18.01.12019, 13:27
(02.07.12004, 10:14)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-8254.html#pid8254Zitat:Wie weit darf und soll man sich nun um Freunde kümmern ? Zuschauen und erst helfen,wenn der Freund um Hilfe bittet oder versuchen Trost und Kraft zu geben, auch wenn der Freund nicht darum bittet ? Wie weit ist Einmischung erlaubt ? Wie handbabt Ihr das unter Freunden ?
Das kommt wohl darauf an, wie weit die Gegenseitigkeit tatsächlich reicht. Richtige Freunde müssen nicht erst lange fragen, bevor sie einen Ratschlag vom Freund erhalten. Andersherum sollte man aber auch wissen und beachten, daß man trotz aller Ratschläge und Tips, schließlich doch selbst die Entscheidung fällen muß, was man denn mit den Ratschlägen anfängt.
Einmischung ist gleich gar nicht erlaubt. Das heißt, man müßte wohl erst das Wort "Einmischung" definieren, denn jeder hat da eine andere Vorstellung - was Einmischung ist und was noch nicht darunter zählt. Wollen wir es mal so definieren:
Jede aktive Beteilung am Leben des Freundes gilt als Einmischung und ist daher zu unterlassen. Jeder passive Vorschlag oder auch das passive Bereitstellen des Körpers z.B. als Arbeithilfe ist hingegen ein Freundschaftsdienst. Auf diese Passivität kommt es an. Wer für den anderen denkt, wird aktiv und mischt sich somit unerlaubt ein.
Ist sich jemand unsicher über Richtigkeit und Relevanz einer Entscheidung, holt er sich eine weitere Meinung zum Thema. Traut er sich das aus diesen oder jenen Gründen nicht, selbst schuld! Hegt er vielleicht eine falsche Rücksichtnahme weiteren Personen gegenüber, selbst schuld! Schließlich geht es erstmal nur um ein Gespräch, eine weitere Meinung, und vielleicht bekräftigt die hinzugezogene Ansicht denjenigen, vielleicht eröffnet sich aber auch eine neue Perspektive ...
Egal welche Entscheidung vom Freund getroffen wird oder auch nicht, beides gilt es zu respektieren.
Man kann sich auch immer mal selbst hinterfragen und überlegen, wie würden andere Freunde diese oder jene Situation handhaben oder betrachten. So gelangt man auch zu einem anderen Blickwinkel. Man wird, je nach emotionaler Bindung zum Thema, feststellen, daß man durchaus in der Lage ist durch die Augen des Freundes zu sehen, aber einem oft nicht gefällt, was man erkennt, denn man möchte dieses oder jene ja unbedingt oder hatte sich eine andere Ansicht erhofft ...
Am Ende muß man mit seiner Entscheidung im Reinen sein! Es kommt also darauf an, was für einen selbst tatsächlich das beste ist usw. Das ist im Zusammenleben mit anderen (z. B. dem Partner) nicht immer ganz so einfach, wie es sich hier vielleicht liest. Denn dann geht es ja nicht nur um einen selbst! Es gilt zu bedenken, daß eine schlagfertige logische Argumentation nicht immer der bessere Ratgeber ist! Von emotional gesteuerten Beweggründen möchte ich gar nicht erst anfangen.
Schlußendlich gibt es immer auch ein intuitives Gefühl und einen mag. Blickwinkel, die nicht immer logisch erklärt werden können. Die Kunst liegt nun darin, diese ganzen Aspekte auseinanderzuhalten und dann die beste Entscheidung zu treffen.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!