16.10.12008, 11:19
Hallo Alexis,
ich denke, wir verstehen uns miß. Vielleicht liegen wir gar nicht so weit auseinander, jedoch gebe ich dem Kind mehr Raum, mehr Zugeständnis, wenn es Emotionen noch nicht kontrollieren kann.
Auch ich bin nicht der Meinung, daß Emotionen notwendig sind. Aber es ist nunmal so, daß sie sehr häufig schon bei Kindern hervorgerufen werden. ich bin allerdings nicht der Meinung, daß sie zunächst (bei der Geburt oder auch bei der Zeugung) "gar nicht vorhanden" sind als das reine Potential, sondern daß sie "ruhen".
Ich bin absolut nicht der Meinung, daß man "einen Mord begangen haben muß, um ihn vermeiden zu können". Ich rede vom bewußten Empfinden, gerade nicht vom Ausführen. Man muß die Emotion dahinter, die vielleicht dazu führen könnte, empfinden dürfen um sie erkennen zu können, um sie dann kontrollieren und bestenfalls auflösen zu können. Und das wird bei Kindern oft schon unterdrückt (durch Strafen für wütend sein, frech sein usw.). Der bessere Weg wäre, ihnen zu helfen, die Ursache für ihre Emotionen zu erkennen, um sie auflösen zu können, damit sie nicht der reinen Biologie ausgeliefert sind. Die Biologie ist meiner Meinung nach das Programm, der Geist ist an sich frei. Aber die Biologie ist auf dieser Welt eben auch überlebenswichtig (Notwendigkeit der Ernährung usw.), daher hat sie einen großen Stellenwert, und sie kann übermächtig werden, und die Kontrolle (durch den Geist) fast außer Kraft setzen, und dann erst geschieht z.B. ein Mord. Der Geist ist die Steuerung, aber er muß ja wissen, was er da steuern soll, also muß er die Emotionen spüren dürfen, um das zu erkennen.
Der Mörder hat natürlich seine eigene Schuld! Aber der absichtsvolle Manipulator (sofern es einen gab natürlich nur) trägt die größere Verantwortung, da er die erste Ursache, und zwar zielgerichtet, gesetzt hat. Und ein Kind, das emotionalisiert wurde trägt überhaupt keine Schuld, weil es noch gar nicht die Chance hatte, Selbstreflektion und damit Selbstkontrolle zu erlernen.
Ich bin auch nicht der Meinung, daß man sich "Emotionen antrainieren" müßte, um sie dann wieder abzutrainieren. Nur ist es ja so, wie Du ja auch sagst, daß kaum jemand nicht mit Emotionen konfrontiert wird, den eigenen oder doch zumindest denen von anderen. Also muß man sie verstehen lernen, damit man sie kontrollieren kann.
Vielleicht konnten nun schonmal einige Mißverständnisse ausgeräumt werden.
Das sehe ich auch so. Und genau darum geht es letzlich auch bei meinen Ausführungen. Wie und warum ist es den einen möglich? Warum ist es für einige fast unmöglich? Wo liegen die Ursachen hierfür?
Liebe Grüsse
Inte
ich denke, wir verstehen uns miß. Vielleicht liegen wir gar nicht so weit auseinander, jedoch gebe ich dem Kind mehr Raum, mehr Zugeständnis, wenn es Emotionen noch nicht kontrollieren kann.
Auch ich bin nicht der Meinung, daß Emotionen notwendig sind. Aber es ist nunmal so, daß sie sehr häufig schon bei Kindern hervorgerufen werden. ich bin allerdings nicht der Meinung, daß sie zunächst (bei der Geburt oder auch bei der Zeugung) "gar nicht vorhanden" sind als das reine Potential, sondern daß sie "ruhen".
Ich bin absolut nicht der Meinung, daß man "einen Mord begangen haben muß, um ihn vermeiden zu können". Ich rede vom bewußten Empfinden, gerade nicht vom Ausführen. Man muß die Emotion dahinter, die vielleicht dazu führen könnte, empfinden dürfen um sie erkennen zu können, um sie dann kontrollieren und bestenfalls auflösen zu können. Und das wird bei Kindern oft schon unterdrückt (durch Strafen für wütend sein, frech sein usw.). Der bessere Weg wäre, ihnen zu helfen, die Ursache für ihre Emotionen zu erkennen, um sie auflösen zu können, damit sie nicht der reinen Biologie ausgeliefert sind. Die Biologie ist meiner Meinung nach das Programm, der Geist ist an sich frei. Aber die Biologie ist auf dieser Welt eben auch überlebenswichtig (Notwendigkeit der Ernährung usw.), daher hat sie einen großen Stellenwert, und sie kann übermächtig werden, und die Kontrolle (durch den Geist) fast außer Kraft setzen, und dann erst geschieht z.B. ein Mord. Der Geist ist die Steuerung, aber er muß ja wissen, was er da steuern soll, also muß er die Emotionen spüren dürfen, um das zu erkennen.
Der Mörder hat natürlich seine eigene Schuld! Aber der absichtsvolle Manipulator (sofern es einen gab natürlich nur) trägt die größere Verantwortung, da er die erste Ursache, und zwar zielgerichtet, gesetzt hat. Und ein Kind, das emotionalisiert wurde trägt überhaupt keine Schuld, weil es noch gar nicht die Chance hatte, Selbstreflektion und damit Selbstkontrolle zu erlernen.
Ich bin auch nicht der Meinung, daß man sich "Emotionen antrainieren" müßte, um sie dann wieder abzutrainieren. Nur ist es ja so, wie Du ja auch sagst, daß kaum jemand nicht mit Emotionen konfrontiert wird, den eigenen oder doch zumindest denen von anderen. Also muß man sie verstehen lernen, damit man sie kontrollieren kann.
Vielleicht konnten nun schonmal einige Mißverständnisse ausgeräumt werden.
Zitat:Es gibt keine Taten ohne zuvor gedachte Gedanken, oder? Es ist doch unbestreitbar so, dass erst die Emotion stattfindet und daraus dann die Tat resultiert und nicht umgedreht.
(...)
Es nutzt nichts darueber zu phantasieren und das Wort "Emotionskontrolle" als eine Art Rechtfertigung oder Ausrede fuer unkontrollierte Emotionen zu benutzen. Die meisten heute bemerken ihre Emotionen noch nicht einmal. Die sind absolut wahrnehmungsgestoert.
Das sehe ich auch so. Und genau darum geht es letzlich auch bei meinen Ausführungen. Wie und warum ist es den einen möglich? Warum ist es für einige fast unmöglich? Wo liegen die Ursachen hierfür?
Liebe Grüsse
Inte