Antiker Tempel Herwen-Hemeling
#1
In den Niederlanden, in der Provinz Gelderland, wurde ein vollständiges und relativ intaktes römisches Heiligtum gefunden.

   

Die Überreste zeigen, dass sich an diesem Ort mehrere Tempel befanden: Es wurden Reste von Andachtsskulpturen, Reliefs und bemalten Pflastern gefunden. Eine Besonderheit ist die Entdeckung mehrerer intakter Votivsteine, die als Altäre für verschiedene Götter und Göttinnen dienten. Dies ist, wie die RAAP-Archäologen erklären, eine außergewöhnliche Entdeckung für die Niederlande, die auch international von großer Bedeutung ist.

   

Die Stätte von Herwen-Hemeling wurde zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert von rumänischen Soldaten an den Grenzen des Reiches besetzt. Die Stätte befindet sich auf einer Anhöhe, auf der in der Antike mindestens zwei, möglicherweise aber auch mehr Tempel standen. Einer davon war ein gallo-römischer Tempel mit bunt bemalten Wänden und einem Ziegeldach. Ein paar Meter weiter stand ein weiterer kleiner Tempel, ebenfalls mit bemalten Wänden. Eine Besonderheit sind die Überreste von mehreren Dutzend Votivsteinen (kleine Altäre), die von hochrangigen Soldaten zur Erfüllung ihres Gelübdes dort aufgestellt wurden. Die Steine sind Herkules Magusanus, Jupiter-Serapis und Merkur gewidmet.

   

Auch ein großer Steinbrunnen wurde entdeckt.
In den Niederlanden sind mehrere römische Heiligtümer bekannt, aber dies ist der erste Tempel, der direkt an der Grenze zum Römischen Reich (Limes) gefunden wurde.
   

Die Tempel in Elst, Nijmegen, Empel und Aardenburg sind heute bekannte Beispiele, aber das Heiligtum in Herwen-Hemeling, so die RAAP-Archäologen, ist aus mehreren Gründen besonders. Noch nie zuvor wurde in den Niederlanden ein so komplettes Heiligtum mit einem Tempel, Votivsteinen und Gruben mit den Überresten von Opfern gefunden. Auch die Menge der Kalksteinskulpturenfragmente ist beispiellos. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Heiligtum von Herwen-Hemeling im Vergleich zu anderen Fundorten kaum unter dem Phänomen der Wiederverwendung litt, bei dem Steine als Baumaterial für neue Gebäude verwendet wurden.

Hier ist noch ein kurzes Video von der Ausgrabung
https://youtu.be/qboOvj3hf5k
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#2
Interessant finde ich, dass in dem Video erwähnt wird, dass der Brunnen nicht nur als Wasserversorgung genutzt worden ist. Sondern aufgrund der Verzierung geht man von einem rituellen Gebrauch aus.
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