13.10.12008, 13:39
Zitat:Eine unkontrollierte Emotion ist keine aeussere Verhaltensweise oder „Widerstand“ oder „Mitmachen“, sondern eine innere Reaktion, die sich vom Verursacher nicht beherrschen laesst. Irgendwie seid ihr am Thema vorbei???
Es gibt keine berechtigten oder unberechtigten Emotionen
Auch hier stimme ich zu. Zumindest ich habe auch die Begriffe verwirrt, indem ich auch den lauthalsen Trotz eines Kindes für guthieß. Aus Sicht des Kindes finde ich ihn auch weiterhin gut, allerdings nicht wegen der Emotion, oder trotz der Emotion, sondern wegen des Widerstandes, der sich weiterhin darin zeigt.
Zunächst ist das Trotzen eines Kindes unemotional, behaupte ich. Es geht erstmal nicht davon aus, dass seine Grenzen trotz einem Trotzen nicht respektiert werden. Dies muß es nur meist dann erfahren. Und daraus ergibt sich dann der emotionale Trotz, weil es kaum aktive Gegenmaßnahmen umsetzen kann, und wenn es doch eine Möglichkeit hat und sie umsetzt, wird es meist dafür bestraft. Ein Kind, das bei jeder Grenzverletzung um sich schlägt und schreit, hat bereits die Erfahrung gemacht, dass seine persönlichen Grenzen nichts gelten und reagiert deshalb sofort emotional.
Ein Kind, dessen Grenzen respektiert werden, kann einer Grenzverletzung unemotional trotzen (also durchaus kontrolliert), oder, mit zunehmendem Alter, auch aktive (kontrollierte) Maßnahmen entgegensetzen. Im Falle einer geschehenen Emotionalisierung wird es irgendwann vielleicht auch aktiv werden, sofern der Wille nicht ganz gebrochen wurde, allerdings wird dies unkontrolliert sein. Der Wille „ich will oder will nicht“ wird dann also ungesteuert versucht umzusetzen (mit Gewalt z.B.; im Falle von Frauen meiner Meinung nach tatsächlich eher mit emotionalem Trotz, dem Schmollen, denn Frauen agieren und reagieren i.d.R. eher passiv).
Ich bin der Meinung, zur Emotionalität wird der Mensch erzogen. Selbstkontrolle erlangt man durch Freiheit, nicht durch Kontrolle zur Kontrolle.
Kindern gestehe ich Emotionalität zu, weil sie zur Selbstreflektion weitgehend noch nicht fähig sind. Aber dass sie überhaupt emotional werden „müssen“, liegt an Grenz- und anderen -verletzungen durch Erwachsene. Wäre dies nicht ständig der Fall, gäbe es auch keine emotionalen Erwachsenen. Ich bin der Meinung, der Mensch wird mit ruhenden Emotionen geboren. Und in je größerer Freiheit (persönlicher Freiheit) er aufwächst, desto eher und besser ist seine Selbstreflektion, desto eher und besser seine Selbstkontrolle, wenn irgendwelche Umstände Emotionen bei ihm auslösen sollten.
Trotzdem bleibt emotionaler Trotz natürlich emotional.