Nietzsche
#21
@e.r.

Zitat:  Ich halte es für verwerflich an extrem negativen Vorstellungen über den Tod der betreffenden Person hinaus detailliert und emotionsgeladen festzuhalten.

Darauf bezog sich schon mein allererster Beitrag im Zusammenhang mit Johannes dem Täufer und Salomé = d.h. ich halte die 2000-jährige immer wieder hergebetete Ueberlieferung für wesentlich zerstörerischer als die eigentliche Tat selbst.

Niemand stirbt wirklich. Man legt den Körper ab und inkarniert in den nächsten Körper. Dadurch verändert sich aber nicht das Verhalten einer Person. Man frönt den identischen Eigenarten und Wesensarten durch alle Leben. Deshalb, werte e. r., ist es natürlich richtig: sich auch über den Tod hinaus zu erinnern, was derjenige für ein Mensch ist.

Was nun Johannes betrifft, er hatte vor Johannes andere Inkarnationen und nach Johannes ebenfalls. Die Spur läßt sich quer durch die Geschichte verfolgen. Er ist immer derselbe Mensch geblieben, ein achtenswertes Individuum.


@Nuculeuz Mag sein, daß Deine Argumentation für Querleser logisch nachvollziehbar ist. Für "Insider" offenbarst Du jedoch, über diese Thematik nicht informiert zu sein.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#22
Sophie und Saxorior schreiben es bereits: Man erkennt Sie an Ihren Früchten! Der faule Stamm, der nur faule Früchte trug (Nietzsche) und der berühmte Apfelbaum aus dem Göttergarten, der die Früchte der Erkenntnis trägt (Wagner). Die angebliche Chr**tianisierung Wagners ist ein altes Kommunistenmärchen, das meines Wissens die Propagandaabteilung der ehemaligen DDR erfunden hat. Der Revolutionär Wagner (48er), der von seiner Frau Cosima zum Ch**tentum bekehrt worden wäre. Schon diese Leute haben nicht verstanden, daß es bei Wagner um mehr ging als um Monarchie vs. Bürgertum oder Ch**tentum vs. Atheismus oder Snob vs. Proletarier.

Aus diesem Grund gehörten sowohl Monarchen, als auch Revolutionäre, äußerliche Chr**ten – wie auch Atheisten, reiche Frauenzimmer und prokommunistische Schriftsteller oder preußische Minister allesamt zum Wagner-Klan, zur Familie, die den Meister zeitlebends (und hiernach) behütete und unterstützte. Alle diese unterschiedlichen Charaktere fanden sich hier und sie verband das gemeinsame Wissen – trotz gegenwärtig unterschiedlichster gesellschaftlicher Stellung – zusammenzugehören, Schicksalsgemeinschaft zu sein, verbunden durch das Band der wagner'schen Musik. Das hat schon Nietzsche nicht verstanden und verschließt sich wohl auch heute noch so manchem?

Auch Nietzsche sollte ja dazugehören, nahm die Unterstützung dankend an, wurde durch diese Unterstützung groß und bekannt und verriet diese Gemeinschaft schließlich. Er wandte sich dem Dreck und dem Unrat zu und kam darin um! Gefangen im eigenen logischen Irrtum, der sich zum Wahnwitz steigerte und in einer wahnsinnigen Liebe zu Cosima Wagner endete. Also genau jener Frau, die angeblich verantwortlich für den angeblichen Gesinnungswechsel bei Wagner gewesen sein sollte.

Fakt: Nietzsche ist ein Irrer und ein Verräter, und niemand aus dem erlauchten Kreis würde jemals wieder eine Lanze für ihn brechen. Für alle Ewigkeit verurteilt und verstoßen!

Sei!
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#23
Bei Johannes geht es nicht darum ob achtenswert oder nicht, da er ja eh zum erlauchten Kreis gehört.

Es ging darum wie schwer eine Inkarnation durch biblisch Festgeschriebenes belastet wird und wie es u.U. langsam zurück"gebildet" werden kann.

Ich habe heute mit dem gelöschten Beitrag meine letzte Lanze für die Nutzlosen gebrochen und das weite ich hiermit aus auf Johannes - niemand aus dem erlauchten Kreis verdient es, daß ein Nutzloser für ihn eine Lanze bricht.

Der Beitrag von Violetta hatt mir den Rest gegeben.
Ich bin fertig, fix und fertig und ich habe fertig.


e.r.

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#24
Sie meinen sicherlich die "gelöschten" Beiträge, die auf der Trollwiese zu finden sind. Ich kann nichts wertvolles in ihnen entdecken.
Tue was immer ich will!
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#25
Zitat:Die angebliche Chr**tianisierung Wagners ist ein altes Kommunistenmärchen,

Mag sein, aber sein REDEN und TUN ist nach meiner ersten Begutachtungen von "Wagnersprüchen" und "Inszenierungen" dennoch hin und wieder Ch**stlich imprägniert. Wer könnte das bestreiten? Da brauch ich keinen DDR-Verschwörungen zu glauben, um zu dieser Erkenntnis zu kommen.
Nicht umsonst freut sich die halbe Ch**stenheit auf Wagneraufführungen (Parsival) zu Ostern...Mitleid zieht Mitleid an.

Indessen strahlt aus Nietzsche eindeutig Machtbejahung - die unverfälschte Kraft des Starken - aus.

Seis drum, wie ich nun gelesen habe, haut Nietzsche wirklich ganz schön auf den Putz bei der Beurteilung Wagners. Bis hin zur Frage: "War Wagner überhaupt ein Musiker?" Da hat der Philosoph sich wohl nicht mehr ganz unter Kontrolle.

