30.07.12010, 11:39
Noch etwas mehr zu Annette Dasch:
Das Problem bleibt: Zeitgenössische Musik ist für Sänger oftmals ein Überlebenskampf im rechtsfreien Raum - so ganz ohne Taktstriche und tonale Gerüste. Annette Dasch gibt sich fröhlich gelassen: "Ich habe gute Kontakte zum Komponisten, er ist ein freundlicher, herzlicher Mensch. Er hat, nachdem er erfuhr, dass ich kein absolutes Gehör habe, ein paar Sachen umgeschrieben, damit ich irgendwo im ganzen Klangwust meinen Ton zum Weitermachen finden kann. Ich fühle mich schon sehr aufgehoben."
Es ist zweifellos ein großes Jahr für die gebürtige Berlinerin, Jahrgang 1976, die mittlerweile allerdings vom Prenzlauer Berg nach Charlottenburg umgezogen ist. Das mag jeder deuten wie er will - nennen wir es einfach mal die neue Verbürgerlichung, das Erwachsenwerden der jungen Kulturwilden. Die Sängerin, die kürzlich als Gräfin an der New Yorker Met debütiert hat und die Mozart-Partie wieder Ende Mai in London singt, wird sich in diesem Sommer auch erstmals auf dem Grünen Hügel vorstellen. "Bayreuth ist eine Herzensangelegenheit. Das möchte ich einfach gut machen", sagt sie strahlend. Kürzlich hat sie sich deshalb schon mit dem Berliner Regisseur Hans Neuenfels, der Wagners "Lohengrin" zur Eröffnung der Festspiele am 25. Juli inszenieren wird, getroffen. "Das wird ein Höhepunkt in meinem Leben", glaubt Annette Dasch, "einfach, weil es nicht nur ein Debüt ist, sondern ich mich als Teil eines Konzepts sehe."
Sie singt die Partie der Elsa von Brabant. "Das Stück wird sicherlich nicht zu meinem Repertoire werden", sagt die Sängerin, die immer die Wahrheit auf der Zunge trägt, selbst wenn es nicht gerade geschäftsfördernd ist. Unter den Wagner-Sängerinnen sei sie "eher ein Alien. Ich bin keine Stimmbesitzerin, die ein großes Orchester in der Kehle hat. Aber ich habe die Gestaltungskraft. Und ich denke, gerade die braucht man auch in Bayreuth."
"Annette Dasch hat viele Gesichter" - mit diesen Worten wurde sie vor einem Jahr in der TV-Talkshow "3 nach 9" empfangen. Nun gehört die Berlinerin nicht zu jenen sich gern und voller Eitelkeit in den Mittelpunkt zickenden Primadonnen, aber auf den Mund (oder gar Kopf) ist sie auch nicht gefallen. Mit ihren Ansichten hat sie sich jedenfalls viele Sympathien erplaudert. Mittlerweile ist der Bremer Talkshow die Moderatorin Charlotte Roche abhanden gekommen. "Vor zwei Wochen haben sie mich angerufen, ob ich das nicht machen möchte. Ich habe ja gesagt", sagt Annette Dasch, die die Sendung am 19. März moderiert: "Die haben natürlich hervorragende Redakteure, die einem alles vorbereiten, einem die Dossiers über die Gäste zuschicken. Man geht nur hin und macht es. Das will ich mir mal geben."
Das Problem bleibt: Zeitgenössische Musik ist für Sänger oftmals ein Überlebenskampf im rechtsfreien Raum - so ganz ohne Taktstriche und tonale Gerüste. Annette Dasch gibt sich fröhlich gelassen: "Ich habe gute Kontakte zum Komponisten, er ist ein freundlicher, herzlicher Mensch. Er hat, nachdem er erfuhr, dass ich kein absolutes Gehör habe, ein paar Sachen umgeschrieben, damit ich irgendwo im ganzen Klangwust meinen Ton zum Weitermachen finden kann. Ich fühle mich schon sehr aufgehoben."
Es ist zweifellos ein großes Jahr für die gebürtige Berlinerin, Jahrgang 1976, die mittlerweile allerdings vom Prenzlauer Berg nach Charlottenburg umgezogen ist. Das mag jeder deuten wie er will - nennen wir es einfach mal die neue Verbürgerlichung, das Erwachsenwerden der jungen Kulturwilden. Die Sängerin, die kürzlich als Gräfin an der New Yorker Met debütiert hat und die Mozart-Partie wieder Ende Mai in London singt, wird sich in diesem Sommer auch erstmals auf dem Grünen Hügel vorstellen. "Bayreuth ist eine Herzensangelegenheit. Das möchte ich einfach gut machen", sagt sie strahlend. Kürzlich hat sie sich deshalb schon mit dem Berliner Regisseur Hans Neuenfels, der Wagners "Lohengrin" zur Eröffnung der Festspiele am 25. Juli inszenieren wird, getroffen. "Das wird ein Höhepunkt in meinem Leben", glaubt Annette Dasch, "einfach, weil es nicht nur ein Debüt ist, sondern ich mich als Teil eines Konzepts sehe."
Sie singt die Partie der Elsa von Brabant. "Das Stück wird sicherlich nicht zu meinem Repertoire werden", sagt die Sängerin, die immer die Wahrheit auf der Zunge trägt, selbst wenn es nicht gerade geschäftsfördernd ist. Unter den Wagner-Sängerinnen sei sie "eher ein Alien. Ich bin keine Stimmbesitzerin, die ein großes Orchester in der Kehle hat. Aber ich habe die Gestaltungskraft. Und ich denke, gerade die braucht man auch in Bayreuth."
"Annette Dasch hat viele Gesichter" - mit diesen Worten wurde sie vor einem Jahr in der TV-Talkshow "3 nach 9" empfangen. Nun gehört die Berlinerin nicht zu jenen sich gern und voller Eitelkeit in den Mittelpunkt zickenden Primadonnen, aber auf den Mund (oder gar Kopf) ist sie auch nicht gefallen. Mit ihren Ansichten hat sie sich jedenfalls viele Sympathien erplaudert. Mittlerweile ist der Bremer Talkshow die Moderatorin Charlotte Roche abhanden gekommen. "Vor zwei Wochen haben sie mich angerufen, ob ich das nicht machen möchte. Ich habe ja gesagt", sagt Annette Dasch, die die Sendung am 19. März moderiert: "Die haben natürlich hervorragende Redakteure, die einem alles vorbereiten, einem die Dossiers über die Gäste zuschicken. Man geht nur hin und macht es. Das will ich mir mal geben."
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
Cosima Wagner