12.06.12019, 19:44
Sie ist wahrlich schon eine recht alte Jungfer, welche da am Feldrand bei Dölau seit der Jungsteinzeit unabänderlich an derselben Stelle verharrt. Vor mehr als 4000 Jahren setzten die Menschen des Neolithikums den in unseren Tagen als "Steinerne Jungfrau" bezeichneten größten Menhir Sachsen-Anhalts an diesen Platz – vermutlich im Rahmen und zum Zwecke uns heute unbekannter kultischer Handlungen. Mangels jedweder Überlieferungen aus jenem fernen Zeitalter läßt sich selbst der für die Errichtung des "Langsteins" verantwortliche Personenkreis nicht wirklich benennen.
Anmerkung: Die Hochflächen der Bischofswiese (= Dölauer Heide) und des Langen Berges waren in der Jungsteinzeit besiedelt und Standort von prähistorischen Befestigungsanlagen der Baalberger Kultur (4100 – 3600 v. d. Z.) und der Bernburger Kultur (3300 – 2800 v. d. Z.) Quelle: Wikipedia . In dieser Zeit wurde auch die Steinerne Jungfrau (und mutmaßlich auch ihre Schwestern aufgestellt).
Spätere Generationen nutzten den markanten Quarzitstein für ihre eigenen jeweiligen Zwecke. Bis in die jüngere Vergangenheit hinein diente er noch als religiöser Versammlungsort. Vermutlich wurde im Mittelalter am Fuße des Menhirs Gericht gehalten. Zuvor soll oben auf dem "Hinkelstein" ein Bildnis einer germanischen Gottheit plaziert gewesen sein. Wohl nicht zuletzt auf Grund dieser bewegten Vergangenheit trägt die Steinerne Jungfrau von Dölau auch die Bezeichnung "Heidenstein".
Antlitz und Umfeld der Steinernen Jungfrau haben sich im Verlauf von Äonen deutlich verändert. Aus Stein war sie von Anbeginn, auch wenn die Sage von einer auf Grund ihres frevelhaften Verhaltens derart zugerichteten jungen Frau berichtet. Das helle Gestein verfärbte sich durch die Umwelteinflüsse der zurückliegenden Jahrtausende dunkel bis ins Schwarze hinein.
Verwendung als Nagelstein
Eine weitere Verwendung fand der steinzeitliche Menhir im Mittelalter als sogenannter Nagelstein. Eisennägel wurden bei Gewitter oder Starkregen in das Gestein getrieben und sollten dem Betreffenden wünschenswertere Lebensumstände bescheren. Einige Relikte dieses ebenfalls als kultische Handlung kategorisierbaren Brauches können auch heute noch vom aufmerksamen Besucher der steinernen Jungfrau betrachtet werden. Die Praxis der Eisennägel, welche man in den Stein schlug, ist von mehreren Menhiren der Region bekannt. Ein handgeschmiedeter Nagel ist noch heute zu sehen. Die Löcher und abgeplatzten Stellen sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf diese Behandlung zurückzuführen. Es wird vermutet, daß dem ein lokales Brauchtum zugrunde liegt, so z. B., daß frisch vermählte Paare durch das Einschlagen eines Nagels ein Kinderwunsch in Erfüllung geht. Oder daß es sich um einen Bannzauber zur Abwehr magischer Gefahren, die von dem Stein ausgehen, gehandelt hat.
https://tw.strahlen.org/praehistorie/sachsenanhalt/halle.html
Nagelsteine findet man fast ausschließlich in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ihre Bedeutung wurzelt in der Magie. Man glaubte, wer einen Nagel ohne ihn krumm zu schlagen in den Stein eintreiben kann, der kann damit Krankheit an diesen Ort bannen. Der Aberglaube sagt, dass die Steine, in welchen sich eingeschlagene Nägel finden, bei Gewitter oder sogar schon bei heftigem Platzregen erweichen und nur dann die Nägel willig aufnehmen. Wer später mit seinem Nagel kommt, schlägt ihn nutzlos krumm. Bekannt ist auch die Nagelprobe als G*ttesurteil.
http://grosssteingraeber.de/seiten/begriffe.php#Nagelstein
Anmerkung: Hier handelt es sich eindeutig um einen mittelalterlichen Brauch.