Das hat mich nun so neugierig gemacht, mir einmal Wagners Musik genauer anzuhören. Bisher hatte ich sie nur überflogen - eben nicht ganz mein Geschmack, bis auf die Ausnahme "Oh fortuna"...

Grüße
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#26
Zitat:Aus diesem Grund gehörten sowohl Monarchen, als auch Revolutionäre, äußerliche Chr**ten – wie auch Atheisten, reiche Frauenzimmer und prokommunistische Schriftsteller oder preußische Minister allesamt zum Wagner-Klan, zur Familie, die den Meister zeitlebends (und hiernach) behütete und unterstützte.

Ist mir alles schon klar, ich frage mich lediglich, ob es denn wirklich nothwendig war, derart im Ch**stlich-ideologischen Sumpf herumzusuhlen, nur um sich zu "tarnen"? Das ist üblicherweise graue Logentaktik, denen ist kein Mittel zu schäbig.
Die Templer waren ja ähnlich gestrickt, dort war es aber auf einen Kreis beschränkt und mit ganz anderen machtpolitischen Implikationen.

Und ich dachte ich bin derjenige hier, der sich noch am ehesten dubioser Tarnmethoden bedienen würde... Ph34r ;-)
Scheinbar habe ich mein Ehrgefühl unterschätzt...
Zunge raus
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#27
Nuculeuz schrieb:Wiki:
Zitat:Die Hinwendung Wagners zum Ch**stlichen, zur Mitleidsethik des Ch**stentums, zum Religiösen an sich im "Parsifal" war einer der Gründe für den Bruch zwischen Friedrich Nietzsche und Wagner.

Ich werde natürlich weiter und genauer nachschauen, aber meine Ahnung verdichtet sich hier bereits und bestärkt mich in meiner eher bejahenden Grundhaltung gegenüber Nietzsche.


Erster Akt von Wagners Parsifal:
Zitat:Jetzt erzählt Gurnemanz, dass nach einer Prophezeiung nur ein „durch Mitleid wissender" reiner Tor den Speer zurückgewinnen und damit Amfortas heilen könne.

Ich muß mich fragen, wer hier wen verraten hat.


Grüße


Cosima = Kundry-Syndrom
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#28
Zitat:"Das hat mich nun so neugierig gemacht, mir einmal Wagners Musik genauer anzuhören. Bisher hatte ich sie nur überflogen - eben nicht ganz mein Geschmack, bis auf die Ausnahme "Oh fortuna"...
...

Du meinst das von Carl Orff?

Sehr geehrter Nuculeuz, wie wäre es wenn du einfach mal den Mund hältst, wenn du irgendwo keine Ahnung hast? Du plapperst wie ein Kind, da verliert man ja völlig den Respekt vor dir. Nicht jeder kann überall ein Fachmann sein, aber der kluge Mensch weiss das und hält sich solange raus, bis er wieder mitreden kann.
Tue was immer ich will!
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#29
Übertreibe mal nicht. Von wem O fortuna ist, ist für da Thema hier vollkommen irrelevant.
War unter falschem Komponisten bei mir auf dem Rechner gespeichert. Hatte mich schon gewundert, warum mir dieses Lied derart gut gefällt aber der Rest von Wagners Stücken eher befremdend - weil künstlich erhöht - auf mich gewirkt hat (->Null Resonanz). Ist eben eine individuelle Sache.
Je nach Auge des Betrachters ehöht oder erniedrigt mich diese Feststellung der vollständig fehlenden Resonanz.

Danke für die "Erlösung" von diesem Paradoxon. :-)
Und siehe: Es giebt sie doch - die Erlösung! Wenn auch durch Reflexion im boshaft grinsenden "WM-Smilie".


Zitat:Nicht jeder kann überall ein Fachmann sein, aber der kluge Mensch weiss das und hält sich solange raus, bis er wieder mitreden kann.

Korrekt. Deswegen habe ich mich bisher auch zurückgehalten mit Holzhammeraussagen.
Bereits jetzt kann ich aber sagen, daß mit Wagner irgendwas passiert sein muß vor Parsival. Oder kannst Du mir die Ideologie dort übersetzend erklären?

Gruß
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#30

Von früheren Bibliotheks-Lektüren weiß ich, daß Nietzsche den Zarathustra innerhalb von 14 Tagen "gerafft" haben soll. Er sei damals Tag für Tag auf einem herrlichen Weg an der italienischen Küste hin und hergewandert - und das nicht ganz allein, wie er freimütig zugab.
Es heißt da: Aus eins ward zwei und Zarathustra ging vorbei.

Klären konnte ich auch mit Hilfe des Netzes nicht, ob sich dieser Weg in der Nähe von Ravenna oder Ravello befindet. Auf jeden Fall muß es eine ganz besondere Ecke sein, denn neben Nietzsche haben sich dort stets eine Reihe anderer Berühmtheiten aufgehalten. So wohl auch Wagner.

Und in Ravello liegen auch die Gärten der Villa Rufolo, die Wagner zum Klingsor-Garten inspirierten.

Das Wort G*tt, das eigentlich aus dem Germanischen kommt, bedeutet soviel wie die Angerufenen.
In den Klingsor-Garten wären dann gewissermaßen Ruf (in Rufolo) und leicht abgewandelt dazu noch Ravenna oder Ravello eingeflossen.

Damit kann von Wagner etwas verdeckt, verschlossen oder versiegelt worden sein.


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