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Hallo Inte!
Zitat:Abhängig ist immer derjenige, der eine Leistung von einem anderen annimmt, die er nicht selbst erbringen kann oder will. So würde ich es definieren. Das ist nicht immer ganz freiwillig, aber oft notwendig. Z. B. Kinder können nicht alle Leistungen selbst erbringen, wir alle hier können unsere Bananen nicht selbst ziehen, und sind daher abhängig davon, daß sowohl die Plantage als auch der Händler in unserem Sinne verantwortlich umgeht damit.
Das würde ich eher einen Handel nennen als Abhängigkeiten. Das Wort Handel finde ich hier passender. Aber bitteschön, wir meinen wohl tatsächlich etwas Gleiches. Die Verantwortung ist dann die Pflichterfüllung. Wer seine Pflicht nicht erfüllt, der kann kein Geld verdienen, dem rennen die Kunden weg.
Zitat:Ob ich einen Vogel rette oder nicht, wäre ebenfalls mein freier Entschluß. Wenn ich es aber tue, so habe ich die Verantwortung (oder Fürsorgepflicht), ihn auch auszuwildern, wenn er erwachsen ist, oder aber ihn lebenslang zu versorgen, wenn ich das nicht schaffe, daß er sich irgendwann selbst versorgen kann.
Hier gehen wir auseinander. Es ist für mich ein unnatürlicher Wunsch, ein Tier in die Fürsorge- und Futterabhängigkeit zu bringen. Hier zwingst Du die Natur in Form eines Tieres, daß sie sich gefälligst so verhält, wie Du es gern willst. Also ein klarer Fall von Gewaltanwendung und Machtmißbrauch.
Zitat:Was uns unterscheidet ist, daß ich schon meine, daß man sich einmischen kann, wenn man sich so entscheidet.
Können tut man immer, unser Wille ist unser Königreich. Es ist jedoch gegen die Natur und damit nicht im Sinne einer natürlichen Lebensweise. Im Rahmen dieser natürlichen Lebensweise (bzw. im Respekt und Achtung vor dieser) drehen sich meine Argumente und meine Ideale. Daher dann die eindeutige Stellungnahme meinerseits.
Zitat:Aber man eben damit dann die Verantwortung (für das eigene Handeln sowie die Auswirkungen auf dasjenige, wo man sich eingemischt hat, seien das Lebewesen oder Naturgebiete, Umstände...) trägt.
Die trägt man und spürt man in Form von Tritten und schlechten Wünschen, die die Naturwesen an den Manipulierenden verteilen. Weißt Du, früher habe ich auch junge Katzen mit der Saugflasche aufgepeppelt. Irgendwann habe ich erfahren, daß es eine unerlaubte Einmischung ist. Die Katze will sterben und muß sterben, denn das natürliche Gleichgewicht bedeutet weitaus mehr, als das körperliche Überleben eines Einzigen.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Zitat:Ob ich einen Vogel rette oder nicht, wäre ebenfalls mein freier Entschluß. Wenn ich es aber tue, so habe ich die Verantwortung (oder Fürsorgepflicht), ihn auch auszuwildern, wenn er erwachsen ist, oder aber ihn lebenslang zu versorgen, wenn ich das nicht schaffe, daß er sich irgendwann selbst versorgen kann.
Klar, es ist Dein freier Entschluß, aber es bleibt dennoch ein Einmischen, wozu Du ungefragt kein Recht hast. Die Natur regelt sich selbst! Fazit: Dein Einmischen ist ungewollt und somit verstößt Du gegen die Neutralität.
Zitat:Was uns unterscheidet ist, daß ich schon meine, daß man sich einmischen kann, wenn man sich so entscheidet. Aber man eben damit dann die Verantwortung (für das eigene Handeln sowie die Auswirkungen auf dasjenige, wo man sich eingemischt hat, seien das Lebewesen oder Naturgebiete, Umstände...) trägt.
Richtig, Du wirst für Deine Einmischung zur Verantwortung gezogen. Mit Sicherheit nur nicht so, wie Du es Dir vorstellst ^^.
Meine Grüße
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Inte
Gast
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Zitat:Richtig, Du wirst für Deine Einmischung zur Verantwortung gezogen. Mit Sicherheit nur nicht so, wie Du es Dir vorstellst ^^.
