15.07.12010, 10:42
Bio-Läden kaum betroffen
Mit Dioxinen verunreinigter Bio-Mais aus der Ukraine ist im Januar und Februar 2010 über niederländische Futtermittelhersteller an deutsche Bio-Bauern geliefert worden. Betroffen waren rund drei Dutzend Höfe, vor allem Eier-Erzeuger.
Unter ihnen befanden sich ein Dutzend meist kleinerer Naturland-Betriebe. Andere Verbände waren nach deren Auskünften nicht betroffen. Die Höfe wurden von den Behörden vorsorglich gesperrt, bis Analysen der Eier ergaben, dass diese die amtlichen Dioxingrenzwerte einhielten. Bereits ausgelieferte Eier räumte der Handel aus den Regalen. Verkauft hatten die Eier vor allem die Unternehmen Lidl und Rewe, aber auch einige Filialen von Alnatura und Bio-Läden in Nordrhein-Westfalen.
Kritik gab es an der Informationspolitik des von der Eier-Wirtschaft gegründeten Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT). Er hatte bereits vor Ostern erste Dioxinbelastungen gemessen, die Behörden aber erst Ende April informiert. Immer noch unklar war Ende Mai, wie das Dioxin in den Mais gelangen konnte.
Innerhalb der Branche wird diskutiert, ob es in diesem Winter tatsächlich notwendig war, Futtermais zu importieren. „Bio-Mais ist in Deutschland in ausreichender Menge verfügbar – für einen Mehrpreis, der sich im aktuellen Dioxinfall mehr als bezahlt gemacht hätte“, sagte dazu Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer des Anbauverbandes Biokreis.
Dioxine im Futter sind übrigens kein Bio-Problem. In Niedersachsen war auch an konventionelle Betriebe mit Dioxinen belasteter Mais geliefert worden. Im Laufe dieses Jahres warnte die EU schon mehrfach vor Dioxinkontaminationen in konventionellem Tierfutter. // lf
Quelle: Schrot&Korn 07/10
Anmerkung: Ich frage mich häufig, wie es möglich ist, ein Produkt in der Herstellungskette günstiger nach Deutschland zu importieren (Fracht- und Benzinkosten) als ein Produkt, das aus Deutschland kommt...? Da stimmt doch etwas mit der Preispolitik nicht?!?
Mit Dioxinen verunreinigter Bio-Mais aus der Ukraine ist im Januar und Februar 2010 über niederländische Futtermittelhersteller an deutsche Bio-Bauern geliefert worden. Betroffen waren rund drei Dutzend Höfe, vor allem Eier-Erzeuger.
Unter ihnen befanden sich ein Dutzend meist kleinerer Naturland-Betriebe. Andere Verbände waren nach deren Auskünften nicht betroffen. Die Höfe wurden von den Behörden vorsorglich gesperrt, bis Analysen der Eier ergaben, dass diese die amtlichen Dioxingrenzwerte einhielten. Bereits ausgelieferte Eier räumte der Handel aus den Regalen. Verkauft hatten die Eier vor allem die Unternehmen Lidl und Rewe, aber auch einige Filialen von Alnatura und Bio-Läden in Nordrhein-Westfalen.
Kritik gab es an der Informationspolitik des von der Eier-Wirtschaft gegründeten Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT). Er hatte bereits vor Ostern erste Dioxinbelastungen gemessen, die Behörden aber erst Ende April informiert. Immer noch unklar war Ende Mai, wie das Dioxin in den Mais gelangen konnte.
Innerhalb der Branche wird diskutiert, ob es in diesem Winter tatsächlich notwendig war, Futtermais zu importieren. „Bio-Mais ist in Deutschland in ausreichender Menge verfügbar – für einen Mehrpreis, der sich im aktuellen Dioxinfall mehr als bezahlt gemacht hätte“, sagte dazu Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer des Anbauverbandes Biokreis.
Dioxine im Futter sind übrigens kein Bio-Problem. In Niedersachsen war auch an konventionelle Betriebe mit Dioxinen belasteter Mais geliefert worden. Im Laufe dieses Jahres warnte die EU schon mehrfach vor Dioxinkontaminationen in konventionellem Tierfutter. // lf
Quelle: Schrot&Korn 07/10
Anmerkung: Ich frage mich häufig, wie es möglich ist, ein Produkt in der Herstellungskette günstiger nach Deutschland zu importieren (Fracht- und Benzinkosten) als ein Produkt, das aus Deutschland kommt...? Da stimmt doch etwas mit der Preispolitik nicht?!?
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