes willen, ohne Glück und Leid, Sieg oder Niederlage zu beachten. Wenn Du so handelst, wirst Du niemals "Sünde" [dieser Ausdruck kann je nach Übersetzung schwanken] auf Dich laden.“ 2. Kapitel, Vers 38

Primär ist Tyr aber für die Gerechtigkeit zuständig und zur Vollstreckung dieser.
Ziu läßt aber auch auf Zeus schließen. Hier beginnen dann die ersten Ungereimtheiten. Denn Zeus/Jupiter, ist der oberste HimmelsG*tt, der am ehesten zu Odin paßt. Jupiter wird aber wiederum am Donnerstag bei den Germanen verehrt, wahrscheinlich eine Fehleinordnung/Verwechslung der Germanen wegen der "Blitze des Jupiter", als diese die römischen Kulte in ihr Pantheon integrierten.
Denn bei der Gleichung Jupiter = Thor hakt es nämlich bei mir aus. Das kann nicht stimmen.

Man kann festhalten: Dienstag ist Thingtag und ist der Tag der Gerechtigkeit und Versammlung, unter dem Schutze von welchem G*tt/Göttin auch immer...


Mittwoch (Wotanstag = Odinstag):
Astronomisch: Merkur

Die zweite Trinität beginnt sinnvollerweise mit dem HauptG*tt, Odin.
Hier wird jedoch aufgrund der allgemeinen Zuordnung von Merkur zu Hermes wieder ein Konflikt offensichtlich. Hermes (der Götterbote) ist nämlich der ägyptische Thoth/Djehuti und dieser ist keinesfalls mit Osiris/Odin kongruent, auch wenn es ein paar Überschneidungen in den "Spezialgebieten" gibt, namentlich im künstlerischen Bereich. Auch ist die Darstellung des windigen Wotans mit dem durch die Lüfte fliegenden Hermes ähnlich, aber die Inhalte sind dennoch verschieden. Es drängt sich wiederum der Verdacht einer Verwechslung durch den römischen Einfluß im späteren Germanien auf.
In Ägypten tritt Thoth klar als ein universeller G*tt der Wissenschaft, Kunst und Magie auf, der mal hier mal dort hilft, sich jedoch aus dem ewigen Machtkrieg zwischen Seth und Osiris raushält und eher damit beschäftigt ist, den Menschen und Priestern Wissen zu bringen. Nach der Ermordung des Osiris übernimmt er aber die Vaterrolle für den jungen Horus, bis dieser selbst seinen rechtmäßigen Thronanspruch geltend machen kann. Thoth kann also nicht als Aspekt des Osiris aufgefaßt werden.


Fragereihe wird fortgesetzt...
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#4
Zitat:Primär ist Tyr aber für die Gerechtigkeit zuständig und zur Vollstreckung dieser.

Unbedingt. Rechtssprechung durch Waffen. Die Durchsetzung der Gerechtigkeit (des Gerechtigkeitsprinzipes).


Zitat:Ziu läßt aber auch auf Zeus schließen.

Ei der Daus! Daus, Deus, Zeus = (Vater-) G*tt, als solches. Timotheus, theus, Zeus.

Hat mit Tyr und Mars nicht zu tun. Ares wäre die griechische Entsprechung dieses Menschen. Ziu kommt daher, weil die Schwaben nicht richtig reden können und das T bei Tiu wohl wie ein Z gesprochen haben. Die Urform dieses Namens ist Du oder Due auch Dur. Der letzte zweigesichtige G*tt, der sozusagen noch beide Seiten in einem verkörperte.


Zitat:Denn bei der Gleichung Jupiter = Thor hakt es nämlich bei mir aus. Das kann nicht stimmen

Zu Recht, denn das stimmt auch nicht.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
I march before a martyred world
an army for the fight
I speak of great heroic days
of victory and might
I hold a banner drenched in blood
I urge you to be brave
I lead you to your destiny
I lead you to your grave
your bones will build my palaces
your eyes will stud my crown
for I am mars the god of war
and I will cut you down
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#6
Ich schrieb:

Zitat:Inwiefern dieser 7er-Rhythmus auch schon bei den Germanen vor dem Kontakt mit Rom vorhanden war, schweigen sich die (mir bekannten) Quellen aus. Die intuitive Schau bringt auch nur in mesopotamischen Gefilden affirmative "Blinklichter".

Damit meinte ich eigentlich den konkreten 7er Rhythmus, also in dem Sinne, daß jeder Tag einem Prinzip/G*tt/Planet etc. geweiht war. Dies kannten zu Beginn nicht einmal die Römer. Diese verwendeten bekanntlich einen reinen Mondkalender und feierten immer die 4 Hauptpunkte im Mondrhythmus, also Dunkelmond, zun. Halbmond, Vollmond und abn. Halbmond. Die sonstigen "Monatstage" wurden einfach durchgezählt.
Auch wenn eine 7er Einteilung bei einem Mondkalender natürlicherweise auf der Hand liegt (wegen der (ungefähr) 28/4=7), so waren es die Babylonier, die aufgrund Ihrer fortschrittlichen Astronomie die einzelnen Tage der Woche nach der Umlaufgeschwindigkeit der damals bekannten 5 Planeten (+2 für Sonne und Mond) betitelten. Letzlich ist es genau die babylonische Vorgabe (Reihenfolge), die heute noch in unserem Kalender zu sehen ist:

Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn.

