05.10.12015, 15:09
(05.10.12015, 14:35)verdandi schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-49036.html#pid49036Der Instinkt ist doch aber mit etwas Höherem verbunden, er speist sich nicht aus sich selbst?
Es gibt nichts Höheres als Dich selbst. Was sollte das Höhere sein? Ein G*tt?
Auf deutsch: Der Instinkt, das bist Du selbst in Deiner reinsten Form. Der Instinkt ist also nur mit dem Leben als solches verbunden.
(04.10.12015, 22:56)verdandi schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-49031.html#pid49031Wenn mein Instinkt und mein Wille zusammen gehen, und mein Wille stärker ist als der Neid des Nachbarn, dann tangiert mich das jedoch nicht, sehe ich das richtig?
Der Wille ist immer "Logik-dominiert" und hat mit dem Instinkt nichts zu tun. Man kann zwar sagen: Mein Wille ist, was der Instinkt sagt; aber auch das wäre bereits eine logische Entscheidung. Instinkt sagt nur "ja" oder "nein", "tue es" oder "tue es nicht", "komm her" oder "lauf weg". Der Wille wiederum ist die (logische) Entscheidung etwas zu wollen.
Deine Frage muß also anders formuliert werden: "Wenn ich die Disziplin aufbringe mein Vorhaben durchzusetzen, kann mir der Neid des Nachbarn dann trotzdem noch schaden?"
Die Antwort ist: Ja, leider. Die Emotionen unseres Umfeldes besitzen Einfluß auf uns und auf unsere Erfolge. Selbst wenn der Pope zu Ostern die ganze Welt segnet oder der Dalai Lama tut das oder ein Ashram betet für den Weltfrieden usw., dann beeinflußt Dich das.
Solche Dinge machen sozusagen unser ganzes Leben aus. Wie ein Ball, der hin- und her getreten wird. Egal ob man sich das nun eingesteht oder nicht, es gibt den nächsten Tritt, und wir rollen in die vorgegebene Richtung. Sich den größtmöglichen Freiraum zu verschaffen, ist schlußfolglich das Ziel. Doch dazu bedarf es eines guten Instinktes, eines festen Willens und einer noch größeren Disziplin.
Selbst dann gibt es jedoch gewissen Zwänge, die sich weder mit dem Willen, noch mit dem Instinkt verändern lassen. (Von Nahrungsaufnahme, über Funkantenne bis hin zum Gebrauch von Euros als Zahlungsmittel.)
Irgendwie versucht man sich halt seine eigene kleine Welt aufzubauen und bewußt zu gestalten. Hierzu muß man auf alle Dinge, Personen oder Zustände verzichten, die uns in Abhängigkeit, Erpreßbarkeit oder Mißerfolg treiben würden. Das ist eine alltägliche kleine Herausforderung, auch "Magie im Alltag" genannt. Denn letztlich ist Magie = Wirken durch Wollen.
Nachsatz: Der "Wille" darf jedoch nicht mit "Dickkopf/Trotzkopf" verwechselt werden. Wer wider besseren Wissens seinen Willen durchzusetzen versucht, der landet nämlich schon wieder im Fettnäpfchen des Mißerfolges.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!