24.10.12008, 09:22
Eine etwas fundierter dargelegte Meinung zum Thema Ackerman als die von Liza (nichts für ungut) kann man z.B. hier lesen:
Quelle: http://blog.fefe.de/?ts=b7fe21cd
Schöne Grüße
Glückskind
fefe schrieb:Liebe Leser, heute möchte ich etwas ungewöhnliches tun. Ich möchte Ackermann loben. Nicht nur loben! Der Mann ist im Moment mein Held!
Ich will das mal ausführen. Ackermann hat zwei Dinge getan: er hat gesagt, seine Bank brauche den Rettungsfonds nicht, und er hat freiwillig sein Gehalt gesenkt (also eigentlich auf seinen Bonus verzichtet, aber kommt ja aufs Gleiche raus).
Mit der Ansage, sie brauchen keinen Bail-Out, haben sie die Idee etabliert, dass es anrüchig ist, sich aus dem Rettungspott zu bedienen. Jetzt traut sich keine andere Bank, das zu machen, weil das ja aussieht, als hätten sie keine Wahl und stünden mit dem Rücken zur Wand. Das normale Verhalten der Banken, sich da auch zu bedienen, wenn sie gar nicht wirklich pleite sind, ist damit verhindert.
Die Mainstream-Meinung ist, dass die Banken nicht zum Rettungstopf greifen, weil die Manager dann ihr Gehalt senken müssten. Das stimmt nicht. Die Manager können auf ihre Verträge pochen. Die bleiben ja weiter gültig. Und solange kein Manager auf sein Gehalt verzichtet, haben sie auch nicht das Problem, wie ein gieriges beratungsresistentes Arschloch auszusehen. Womit wir zu Ackermanns Bonusverzicht kommen. Der ist zwar angesichts der Zahlen der Deutschen Bank eh weitgehend Kosmetik, aber er nimmt den anderen Managern jetzt die Möglichkeit, öffentlich nicht auf ihre Boni zu verzichten. Das kann ja niemand machen jetzt, da kämen ja die Lynchmobs und die Merkel mit einer Mistgabel an der Spitze. Zumal der Ackermann ja verzichtet, obwohl er das Image aufgebaut hat, der Deutschen Bank ginge es gut.
Insofern hat Ackermann uns gerade VIEL Geld gespart. Und ich bin ihm dankbar.
Das hat der Ackermann natürlich nicht gemacht, weil er so ein Freund der Steuerzahler ist. Das ist auch für die Deutsche Bank eine gute Strategie. Denn er hat damit der Konkurrenz den Rettungsanker aus der Hand geschlagen, die müssen jetzt (zu viel schlechteren Konditionen!) anderswo Kohle auftun. Oder sie müssen hilflos zugucken, wie ihre Bank kaputt geht und am Ende doch auf den Rettungstopf zugreifen, wenn sie wirklich mit dem Rücken zur Wand stehen, und dann haben sie auch keinen Hebel mehr, um die Gehaltssenkung abzulehnen.
In diesem Sinne: Herr Ackermann, Sie rocken! Vielleicht gibt es ja doch sowas wie eine unsichtbare Hand des Marktes, und sie wirkt gerade durch Ackermann :-)
Volkswirtschaftlich ist das natürlich eine Katastrophe, wenn wir die Banken nicht jetzt retten, sondern erst wenn nur noch die termitenzerfressenen Holzwände stehen. Aber ich persönlich finde das gut. Das haben die verdient.
Ich persönlich vermute, dass wir in der nächsten Zeit viele hochzinsige Konten bei deutschen Banken im Angebot haben werden, und tolle Angebote für Neukunden. Und weil am Ende der Staat verhindern wird, dass die Kohle einfach weg ist, sollte es auch ziemlich sicher sein, da jetzt im Wochentakt zu dem mit den besten Konditionen umzuziehen. Wir zahlen eh dafür am Ende, also können wir wenigstens dafür sorgen, dass ein bisschen was von dem Geld bei uns bleibt.
Quelle: http://blog.fefe.de/?ts=b7fe21cd
Schöne Grüße
Glückskind