26.03.12019, 12:57
Die Himmelsscheibe von Nebra
Bei unserem Ausflug nach Langeneichstädt zur Dolmengöttin sind wir auf eine interessante Hinweistafel gestoßen mit folgendem textlichen Inhalt:
Seit ungezählten Jahrtausenden betrachten die Menschen den Nachthimmel, getrieben von dem Wunsch, das Universum und die Geheimnisse des Lebens zu verstehen. Ausgrabungen der letzten Jahre in Sachsen-Anhalt lieferten erstaunliche Belege für dieses zutiefst menschliche Verlangen. Sie zeugen von einer Zeit, in der Mythen, Riten und Wissen über Generationen nur mündlich weitergegeben wurden. In seltenen, wertvollen Momenten erlauben uns jahrtausendealte Hinterlassenschaften, die Botschaften dieser fremden Welt zu entschlüsseln. Das touristische Netzwerk Himmelswege lädt Sie an fünf ausgewählten Stationen zu einer Zeitreise in die Vorgeschichte Sachsen-Anhalts ein: Reisen Sie zurück in längst vergangene Jahrtausende und lassen sie sich auf den Himmelswegen in die Welt der Archäologie und Astronomie entführen.
Da wir wussten, dass die originale Dolmengöttin nicht mehr in Langeneichstädt steht, sondern mittlerweile ins Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle umgesiedelt wurde, planten wir von vorneherein einen Besuch dieses Museums. Nachdem wir jedoch diese Hinweistafel gesehen hatten, bekräftigte dieses nur noch unser Vorhaben.
Die Himmelsscheibe von Nebra wurde im Juli 1999 nahe der nächst größeren Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Es handelt sich hierbei um eine sehr alte Bronzescheibe mit verschiedenen astronomischen Objekten darauf. Die Wissenschaft datiert die Scheibe aktuell auf ein Herstellungsdatum zwischen 2.100 bis 1.700 v.d.Z. Begründet wird dies vor allen Dingen durch die Begleitfunde, die aus Bronzeschwertern und Überresten von Beilen und Meißeln gemacht wurden. Der Anteil von bestimmten metallurgischen Elementen und bestimmten radioaktiven (aussendenden Partikelströmen) Bleibestandteilen ermöglichen den Wissenschaftlern heute eine solche Altersbestimmung.
Man geht davon aus, dass die Scheibe in unterschiedlichen Abständen oberflächlich verändert wurde, also einige Elemente später hinzugekommen sind und andere durch Veränderungen verschoben wurden.
Die Elemente wirken auf den ersten Blick ein wenig chaotisch angeordnet. Etwas deutlicher werden aber einzelne astronomischen Objekte, wenn man von einer zweidimensionalen Ansicht auf eine dreidimensionale Ansicht wechselt und sich vorstellt, dass die Himmelsscheibe quasi nur eine Draufsicht bzw. verflachte Ansicht von oben darstellt:
Auf diesem Bild erkennt man nun etwas deutlicher den Vollmond (manche vermuten darin auch die Sonne, aber eine Sonne ohne Strahlen abzubilden ist sehr ungewöhnlich), den sichelförmigen Mond, Sterne, eventuell den Sternenhaufen der Plejaden (7 Punkte) und eine ägyptische Barke (links unten im Bild).
Im obigen Bild ist eine ägyptische Barke abgebildet, so wie man sie auf der Himmelsscheibe erkennen kann. Im Museum ist dazu folgender Text zu finden:
Auf der Himmelsscheibe von Nebra findet sich eine Goldapplikation, die sich von den übrigen deutlich unterscheidet: der gerillte Goldbogen am unteren Rand. Das Gold schimmert in einem anderen Farbton. Es enthält weniger Silber als die anderen Auflagen. Das Blech ist stärker gekrümmt als die Horizontbögen. Es wirkt wie zwischen die Sterne gezwängt, als passe es nicht ins ursprüngliche Bild. Der Bogen ist nicht symmetrisch angebracht, sondern leicht verkippt. Auch seine Verzierung ist ungewöhnlich. Auf dem Körper sind Rillen angebracht, und eine Fiederung spart die Schmalseiten aus, säumt aber oben und unten die Längsseiten des Bogens. Diese Fiederung kann zwar vom Festklemmen des Bleches herrühren, doch da sie nicht überarbeitet wurde, muss sie als ein bewusstes Hervorheben des Goldbogens aufgefasst werden. Ähnliche Stichreihen sind von Schiffsdarstellungen aus der Bronzezeit gut bekannt. Sie werden häufig als Ruder oder Besatzung gedeutet.
