06.12.12013, 17:29
Zitat: Die Legende von dem kinderbeschenkenden Nikolaus geht aber auf den Abt Nikolaus von Sion in Lykien (ca. 550 nach dieser Zeitrechnung) zurück.
… und mit der Information schluckt man auch gleich die Propaganda. Niemand kommt weiter, wenn man sich in Wikipedia oder anderen Internetplattformen informiert. Selber nachzudenken und den eigenen Verstand einzuschalten, ist hier gefragt!
Nikolaus wurde durch den heiligen Nikolaus, der im 4. Jahrhundert der Bischof von Myra war und ursprünglich von der griechisch-orthodoxen Kirche verehrt wird, in ganz Europa bekannt. Die Legende von dem kinderbeschenkenden Nikolaus geht aber auf den Abt Nikolaus von Sion in Lykien (ca. 550 nach dieser Zeitrechnung) zurück. Dieser Abt soll von Haustür zu Haustür gezogen sein, um die Kinder zu beschenken. So berichtet jedenfalls die kirchliche Mythologie. Daß dieser Abt nebenher noch um Spenden für die Kirche bettelte und außerdem religiöse Schriften verkaufte oder durch Vorlesen verbreitete, verschweigt die Kirche geflissentlich.
Der für den heutigen Nikolaus-Kult verantwortliche Abt Nikolaus von Sion in Lykien war also ein Hausierer. Er führte stets eine Leckerei für die Kinder mit und hoffte die Eltern auf diese Weise zum Kauf der einen oder anderen Schriftrolle zu bewegen bzw. diese generell religiös zu bekehren (Missionierung). Mit Speck fängt man Mäuse (!), formuliert es ein heutiges Sprichwort treffend.
Diese Missionierungs- und Propagandatätigkeit des Abt Nikolaus von Sion wurde sprichwörtlich und führte zum einen zum heute – von der Kirche entsprechend verklärten – Nikolauskult und zum anderen zur Tätigkeit des Hausierers. Die französische Bezeichnung Colepin (für den Nikolaus) und das aus der französischen Sprache stammende Wort: kolportieren besitzen also einen historischen und bedeutungstechnischen Sinnzusammenhang. Dieser Sinnzusammenhang läßt sich bis auf den Abt Nikolaus von Sion zurückverfolgen, der das Beschenken mit kleinen Gaben als zweckdienliche Finte erdachte, um bei seiner Missionierung die Herzen und somit auch die Ohren zu öffnen.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!