11.10.12012, 13:01
Zitat:Ohne explizit die gesetzliche Lage zu kennen, sagt mir die Logik, daß ein Jäger es sich verkneifen wird "zwischen Pferden durchzuschießen", da er sich sehr viel Ärger aufhalst wenn er ein Pferd/Rind usw. treffen würde (Schadensersatz - so viel ist kein Reh/Wildschwein oder was auch immer, materiell gesehen wert –
(…)
Aber ganz so böse/jagdgeil oder wie auch immer, wie oft in emotionalen Berichten dargestellt, sind sie in der Regel auch nicht. Außerdem gibt es ja auch noch eine andere Seite der Medaille: viel zu viele Hunde und Katzen
Davon gehe ich auch aus, daß ein Jäger nicht versehentlich ein Pferd oder sogar einen Menschen treffen möchte, nicht einmal gefährden. Daher möchten sie ja im Vorfeld durchsetzen, daß ihre Jagdgebiete frei von allem Lebenden sind, das nicht von ihnen gejagt werden darf. Es ist für sie schon „schöner“, wenn sie einfach nur entspannt angespannt einem Lebewese auflauern können, und nicht gleichzeitig rücksichtsvoll Ausschau halten müssen nach jemandem, den sie nicht treffen dürfen. Das paßt nämlich psychologisch und von der Geisteshaltung her nicht zusammen, das in ihrer Vorfreude auf den Schuß und den Treffer angespannte Lauern und andererseits eine Rücksichtnahme gerade in der gleichen Sache. So ein Jäger will sich außerdem auch sagen können, daß er „nichts Unrechtes“ tut, sondern ganz legal und sogar mit „guten Rechtfertigungsargumenten“ tötet, versteht sich.
Das Argument der wildernden Hunde und im Wald streunenden unzähligen Katzen wird hierzu ja auch gerne angeführt, nur entbehrt es für mich schonmal jeder Logik. Wenn wildernde Hunde überhaupt in solcher Zahl vorhanden wären, daß sie „einen Schaden im Wildbestand“ anrichten, wie paßt das zusammen mit dem Argument, daß gejagt werden müsse, um den Wildbestand zu kontrollieren? Und Katzen haben meist nur einen Radius von gerade mal 100 Metern von ihrem Wohnort, wie kämen sie mitten in einen Wald? Sie werden wohl schon eher am Waldrand und nahe an Häusern geschossen, und übrigens werden auch die wenigen Wildkatzen abgeschossen, denn die kann man, meist nachts und in Entfernung, kaum von Hauskatzen unterscheiden. Auch diese „andere Seite der Medaille“ kann ich daher nicht als Rechtfertigung für die Jagd akzeptieren.
Böse, was heißt schon böse. Aber ohne Jagdgeilheit würde keiner abdrücken, jedenfalls nicht ohne Not. Und die besteht ja nicht auf einer freiwillig anberaumten Jagd.