Zitat:Vorbilder sind sehr wichtig. Wagner war eins, ist es noch heute und wird es weiterhin sein. Hätte man heutzutage noch Vorbilder im guten alten Sinn, dann hätte man weniger Kriminalität, weniger "Null-Bock" und "Versager-Mentalität". Das Absterben der Vorbilder erst (oder die Entartung des von den Medien heute als Vorbild verkauften Typus) macht eine Welt wie die heutige. Das dient eben auch seinem Zweck.
Ja das stimmt wohl. Ich habe es mehr auf meinen jetzigen Zustand bezogen, mich können auch Vorbilder nicht mehr retten, weil es für meine Konfiguration keines (mehr) gibt außer mich selbst. Mein Vorbild liegt im visionären Bereich - das G*ttmenschentum ists - Zarathustras Übermensch jenseits von Gut und Böse.
Lang ist es her, daß die Welt solch edle Geschöpfe erblickte - oder verstecken sie sich nur zu gut und aus trefflichen Gründen?
Im allgemeinen sind Vorbilder z.B. im Sinne antiker Helden oder großer Künstler wirklich nützlich wie Du schreibst, ich hab da oben ein wenig einseitig formuliert. Wenn ich mit Leuten meiner Generation oder älteren spreche, ist das eine ganz andere Qualität als mit Leuten nach etwa Jahrgang 80. Es gibt immer wieder Ausnahmen, aber man kann im allgemeinen die "Prägung" der sozialen und gesellschaftlichen Umstände deutlich spüren.
Dennoch bin ich der Überzeugung, daß die wirklich Starken auch unter widrigen Umständen die richtigen Vorbilder finden werden.
Natürliche Auslese? ;-)
Zitat:Also derjenigen, die einen wie Wagner sich entfalten ließen – auch unter Inkaufnahme persönlichen Zurücksteckens. Eine Eigenschaft, die heute nahezu ausgestorben scheint.
Ja das Gefühl kenne ich. Die Bereitschaft die Überlegenheit eines anderen in einem Bereich einzugestehen und naturrichtig das Gesetz der Stärke zu befolgen. Das erzeugt sogar ein Glücksgefühl (unlogisch sollte man meinen!) - ähnlich wie gesunder und gelungener Egoismus. So wie eben jedes wirklich natürliche Verhalten glücklich macht, wenn es von Herzen kommt.
Das Schwache soll dem Starken "dienen". Nicht zu verwechslen aber mit Selbstlosigkeit! :-)
Gerade das hat ja Nietzsche auch "gepredigt". Hat er sich aber auch daran gehalten? Ich weiß es noch nicht genau. Wie Du meinst, ja eben nicht.
Zitat:Ist dir schon mal aufgefallen, daß diejenigen, die gern Wagner hören zumeist auch einen Faible für die Rockgruppe Manowar haben? Komisch, he?
So genau habe ich mich damit noch nicht befaßt. :-)
Haben aber einen gewissen heroischen "Geist" gemeinsam - auch wenn in der Musik stilistisch Welten dazwischenliegen.
Ist wohl der innere Geist, der hier ausschlaggebend ist.
Es gibt m.M. grob betrachtet 2 Arten von Musikhörern:
Die Stil- und Texthörer auf der einen Seite und die Klanghörer auf der anderen.
Beide Arten gibt es jeweils emotional erniedrigt oder spirituell erhöht, in direkter Abhängigkeit von Lied und Künstler
Ich bin ein Klanghörer.
Grüße