Die Planeten an sich sind aber nach wie vor nur Schall und Rauch, die nur als Stellvertreter für bestimmte Symbole/Prinzipien stehen.
Diese Einteilung wurde dann von den Griechen und später Römern übernommen.

Was nun bei den Germanen war, steht im Raum. Wahrscheinlich war es so ähnlich wie bei den Römern am Anfang, also ein an den Mondständen ausgerichteter Lunarkalender ohne eigenständige Wochentage mit dem Zusatz des Thingtages nach jedem Mondviertel-tag.


P.S. Unter Vorbehalt, weil sich bei dieser Aussage Schulwissenschaft mit eigenen Schlußfolgerungen überschneidet.

Grüße



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#7
Paganlord schrieb:
Zitat:Ziu kommt daher, weil die Schwaben nicht richtig reden können und das T bei Tiu wohl wie ein Z gesprochen haben.

Tdown
Du Lausbub Du!
Schrecklicherweise hat er auch wahrscheinlich noch recht. ;-)
Danke für den Hinweis, auch wenn er etwas unverschämt klingt.
:-)

Grüße
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#8
Mir sind in der Zwischenzeit (nach einer kleinen Diskussion mit einem Kollegen) ein paar Dinge klargeworden:

Es ist kein Wunder, daß manche "Zuordnungen" inhaltlich nicht stimmig sind, da diejenigen, die die Zuordnungen damals vorgenommen hatten bzw. diese auch immer wieder neu belebten, meist machtpolitische Interessen im Sinne hatten und weniger priesterlich-spirituell einwandfreie Zuordnungen.
Man darf nicht vergessen, daß selbst die Römer weitestgehend eine kopierte Kultur hatten (aus Griechenland, Ägypten etc.), da ist man also schon eine gutes Stück von dem Original entfernt gewesen.
Analog die Ch**sten mit Maria und den Heiligen oder Erzengeln etc., die diese ganz nach dem Vorbild der heidnischen Götter und Wesenheiten formten, eben um das Volk leichter hirnwaschen zu können.
Kurzum: Es ist nahezu naiv, politisch motivierte Zuordnungen in die Waagschale zu werfen oder sich gar zu "wundern", wenn mal was nicht paßt.

Dennoch stellt sich natürlich die Frage nach der originalen, spirituellen Qualität der Wochentage - denn die 7er-Zuordnung im Wochenrhythmus halte ich für eine angenehme Idee, auch wenn das ganze natürlich nicht sein muß. Es geht auch einfacher/primitiver (nur Mond- und Sonnestände), aber wenn man schon mal eine 7er-Woche mit Götter- und Planetennamen hat, dann ist es doch für jeden Heiden, der auch danach leben und denken will, beinahe obligatorisch, die Essenzen hinter diesen Masken zu kennen.

Darum mach ich dann auch demnächst diese Zusammenstellung fertig.

Grüße

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#9
Nuculeuz schrieb:Weder Sonne noch Mond wurde bei den Germanen mit einem eigenen G*tt bedacht.
Auch für die Doppeldeutigkeit der Gestirne finden sich wenig Anhaltspunkte.
Sie wurden aber als solches verehrt, ohne den "Umweg über Götter". Das ist auch bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, da diese Kräfte außerhalb der menschlich angehauchten Götterwelt liegen.
Falls jemand hier etwas mehr weiß, wäre ich um hinweise dankbar.
es ist richtig das die ahnen keine götter in dem sinne hatten!
aber trotzdem sind sonne und mond zwei wesenheiten. wenn ich mich recht erinnere, steht in der edda geschrieben, das (bitte berichtigt mich wenn ich was durcheinander bringe) der riese mundilföri zwei kinder hatte. er war sehr stolz auf die schönheit seiner beiden kinder! dem obersten asen glaube ich zustolz...
jedenfalls hat allvater sie an den himmel gesetzt damit sie von nun an die beiden grossen gestirne ziehen mit denen er bis dahin noch nichts anzufangen wusste. dem mädchen sunna gab er einen wagen mit dem sie die sonne über den himmel zieht. gezogen von "frühwach" und "allgeschwind" desweiteren befestigte wodan den schild swalin damit das mächtige gestirn nicht noch schaden anrichte!
sunnas (zwillings?)bruder mani bekam den mond.



asaheil ok vana
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#10
Fast.

siehe unter http://www.pagan-forum.de/index.php?showtopic=25690&st=0&#entry128140

Hab gesehen Du hast den Link eh schon gefunden. Damit sollte die verwchslung wo der männliche und wo der Weibliche Aspekt am Himmel zu finden ist.

Grüße
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