12.09.12011, 10:31
Auch sechs Monate nach Erdbeben und Tsunami sowie der anschließenden Atomkatastrophe von Fukushima herrscht weiterhin Ungewissheit: Wie groß ist bisher das tatsächliche Ausmaß der Strahlenbelastung für Mensch und Umwelt?
Unstrittig ist, dass Radioaktivität aus den havarierten Reaktoren Fukushima-Daiichi ausgetreten ist. Und dass radioaktive Partikel in den Pazifik gelangten - durch Winde und die Einleitung von strahlenverseuchtem Wasser. Greenpeace veröffentlichte hierzu Anfang August eigene Untersuchungsergebnisse, die zeigen, dass die Strahlenbelastung von Speisefischen in Japan weit über den Grenzwerten liegt.
Fisch ist ein Grundnahrungsmittel in Japan. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist fast viermal so hoch wie in Deutschland. Nordöstlich der havarierten Reaktoren befindet sich eines der drei fischreichsten Gewässer unserer Erde. Die japanische Küstenfischerei fängt in diesem FAO-Fanggebiet 61 die Hälfte der in Japan konsumierten Fischprodukte. Gefangen werden Sardinen, Thunfisch, Seehecht, Lachs, Makrele, Eidechsenfisch, Meerbrasse, Krabben, Garnelen, Tintenfisch. Internationale Fangflotten machen dort zudem Jagd auf den Alaska-Seelachs, den die Fischesser später als Fischstäbchen auf ihren Tellern wiederfinden.
All diese Meeresbewohner werden über kurz oder lang mit der ausgetretenen Radioaktivität in Kontakt kommen. Denn vor Japans Ostküste treffen sich zwei Strömungen, die zusammen den Nordpazifik-Strom bilden. Dieser quert den Pazifik, um sich vor der Küste Amerikas nach Norden und Süden aufzuteilen. Der nördliche verlaufende Alaska-Strom fließt in die fischreiche Beringsee. Entsprechend kann sich die Radioaktivität sowohl im FAO-Fanggebiet 61, dem Nordwest-Pazifik, als auch im FAO-Fanggebiet 67, dem Nordost-Pazifik, weiträumig verbreiten.
Ein Grund dafür ist, dass Fische eine um hundert Mal höhere Radioaktivität als das sie umgebende Wasser haben können. Dabei sind räuberische Fische generell höher belastet als pflanzenfressende Fischarten, da sich Schadstoffe über die Nahrungskette anreichern.
Speziell das Radionuklid Cäsium-137 wird von den Meeresorganismen aufgenommen und gelangt so in den Nahrungszyklus. Es hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Untersuchungen von Sandaalen an der japanischen Küste vor Fukushima vom 13. April 2011 zeigten eine mehr als 25-fache Überschreitung der Grenzwerte für Cäsium. Auch die Greenpeace-Analysen vom Juli aus der Präfektur Fukushima weisen bei vier von acht Fischproben deutlich Grenzwertüberschreitungen für Cäsium (Cs-134 und Cs-137) auf.
Dies sind erste Indikatoren. Weiterführende Informationen über das tatsächliche Ausmaß der Strahlenbelastung und deren Verteilung im Pazifik liegen noch nicht vor. Solange diese fehlen, fordern wir für die nächsten Jahre eine umfassende Überwachung aller Meeresfrüchte und Fische aus dem nördlichen Pazifik. Wirksame Kontrollen sind notwendig, um nicht von radioaktiv belasteten Produkten überrascht zu werden. Zudem zeigt sich erneut, wie wichtig ein eindeutiger Herkunftsnachweis von Fischprodukten ist.
Und selbst die der Atomindustrie nahestehende Internationale Atomenergiebehörde empfiehlt: In den kommenden Jahren sollte die aus Fukushima stammende Radioaktivität im nördlichen Pazifik im Auge behalten werden - vor allem die Cäsium-Radionuklide Cs-134 und Cs-137.
Unstrittig ist, dass Radioaktivität aus den havarierten Reaktoren Fukushima-Daiichi ausgetreten ist. Und dass radioaktive Partikel in den Pazifik gelangten - durch Winde und die Einleitung von strahlenverseuchtem Wasser. Greenpeace veröffentlichte hierzu Anfang August eigene Untersuchungsergebnisse, die zeigen, dass die Strahlenbelastung von Speisefischen in Japan weit über den Grenzwerten liegt.
Fisch ist ein Grundnahrungsmittel in Japan. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist fast viermal so hoch wie in Deutschland. Nordöstlich der havarierten Reaktoren befindet sich eines der drei fischreichsten Gewässer unserer Erde. Die japanische Küstenfischerei fängt in diesem FAO-Fanggebiet 61 die Hälfte der in Japan konsumierten Fischprodukte. Gefangen werden Sardinen, Thunfisch, Seehecht, Lachs, Makrele, Eidechsenfisch, Meerbrasse, Krabben, Garnelen, Tintenfisch. Internationale Fangflotten machen dort zudem Jagd auf den Alaska-Seelachs, den die Fischesser später als Fischstäbchen auf ihren Tellern wiederfinden.
All diese Meeresbewohner werden über kurz oder lang mit der ausgetretenen Radioaktivität in Kontakt kommen. Denn vor Japans Ostküste treffen sich zwei Strömungen, die zusammen den Nordpazifik-Strom bilden. Dieser quert den Pazifik, um sich vor der Küste Amerikas nach Norden und Süden aufzuteilen. Der nördliche verlaufende Alaska-Strom fließt in die fischreiche Beringsee. Entsprechend kann sich die Radioaktivität sowohl im FAO-Fanggebiet 61, dem Nordwest-Pazifik, als auch im FAO-Fanggebiet 67, dem Nordost-Pazifik, weiträumig verbreiten.
Ein Grund dafür ist, dass Fische eine um hundert Mal höhere Radioaktivität als das sie umgebende Wasser haben können. Dabei sind räuberische Fische generell höher belastet als pflanzenfressende Fischarten, da sich Schadstoffe über die Nahrungskette anreichern.
Speziell das Radionuklid Cäsium-137 wird von den Meeresorganismen aufgenommen und gelangt so in den Nahrungszyklus. Es hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Untersuchungen von Sandaalen an der japanischen Küste vor Fukushima vom 13. April 2011 zeigten eine mehr als 25-fache Überschreitung der Grenzwerte für Cäsium. Auch die Greenpeace-Analysen vom Juli aus der Präfektur Fukushima weisen bei vier von acht Fischproben deutlich Grenzwertüberschreitungen für Cäsium (Cs-134 und Cs-137) auf.
Dies sind erste Indikatoren. Weiterführende Informationen über das tatsächliche Ausmaß der Strahlenbelastung und deren Verteilung im Pazifik liegen noch nicht vor. Solange diese fehlen, fordern wir für die nächsten Jahre eine umfassende Überwachung aller Meeresfrüchte und Fische aus dem nördlichen Pazifik. Wirksame Kontrollen sind notwendig, um nicht von radioaktiv belasteten Produkten überrascht zu werden. Zudem zeigt sich erneut, wie wichtig ein eindeutiger Herkunftsnachweis von Fischprodukten ist.
Und selbst die der Atomindustrie nahestehende Internationale Atomenergiebehörde empfiehlt: In den kommenden Jahren sollte die aus Fukushima stammende Radioaktivität im nördlichen Pazifik im Auge behalten werden - vor allem die Cäsium-Radionuklide Cs-134 und Cs-137.
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.