Die Himmelscheibe besitzt einen ganz speziellen Aufbau:
(Auszug aus Wikipedia)
Die später hinzugefügten Horizontbögen rechts und links überstreichen einen Winkel von 82 Grad, ebenso wie Sonnenauf- und -untergang zwischen Winter- und Sommersonnenwende am Horizont auf dem Breitengrad des Fundorts. Wurde die Scheibe waagerecht so auf dem Mittelberg (dem genauen Fundort) positioniert, dass die gedachte Linie vom oberen Ende des linken Bogens zum unteren Ende des rechten Bogens auf die Spitze des etwa 85 km entfernten Brocken zeigt, konnte die Scheibe als Kalender zur Verfolgung des Sonnenjahrs genutzt werden. Vom Mittelberg aus gesehen geht die Sonne zur Sommersonnenwende hinter dem Brocken unter. Für die Vermutung, dass der rechte Bogen der westliche, den Sonnenuntergang markierende sei, spricht seine Nähe zur geneigten Mondsichel, die in der erwähnten Konstellation von der untergehenden Sonne erleuchtet ist.
Diese Erklärung finde ich tatsächlich mal aus Wikipedia nachvollziehbar, da die Sonnenwenden für rituelle Zwecke ein sehr wichtiger Zeitpunkt sind und eine Beobachtung des Sonnenlaufes mithilfe der Himmelsscheibe anscheinend vereinfacht wurde.
Die Sonnenbarke lässt hier einen ägyptischen Einfluss erkennen bzw. einen einer sehr alten Hochkultur, die sich sehr gut mit Astronomie auskannte.
Aufgrund der speziellen Anordnung des Sternenhimmels, der aus unserer Perspektive keinesfalls willkürlich gewählt wurde, und der speziellen Winkelanordnungen für die Betrachtung der Sonnenauf- und -untergänge auf dem Mittelberg, hat die Himmelsscheibe auch nur dort einen sinnvollen Zweck zu erfüllen.
Bei unserem Ausflug nach Langeneichstädt zur Dolmengöttin sind wir auf eine interessante Hinweistafel gestoßen mit folgendem textlichen Inhalt:
Seit ungezählten Jahrtausenden betrachten die Menschen den Nachthimmel, getrieben von dem Wunsch, das Universum und die Geheimnisse des Lebens zu verstehen. Ausgrabungen der letzten Jahre in Sachsen-Anhalt lieferten erstaunliche Belege für dieses zutiefst menschliche Verlangen. Sie zeugen von einer Zeit, in der Mythen, Riten und Wissen über Generationen nur mündlich weitergegeben wurden. In seltenen, wertvollen Momenten erlauben uns jahrtausendealte Hinterlassenschaften, die Botschaften dieser fremden Welt zu entschlüsseln. Das touristische Netzwerk Himmelswege lädt Sie an fünf ausgewählten Stationen zu einer Zeitreise in die Vorgeschichte Sachsen-Anhalts ein: Reisen Sie zurück in längst vergangene Jahrtausende und lassen sie sich auf den Himmelswegen in die Welt der Archäologie und Astronomie entführen.
Da wir wussten, dass die originale Dolmengöttin nicht mehr in Langeneichstädt steht, sondern mittlerweile ins Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle umgesiedelt wurde, planten wir von vorneherein einen Besuch dieses Museums. Nachdem wir jedoch diese Hinweistafel gesehen hatten, bekräftigte dieses nur noch unser Vorhaben.
Die Himmelsscheibe von Nebra wurde im Juli 1999 nahe der nächst größeren Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Es handelt sich hierbei um eine sehr alte Bronzescheibe mit verschiedenen astronomischen Objekten darauf. Die Wissenschaft datiert die Scheibe aktuell auf ein Herstellungsdatum zwischen 2.100 bis 1.700 v.d.Z. Begründet wird dies vor allen Dingen durch die Begleitfunde, die aus Bronzeschwertern und Überresten von Beilen und Meißeln gemacht wurden. Der Anteil von bestimmten metallurgischen Elementen und bestimmten radioaktiven (aussendenden Partikelströmen) Bleibestandteilen ermöglichen den Wissenschaftlern heute eine solche Altersbestimmung.
