Zitat:Irgenwie interessant ja fast ironisch, dass jemand der diese "selbstlose Liebe" über alles stellt dann starke selbstzerstörerische Tendenzen aufweist.
Gerade deshalb ist das so. Man könnte Abhandlungen darüber schreiben, so umfänglich ist das Thema (finde ich wenigstens), ich sage es mal so: Wenn man alles „selbstlos lieben“ ‚muß‘, umfaßt das ja auch Umstände bzw. konkret auch Leute, die man objektiv betrachtet ablehnen und verachten müßte, weil sie einem beispielsweise etwas angetan haben. Das schafft ein Ungleichgewicht. Das kann, und wird auch oft, an anderer Stelle ausgeglichen (der unterwürfige, bis zur Unkenntlichkeit angepaßte Bürger, der aber zu Hause Frau und Kinder schlägt, wäre auch ein Beispiel). Manchmal aber auch nicht, und der Ausgleich wendet sich gegen die eigene Person. Das sind dann die Autoaggressiven im weitesten Sinne, mal mehr mal minder ausgeprägt, je nachdem auch, wieviel es denn auszugleichen gilt.
Das gleiche Prinzip wurde hier mal behandelt, als es um die Studie ging, daß jemand, der zuvor aus ökologischer Verantwortung heraus einen (so empfundenen) Verzicht leistet, dann an anderer Stelle meint, sich ökologisch etwas herausnehmen zu können. Man kann das jeweils übertragen, es geht immer nur um’s Gleichgewicht. Ich suche das vielleicht mal, und ergänze hier mit einem Link.
Zitat:Gras zu essen wie ein Rindvieh und sich dann mehrmals zu übergeben klingt nicht gerade verlockend, eher schon zwanghaft. Ich denke, das sollte auch anders gehen. Wichtig war mit Sicherheit die geistige Umprogrammierung.Und die war ihm vielleicht schon nicht anders möglich, man muß es ja auch in der spezifischen Situation hinbekommen können, so erkläre ich mir das, auf diese Weise war sie ihm möglich, zumindest ausreichend, um diese schweren Schäden zu reparieren. Ich war gleich so fasziniert von diesem Bericht, weil er so verzweifelt klingt. Aber für mich kam nicht die Verzweiflung über die Krankheit vordergründig 'rüber, sondern er rang verzweifelt nach dem Boden, nach dem Eigentlichen. Das kam bei mir an. Und jetzt, mit den weiteren Informationen zu ihm, würde ich sagen, das war für ihn schon eine gute Möglichkeit, es mußte ja mal empfunden werden, und je verprägter der Geist ist, desto mehr geht das nur über das Körpergefühl und krass erscheinenden Maßnahmen, ich finde, er beschreibt damit nichts anderes als eine „Erdung“. Übrigens war meine Faszination auch deshalb besonders groß, weil ich ja dachte, er sei dann hier im Forum gelandet, deshalb kam mir gleich das Wort Metamorphose in den Sinn.
Ja, es geht auch anders. Aber die richtige innere Haltung, der richtige Fokus, das Erkennen des Eigentlichen, die geistige Umprogrammierung könnte man es auch nennen, das ist zwingend nötig. Ich vermute, es ist wahrscheinlich gar nicht selten, daß dies über direkte Naturkontakte bewerkstelligt wird, wenn auch eher nicht auf so eine archaisch anmutende Weise, (mir fällt jetzt gerade kein besseres Wort ein).
Liebe Alexis!
Ich freue mich über Deine gesunde Abgrenzungsfähigkeit. War ja fast zu erwarten, aber man weiß ja nie, die ein oder andere Schwachstelle hat ja doch vermutlich jeder (noch), die ich nur ungerne so unvermittelt trampelig berührt hätte.