Alles was ich selber tu...
#1
"Alles was ich selber tu, das trau ich jedem anderen zu"
Ich finde an diesem Ausspruch ist wirklich eine Menge Wahrheit dran.
Ich habe es erst neulich selbst bei einer Freundin bemerkt die ihren Partner einmalig betrogen hatte. Seitdem ist sie noch eifersüchtiger als früher wenn er etwas allein oder mit Freunden unternehmen will.
Ich habe sie darauf angesprochen und ihr auch diesen Spruch verraten den sie erstaunt als wahr anerkannte.
Fazit: Umso schlimmer wir selber sind, desto schlimmer nehmen wir unsere Umwelt wahr.
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#2
Was dann wohl genau ein Grund dafür ist warum es sinnvoll ist auf seine Gedanken und Taten zu achten, oder?

Gruß

Glückskind
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#3
Zitat:"Alles was ich selber tu, das trau ich jedem anderen zu"

Ja genau. Der Mensch schlußfolgert halt gern von sich selbst auf andere ...
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#4
Wölfin schrieb:"Alles was ich selber tu, das trau ich jedem anderen zu"
Und genau aus diesem Grund hat H.S. das Schloss erfunden.
Er schließt sein Haus zu, sein Auto, seinen Verstand usw.

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#5
Ja ist schon hilfreich mehr auf die Gewichtigkeit der eigenen Entscheidungen zu achten. Denn ein reines Gewissen ist doch schon was feines.
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#6
Was suggeriert nun eigentlich dieser Spruch? Ich denke es gibt mehrere Betrachtungsweisen, wie man diesen Spruch auslegen könnte. Auf der einen Seite ist es so wie Paganlord schon sagte: Der Mensch versucht in seiner Emotionalität immer von sich selber auszugehen. Und hier liegt der Trugschluß der menschlichen Logik. Die Logik produziert eine falsche Erwartungshaltung, die bei Nichteinhalten oder eben bei Einhalten zu starken Enttäuschungen führt.
Ich denke, daß genau diese exakt formulierte Erwartungshaltung zu den größten Konflikten zwischen den einzelnen Menschen führt. Person A ist in Zugzwang, die Erwartung des B zu erfüllen. Das ist ein ewiger Kreislauf von Zwängen und sich dem anderen Gegenüber verpflichtet zu fühlen.
Dieses adoptierte Verhalten beschreibt die Irrwege der menschlichen Logik, fernab der ureigenen Neutralität. Seinem Gegenüber nicht immer eine Schablone aufzusetzen, leben und leben zu lassen, wird heute von vielen Menschen nicht mehr respektiert. Es werden sekündlich telepathische Befehle etabliert, die dem Gegenüber ständig aufdiktieren was dieser zu tun hat. Und das nur, weil man meint zu wissen, was für seinen Gegenüber das Beste ist.
Eben was ich selber denk und tu, daß traut man eben nicht nur den anderen zu, sondern das erwartet man im Grunde auch von seinem Gegenüber. Das ist besonders dann der Fall, wenn man die eigenen Gedanken im „positiven“ Sinne meint.
Man erwartet, daß man für seine Handlungen etwas zurückbekommt. Oftmals sind die Vorstellungen dazu so genau, daß der andere diese eigentlich gar nicht mehr erfüllen kann.
Das Resultat: Unnötiger Ärger.
So wie man im überspitzten „positiven Sinne“ etwas erwarten kann, so kann man dies auch im „negativen Sinne“ tun.
Jemand weiß wozu er fähig ist und projeziert diese Gedanken auf den anderen, z.B. der Mann der seine Frau hintergeht, jemand der betrügt und lügt. Dieser schon vor längerer Zeit gedachte Gedanke ist dann allgegenwärtig und kreist ständig im Bewußtsein dieser Person. Und dieser erweckt dann natürlich auch Ängste, dem gleichen Schicksal zu verfallen. Was im Grunde auch so kommen wird, da der Kreislauf sich in irgendeiner Form schließen muß.
Im Grunde sind beide geschilderten Situationen identisch. Sie zeigen die Schattenseiten der menschlichen Logik auf. Deswegen gibt es hier im Grunde kein positiv und negativ. Auch, wenn die Bewegggründe unterschiedlicher Natur sind und die eine Verhaltensweise besser nachvollziehbar ist, als die andere. So muß einem doch immer klar sein, daß man stets nur für das eigene Verhalten verantwortlich ist. Ein Mensch mit geradem Rückgrat hat keine Erwartungen. Seine Erwartung ist es, immer nur dem eigenen Bild gerecht zu werden. Und wenn jeder diesem eigenen Bild gerecht wird, wird es wahrscheinlich auch der Gegenüber. Denn der Gedanke formt das Umfeld. Und so bedarf es keiner Erwartungen mehr, denn die Tat erfüllt das übrige.