Man geht davon aus, dass die Scheibe in unterschiedlichen Abständen oberflächlich verändert wurde, also einige Elemente später hinzugekommen sind und andere durch Veränderungen verschoben wurden.
Die Elemente wirken auf den ersten Blick ein wenig chaotisch angeordnet. Etwas deutlicher werden aber einzelne astronomischen Objekte, wenn man von einer zweidimensionalen Ansicht auf eine dreidimensionale Ansicht wechselt und sich vorstellt, dass die Himmelsscheibe quasi nur eine Draufsicht bzw. verflachte Ansicht von oben darstellt:
Auf diesem Bild erkennt man nun etwas deutlicher den Vollmond (manche vermuten darin auch die Sonne, aber eine Sonne ohne Strahlen abzubilden ist sehr ungewöhnlich), den sichelförmigen Mond, Sterne, eventuell den Sternenhaufen der Plejaden (7 Punkte) und eine ägyptische Barke (links unten im Bild).
Im obigen Bild ist eine ägyptische Barke abgebildet, so wie man sie auf der Himmelsscheibe erkennen kann. Im Museum ist dazu folgender Text zu finden:
Auf der Himmelsscheibe von Nebra findet sich eine Goldapplikation, die sich von den übrigen deutlich unterscheidet: der gerillte Goldbogen am unteren Rand. Das Gold schimmert in einem anderen Farbton. Es enthält weniger Silber als die anderen Auflagen. Das Blech ist stärker gekrümmt als die Horizontbögen. Es wirkt wie zwischen die Sterne gezwängt, als passe es nicht ins ursprüngliche Bild. Der Bogen ist nicht symmetrisch angebracht, sondern leicht verkippt. Auch seine Verzierung ist ungewöhnlich. Auf dem Körper sind Rillen angebracht, und eine Fiederung spart die Schmalseiten aus, säumt aber oben und unten die Längsseiten des Bogens. Diese Fiederung kann zwar vom Festklemmen des Bleches herrühren, doch da sie nicht überarbeitet wurde, muss sie als ein bewusstes Hervorheben des Goldbogens aufgefasst werden. Ähnliche Stichreihen sind von Schiffsdarstellungen aus der Bronzezeit gut bekannt. Sie werden häufig als Ruder oder Besatzung gedeutet.
Die Himmelscheibe besitzt einen ganz speziellen Aufbau:
(Auszug aus Wikipedia)
Die später hinzugefügten Horizontbögen rechts und links überstreichen einen Winkel von 82 Grad, ebenso wie Sonnenauf- und -untergang zwischen Winter- und Sommersonnenwende am Horizont auf dem Breitengrad des Fundorts. Wurde die Scheibe waagerecht so auf dem Mittelberg (dem genauen Fundort) positioniert, dass die gedachte Linie vom oberen Ende des linken Bogens zum unteren Ende des rechten Bogens auf die Spitze des etwa 85 km entfernten Brocken zeigt, konnte die Scheibe als Kalender zur Verfolgung des Sonnenjahrs genutzt werden. Vom Mittelberg aus gesehen geht die Sonne zur Sommersonnenwende hinter dem Brocken unter. Für die Vermutung, dass der rechte Bogen der westliche, den Sonnenuntergang markierende sei, spricht seine Nähe zur geneigten Mondsichel, die in der erwähnten Konstellation von der untergehenden Sonne erleuchtet ist.
Diese Erklärung finde ich tatsächlich mal aus Wikipedia nachvollziehbar, da die Sonnenwenden für rituelle Zwecke ein sehr wichtiger Zeitpunkt sind und eine Beobachtung des Sonnenlaufes mithilfe der Himmelsscheibe anscheinend vereinfacht wurde.
Die Sonnenbarke lässt hier einen ägyptischen Einfluss erkennen bzw. einen einer sehr alten Hochkultur, die sich sehr gut mit Astronomie auskannte.
Aufgrund der speziellen Anordnung des Sternenhimmels, der aus unserer Perspektive keinesfalls willkürlich gewählt wurde, und der speziellen Winkelanordnungen für die Betrachtung der Sonnenauf- und -untergänge auf dem Mittelberg, hat die Himmelsscheibe auch nur dort einen sinnvollen Zweck zu erfüllen.
Im A & O das Geheimnis liegt - Omega siegt!