Anmerkung: Die Hochflächen der Bischofswiese (= Dölauer Heide) und des Langen Berges waren in der Jungsteinzeit besiedelt und Standort von prähistorischen Befestigungsanlagen der Baalberger Kultur (4100 – 3600 v. d. Z.) und der Bernburger Kultur (3300 – 2800 v. d. Z.) Quelle: Wikipedia . In dieser Zeit wurde auch die Steinerne Jungfrau (und mutmaßlich auch ihre Schwestern aufgestellt).
Spätere Generationen nutzten den markanten Quarzitstein für ihre eigenen jeweiligen Zwecke. Bis in die jüngere Vergangenheit hinein diente er noch als religiöser Versammlungsort. Vermutlich wurde im Mittelalter am Fuße des Menhirs Gericht gehalten. Zuvor soll oben auf dem "Hinkelstein" ein Bildnis einer germanischen Gottheit plaziert gewesen sein. Wohl nicht zuletzt auf Grund dieser bewegten Vergangenheit trägt die Steinerne Jungfrau von Dölau auch die Bezeichnung "Heidenstein".
Antlitz und Umfeld der Steinernen Jungfrau haben sich im Verlauf von Äonen deutlich verändert. Aus Stein war sie von Anbeginn, auch wenn die Sage von einer auf Grund ihres frevelhaften Verhaltens derart zugerichteten jungen Frau berichtet. Das helle Gestein verfärbte sich durch die Umwelteinflüsse der zurückliegenden Jahrtausende dunkel bis ins Schwarze hinein.
Verwendung als Nagelstein
Eine weitere Verwendung fand der steinzeitliche Menhir im Mittelalter als sogenannter Nagelstein. Eisennägel wurden bei Gewitter oder Starkregen in das Gestein getrieben und sollten dem Betreffenden wünschenswertere Lebensumstände bescheren. Einige Relikte dieses ebenfalls als kultische Handlung kategorisierbaren Brauches können auch heute noch vom aufmerksamen Besucher der steinernen Jungfrau betrachtet werden. Die Praxis der Eisennägel, welche man in den Stein schlug, ist von mehreren Menhiren der Region bekannt. Ein handgeschmiedeter Nagel ist noch heute zu sehen. Die Löcher und abgeplatzten Stellen sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf diese Behandlung zurückzuführen. Es wird vermutet, daß dem ein lokales Brauchtum zugrunde liegt, so z. B., daß frisch vermählte Paare durch das Einschlagen eines Nagels ein Kinderwunsch in Erfüllung geht. Oder daß es sich um einen Bannzauber zur Abwehr magischer Gefahren, die von dem Stein ausgehen, gehandelt hat.
https://tw.strahlen.org/praehistorie/sachsenanhalt/halle.html
Nagelsteine findet man fast ausschließlich in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ihre Bedeutung wurzelt in der Magie. Man glaubte, wer einen Nagel ohne ihn krumm zu schlagen in den Stein eintreiben kann, der kann damit Krankheit an diesen Ort bannen. Der Aberglaube sagt, dass die Steine, in welchen sich eingeschlagene Nägel finden, bei Gewitter oder sogar schon bei heftigem Platzregen erweichen und nur dann die Nägel willig aufnehmen. Wer später mit seinem Nagel kommt, schlägt ihn nutzlos krumm. Bekannt ist auch die Nagelprobe als G*ttesurteil.
http://grosssteingraeber.de/seiten/begriffe.php#Nagelstein
Anmerkung: Hier handelt es sich eindeutig um einen mittelalterlichen Brauch.
Glück ist unsichtbare Planung.