Liebe Grüße
Inara

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#7
Genau, aber es geht hier auch um Hemmschwellen. Da, wo man für sich selbst keine Hemmschwelle beim Tun empfindet, denkt man automatisch (ja, man schlußfolgert tatsächlich von sich auf andere), daß auch andere hier keine Hemmschwelle besäßen. Man kann es sich eben in der eigenen befangenen Logik nicht vorstellen, daß sich irgendwer davon abhalten läßt.
Sei!
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#8
bin neu hier, also bitte Entschuldigung dass ich nicht alles gelesen habe. Dann auch noch danke fuer die letzten beiden Beitraege! Wuerde mich freun, mehr darueber zu hoeren. Inara, du scheinst belesen auf dem Gebiet. Mich wuerde einschlaegige Literatur zu dem Thema interessieren, das ja auch mit 'Schuld' zu tun hat. Hier koennte ich Karl Jaspers empfehlen, wenn das auch ein wenig in eine andere, jedoch dazugehoerende und ueberlappende, Richtung geht.
Mein Interesse kommt aus der Kinofilm Richtung: Nationalitaetenfragen und Globalisierung kombiniert mit Oedipuskomplex, Doppelgaengermotif, Spiegelbild, etc (dies nur nebenbei).
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#9
Hallo Oedipus,

erst mal herzlich Willkommen in unserer Forumsrunde.

Ich kann Dir leider keine Literatur zu diesem Thema sagen. Meine Aussagen beruhen auf eigenen Erfahrungen und Beobachtungen. Wozu Bücher, wenn man als analytischer Mensch die Welt betrachtet? Eigene Erfahrungen machen es uns doch erst möglich unsere Umwelt richtig einzuschätzen, Sensibilität für entsprechende Situationen zu entwickeln und unser Leben geschickt zu gestalten. Da können Bücher eher behindernd sein, weil der Mensch dazu neigt angelesenes Wissen wie einen Duden auswendig zu lernen. Das führt allerdings zu Fehlschlüssen, da Schema X nicht überall anwendbar ist. Wenn wir uns über das Thema weiter unterhalten wollen, freue ich mich. Jedoch mußt Du Dich dann mit meinen eigenen Beobachtungen zufrieden geben, die ich Dir wissenschaftlich nicht belegen kann. Das alles geschieht dann alles eher weiblich intuitiv *schmunzel* .
Solltest Du länger in unserem Forum bleiben, dann wirst Du oft Antworten bekommen, die wissenschaftlich nicht begründet werden. Dann liegt es an Dir die Wahrheit auf Grund eines Gespürs zu erkennen und für Dich anzunehmen. Oftmals bedarf es keiner großen wissenschaftlichen Ausführungen, sondern nur eines tiefen Blickes ins eigene Innere. Denn dort sagt einem dann das Bauchgefühl, ob man der Wahrheit auf der Spur ist.

Liebe Grüße und einen fröhlichen Einstieg in unserem Forum.

Viel Spaß Inara
Lächeln
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#10
Eigene Erfahrungen können manchmal schmerzlich sein.
Warum also immer jedes Fettnäpfchen mitnehmen und nicht vorher schon das Bauchgefühl entscheiden lassen, oder mal den ein oder anderen Hinweis im Hinterkopf behalten?!

Ich denke, beinahe jeder ging in irgendeiner Situation schon einmal davon aus, "das müßte der Gegenüber doch genauso sehen, verstehen, oder gar umsetzen". Pustekuchen! Man kann eben Windows XP nicht auf die Disketten von Windows 3/1 spielen – keine Chance = falsche Erwartungshaltung Blinzeln

Grüße
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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