Das verstehe ich schon und das ist ja auch die Frage, ob die guten Absichten und die Übernahme der Verantwortung ausreichen, da man ja schlecht alle Wirkung seines Handelns überblicken kann.
Nun bin ich wieder am Anfang, Ihr seid gemein!
Viele Grüsse
Inte
Waldfrau
Gast
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Grüße,
daß man sich in das Schicksal von Tieren in ihrer natürlichen Umgebung nicht einmischt, erscheint mir klar. Doch wie sieht es aus, wenn ich sehe, wie ein Mensch ein Tier quält. Darf ich mich dann einmischen?
Waldfrau
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Das ist wirklich schwer sich da nicht einzumischen, ich verstehe das. Doch dafür gibt es Gesetze. Früher hieß das Naturfrevel, aber auch heute gibt es ein modernes Tierschutzgesetz. Leider greifen diese Gesetze zwar soweit, daß sie Einzelpersonen das Tierquälen verbieten, nicht jedoch die industrielle Tierquälerei, die maschinelle Grausamkeit am Tier.
Fleischessen muß Straftatbestand werden und gesellschaftlich geächtet sein. Solange das nicht so ist, müssen wir leider zusehen, denn jeder Mensch schreibt seine eigene Geschichte ins höchstpersönliche Horrorbuch.
Was man dennoch tun kann: Kaufe einen Garten oder ein Grundstück für wenig Geld und sorge dafür, daß Natur dort so sein darf, wie sie gern sein will!
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Waldfrau
Gast
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Vielen Dank für die Antwort.
Ich habe z. B. ein Kaninchen zu mir genommen, welches ansonsten nur in einem engen Käfig dahinvgetierte. Bei mir hat es viel Auslauf und fühlt sich sichtlich wohl. Ich weiß, man sollte eigentlich keine Haustiere halten. Aber wenn es dem Tier jetzt besser geht, ist das doch in Ordnung.
Novalis
Gast
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Zitat:Ich habe z. B. ein Kaninchen zu mir genommen, welches ansonsten nur in einem engen Käfig dahinvgetierte. Bei mir hat es viel Auslauf...
Du hast also das kleine gegen ein größeres Gefängnis getauscht. Lass' das Kaninchen einfach im Wald laufen, dann freut sich wahrscheinlich ein Fuchs der damit seine Jungen durchfüttert... und der denaturierte Kaninchenkörper ist dann auch beseitigt. Es geht dabei immer um den Besitzer des Körpers, nicht um den Körper selbst. Und ein Unterschied zwischen "einsperren" und "ein bißchen einsperren" existiert nicht.
Gruß,
Novalis
Gast
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Nun, ich habe das Tier jetzt schon 4 Jahre und es vertraut mir. Ich möchte seine Vertrauen nicht mißbrauchen, und bin da auch ein bißchen egoistisch und erfreue mich an seiner zärtlichen Zuneigung. Ich habe lieber dieses Tier um mich als die leichenfressenden und dummen Zombies, die sich Menschen nennen. Und Kinder möchte ich auch nicht in diese überbevölkerte Welt setzen, darum lieber ein Tier. Dem Tier gefällt es anscheinend und mir auch. Ist halt eine Symbiose, von der wir beide etwas haben. Wir sind ja beide ein bißchen degeneriert.
Grüße
Waldfrau
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Code: Wir sind ja beide ein bißchen degeneriert.
Genau das ist der Punkt (aufs Kaninchen bezogen). Es ist degeneriert und sein Verhalten gestört, weil nicht natürlich. Ein Aspekt, den sich alle Tierbesitzer vor Augen halten müssen. Man kann bei Haustieren generell nur versuchen, ihnen in ihrer eigentlichen Lebensweise so nahe als möglich zu kommen. Ihnen eben die Natürlicheit zu gewährleisten, sofern möglich.
Es ist nicht einmal schlimm, wenn das Kaninchen nun im Sommer im Freigehege frisches Gras fressen kann und dann plötzlich den Mittagstisch einer z. B. Bussardfamilie darstellt. Dann hat Pan diese Misere auf seine Art beendet, in völligem Einklang.
Code: Doch wie sieht es aus, wenn ich sehe, wie ein Mensch ein Tier quält. Darf ich mich dann einmischen?
