13.10.12008, 19:06
Zitat:Hallo Haelvard,
vielleicht können wir uns darauf einigen, daß es jedenfalls besser ist, wenn Kinder trotzen, als wenn sie willenlos gehorchen? Ein Kind, das noch trotzt, hat sich zumindest noch soviel bewahren können, dass es seine Rechte und Interessen sehen kann. Ein Kind trotzt auch meist mit höherem Risiko als Erwachsene, nämlich immer einem existentiellen. Und es hat dabei fast niemals Verbündete, sondern steht allein. Dennoch wagen dies viele Kinder, als ihren einzig möglichen Weg, sich dem Versuch zu widersetzen, ihre Freiheit zu beschneiden. Sie versuchen damit, ihre Freiheit zu erhalten oder sie wiederzuerlangen. Und daher freut mich der Kindertrotz, denn Willfährigkeit ist ein Zeichen von Abhängigkeit und Unfreiheit.
Kein Erwachsener müsste sich einer Manipulation und Gängelung erwehren, wenn nicht schon die Kinder manipuliert und vor allem gebeugt würden. Und nur wenige Kinder sind davon nicht betroffen. Umso schöner, wenn sie sich wenigstens zu einem gewissen Grad dagegen wehren.
Liebe Grüsse
Inte
@ Inte
Warum gibt es nur den Trotz und das willenlose Gehorchen bei Kindern für Dich?
Wenn man einem Kind etwas erklärt, ist es doch je nach Alter auch in der Lage zu verstehen.
Kinder testen ihre Grenzen selbst aus, da muß der Erziehungsberechtigte eben eingreifen. Nicht, um den Willen zu brechen, sondern um dem Kind zu erklären, welcher Weg der Vernünftigste für alle Beteiligten ist.
Es geht auch nicht immer darum "sich wehren zu müssen". Ich finde, an dieser Stelle ist das zu einseitig betrachtet. Ich habe keine Ahnung von Kindeserziehung, aber ich denke, daß dieses Thema einzig im Bezug auf Kinder sehr viel umfangreicher ist.
Ich habe soeben diesbezüglich nochmal Rücksprache mit meiner Mutter gehalten, die mir meine Ansicht über mich selbst bestätigte, daß ich in meiner Kindheit kaum oder gar nicht getrotzt habe. Klare Ansagen waren maßgeblich (mal davon abgesehen, daß dafür an anderen Stellen so einiges daneben lief). Das würde laut Deiner Definition also bedeuten, ich wäre willenlos, da ich mich ja nicht gewehrt habe, oder wie muß ich das verstehen? *Keine Sorge, ich nehme das nicht persönlich, denn wie ein Freund von mir immer zu sagen pflegt, "Ist mir doch egal."*
Liebe Grüße
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!