04.02.12022, 08:35
Der Pestizidsektor hat die Steuerzahler in der Europäischen Union im Jahr 2017 mehr als zwei Milliarden Euro gekostet. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Umweltorganisationen aus Frankreich in einer gemeinsamen Studie. So haben sie gerechnet.
Frankreich ist in der EU der größte Absatzmarkt für Pestizide, noch vor Deutschland, Spanien und Italien. Deshalb haben drei französische Umweltorganisationen versucht, die indirekten Kosten dieses Pestizideinsatzes zu ermitteln. Dabei stützten sie sich weitgehend auf Daten aus Frankreich, die sie auf die EU hochrechneten.
Einbezogen in ihre Kostenrechnung haben sie
Steuererleichterungen, etwa in Form niedriger Mehrwertsteuersätze,
die Kosten behördlicher Regulierung,
die Reinigung von kontaminierten Gewässern und Grundwasser,
die Treibhausgasemissionen der Herstellung
sowie die Behandlung von Landwirten, die durch den Einsatz von Pestiziden erkrankten.
Die Organisationen wiesen darauf hin, dass es weitere Kosten gibt, etwa Gesundheitsschäden durch Pestizidrückstände in Obst und Gemüse oder das Artensterben auf den Äckern. Doch seien die Kosten für diese Schäden nur schwer zu beziffern und deshalb nicht mit einbezogen worden.
Auch so sind die Zahlen eindrucksvoll: Der Bericht kam auf 327 Millionen Euro an externen Kosten für Frankreich und 2,3 Milliarden Euro für die gesamte EU. Über die Hälfte davon entfiel auf die Reinigung von belastetem Wasser.
Dem stellten die Autoren den Profit der Pestizidhersteller in der EU gegenüber, den sie mit 900 Millionen Euro bezifferten. Zehn Millionen Euro gäben die Hersteller jedes Jahr über ihre Lobbyverbände aus, um die euopäische Politik zu beeinflussen. Das sei mehr als die europäische Lebensmittelbehörde EFSA für die Regulierung von Pestiziden zur Verfügung habe.
Lena Luig, Referentin für globale Landwirtschaft und Welternährung beim entwicklungspolitischen Inkota-Netzwerk, erklärte: „Es kann nicht sein, dass Konzerne wie Bayer und BASF jährlich Millionen Gewinne aus dem Pestizidgeschäft erzielen, während die Allgemeinheit für die Gesundheits- und Umweltschäden durch Pestizide aufkommen muss.“
...
https://biohandel.de/markt-branche/warum-der-pestizideinsatz-die-eu-bev%C3%B6lkerung-milliarden-kostet
Frankreich ist in der EU der größte Absatzmarkt für Pestizide, noch vor Deutschland, Spanien und Italien. Deshalb haben drei französische Umweltorganisationen versucht, die indirekten Kosten dieses Pestizideinsatzes zu ermitteln. Dabei stützten sie sich weitgehend auf Daten aus Frankreich, die sie auf die EU hochrechneten.
Einbezogen in ihre Kostenrechnung haben sie
Steuererleichterungen, etwa in Form niedriger Mehrwertsteuersätze,
die Kosten behördlicher Regulierung,
die Reinigung von kontaminierten Gewässern und Grundwasser,
die Treibhausgasemissionen der Herstellung
sowie die Behandlung von Landwirten, die durch den Einsatz von Pestiziden erkrankten.
Die Organisationen wiesen darauf hin, dass es weitere Kosten gibt, etwa Gesundheitsschäden durch Pestizidrückstände in Obst und Gemüse oder das Artensterben auf den Äckern. Doch seien die Kosten für diese Schäden nur schwer zu beziffern und deshalb nicht mit einbezogen worden.
Auch so sind die Zahlen eindrucksvoll: Der Bericht kam auf 327 Millionen Euro an externen Kosten für Frankreich und 2,3 Milliarden Euro für die gesamte EU. Über die Hälfte davon entfiel auf die Reinigung von belastetem Wasser.
Dem stellten die Autoren den Profit der Pestizidhersteller in der EU gegenüber, den sie mit 900 Millionen Euro bezifferten. Zehn Millionen Euro gäben die Hersteller jedes Jahr über ihre Lobbyverbände aus, um die euopäische Politik zu beeinflussen. Das sei mehr als die europäische Lebensmittelbehörde EFSA für die Regulierung von Pestiziden zur Verfügung habe.
Lena Luig, Referentin für globale Landwirtschaft und Welternährung beim entwicklungspolitischen Inkota-Netzwerk, erklärte: „Es kann nicht sein, dass Konzerne wie Bayer und BASF jährlich Millionen Gewinne aus dem Pestizidgeschäft erzielen, während die Allgemeinheit für die Gesundheits- und Umweltschäden durch Pestizide aufkommen muss.“
...
https://biohandel.de/markt-branche/warum-der-pestizideinsatz-die-eu-bev%C3%B6lkerung-milliarden-kostet
Finde Dich selbst!