Diese Frage tauchte irgendwann einmal schon im Forum auf. Ich muß gestehen, der Gedanke daran macht einen wütend, aber genau hier liegt auch schon der Schlüssel. Wir denken uns solche Situationen erst gar nicht herbei!
Viele Grüße
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
anicca
Gast
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'degenerierte Tiere', sprich Haustiere aussetzen...
Mal abgesehen davon, dass ich den Sinn und Zweck dahinter grad nicht ganz verstehe; denn WEM bringt dies was???
Dem bussard??? Sicher? Ich dachte, ich hätte hier mal gelesen, dass sich PAN von jedem Tier, welches vom Menschen berührt wurde, zurück zieht (wobei Haustiere schon von Grund auf 'unnatürlich sind). Was ist dann mit einem Tier, welches solch degeneriertes Lebewesen verspeißt? Wirkt sich dies etwa nicht aus. Und mal ganz davon abgesehen, dass solch ein Hautierchen letztlich nicht zum "natürlichen Süeiseplan" eines Wildtieres gehört und möglicherwise sogar Krankheiten in sich schleppt, die den Raubvogel schädigen können, weil dessen Organismus eventuell keine Abwehrmechanismen gegen etwaige fremde Krankheitserreger hat? Vor allem seine eigene Nachzucht, die meist dessen Beute bekommt, ist noch sehr empfindlich.
Außerdem, auch wenn solch ein Tier degeneriert ist, dies bedeutet längst nicht, dass es dem Raubtier zu Opfer fält. Es gab schon genug Beispiele, dass sich solch ausgesetzte Tiere unkontrolliert vermehrten. Was dann??? Lief es nicht in Australien so, dass es dort zu einer -noch immer existenten- Kaninchenplage kam, weil diese irren Menschen dort ein Tier hinbrachten bzw aussetzten, welches nicht in jenem Ökosystem integriert war und somit kaum "natürliche Feinde" hatte. (
Ist es nicht auch so, dass über die von Menschen 'ausgesetzten' Haustiere sich Tollwut in Wildtier-Populationen verbreitete und ganze Tierarten bis an den Rand der Ausrottung trieb?
Genauso 'Zuchtnerze' aus Pelztierfarmen; die wurden auch schon oft genug einfach in die Natur entlassen. Was nicht bedacht wurde, die Zuchtnerze entstammen nicht irgendwelchen hier heimischen Linien sondern einem größeren amerikanischen Nerz. So degeneriert diese Tiere sein mögen; sie verdrängen mehr und mehr unseren heimischen Wildnerz.
Anderes kleines Beispiel: das Modehaustier der letzten 10-15 Jahre, das 'Frettchen'. Auch hier kam es oft genug schon vor, dass überforderte Besitzer sie einfach aussetzten, natürlich noch unkastriert. Nahezu jede Frettchenhilfe hat inzwischen Hybrieden aufnehmen müssen, weil diese Tiere trächtig irgendwann vn Tierschützern teils wieder gefunden wurden. Dies bedeutet, ausgesetzte Frettchen vermehren sich mit ihren Ahnen dem Waldiltis. Das Reslutat: landet die Nachzucht bei Tierschützern, dann kann man sie lediglich in großen Außenvollieren halten, da sie extrem scheu sind udn meist auch "Wildtier-like-bissgi". Verbleibt die Nachzucht in der Natur, was hier anscheinend befürwortet wird, dann zerstört sie nach und nach die gesamte Iltis-Population, da sie sich durch ihr ausgeprägteres Sozialverhalten stärker vermehren, jedoch gesundheitliche Mängel vererben: kleineres Gehirn, verkleinerte Lungenkapazität, vergrößertes Herz wie auch größere Nieren und Leber, insgesamt veränderter Verdauungstrakt. Gleichfalls wird seitens der Frettchen inzuchtsbedingt eine sehr hohe Krebswahrscheinlichkeit vererbt. Aber all dies würde sich bei Aussetzen der Haustiere in Wildtierpopulationen weiter geben.
So gibt es noch genug weitere Beispiele.
Also bitte denkt ein wenig nach, wenn ihr das Aussetzen von "degenerierten Tieren" empfehlt! Denn dies hat sicherlich nichts mit Weitsicht zu tun, sondern nur etwas mit der Abneigung gegen Haustiere.
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