Was ist mit Emphatie?
#10
Hallo liebe Violetta,

danke für Deine Antwort, die, was mein Verstehen angeht, aber immer noch einiges offen lässt, oder ich verstehe es nicht richtig. Ich will aber wenigstens mal versuchen, meine Sichtweise klarer zu machen, denn es bestehen wohl auch Missverständnisse.

Inte:
Zitat:Einmal das Mitgefühl, wenn jemandem etwas Schlimmes passiert, das wohl jeder kennt, das einem somit „normal“ vorkommt.

Violettas Antwort:
Zitat:Wenn Du merkst, daß jemanden in der Ferne etwas "passiert", dann ist es eine telepathische Übertragung und keine empathische Wahrnehmung.

Ich meinte hier schon die Empathie und nicht, dass man etwas fernab Geschehenes mitbekommt. Ich wollte die Stufen der Empathie, die es meiner Meinung nach gibt, damit erklären. Die ganz gewöhnliche Stufe ist wohl, wenn jemand genau vor Dir stürzt und sich verletzt, ein wohl jedem begreiflicher und nachvollziehbarer Zusammenhang von Mitgefühl dem Verletzten gegenüber. Das wollte ich mit dem Satz oben zum Ausdruck bringen.

Inte:
Zitat:Hier schon gibt es aber Abstufungen, manch einer kann sich besser in den anderen einfühlen als jemand anderer. Empathie bewirkt eine Aufhebung des Leides, Empathie wirkt wie Homöopathie (ähnliches Leiden), eigentlich ist es nichts anders, nur geht das eine von einem Menschen aus, das andere von einem geistigen Stoff.

Violettas Antwort:
Zitat:Vorsicht, falscher Dampfer. Empathie ist lediglich das reine Wahrnehmen. Das was Du beschreibst ist a) eine Adoption fremder Emotionen und Cool ein Energieaustausch (Kraftfeldschickung), um sich ins Leben eines Dritten einzumischen (Helfersyndrom).

Ich mache schon auch und gerade einen Unterschied zwischen Empathie und Helfen. Hilfe kann immer auch manipulativ sein, Empathie kann manipulativ benutzt werden, aber echte Empathie ist für mich neutral, sogar nur in der Neutralität möglich.

Empathie ist Verstehen, Erkennen, und ich würde es von Mitleid unterscheiden, das wieder wäre dann Adoption der fremden Emotionen. Ein so definierte Mitleid ist aber auch nicht fähig, ein Leid aufzuheben (bzw. einen emotionalen Zustand allgemein). Das liegt daran, dass Mitleid eben nicht neutral ist, im Gegensatz zu Mitgefühl, bzw. genauer gesagt Empathie.

Das ist auch, was ich hiermit meinte:

Inte:
Zitat:Die Überwindung oder völlige Kontrolle eigener Problematiken ist Voraussetzung, weil Empathie, auch die „normale“, sonst sogar Schaden anrichtet.
Violetta:
Zitat:Warum?

Eigene Emotionalität kann kein Leid (oder allgemein eine Emotion) eines anderen aufheben, und wenn sie es noch so gut versteht. Sie wird es im Gegenteil verstärken, oder aber verändern, je nachdem, wie geartet, was dann ein Schaden wäre. Aber sie wird es nicht aufheben. Ich denke auch nicht, dass durch Empathie Kraftfelder wirken, sondern es ist eine Aufhebung durch ähnliche Schwingung, oder wie immer man das nennen will.

Inte:
Zitat:Deshalb, weil es dann keine Empathie ist, nur zu sein scheint.

Violetta:
Zitat:Liebe Inte, Du bist auch empathisch. Probiere es einfach mal aus, und dann rede nochmal drüber. Viele Verwirrungen ergeben sich aus der mangelnden Erfahrung. Wie immer, wenn man über etwas redet, das man bisher nicht oder nur unbewußt erlebt hat. Stell Dich doch einfach mal neben einen vollemotionalen Menschen (Wut, Haß, Neid), und beobachte Deine Körperwahrnehmung. Wo fängt es an zu zwicken und zu zucken. Plötzliches Kopfweh, Seitenstechen, Zahnziehen, Augenflimmern o. ä. Diese Signale hat jeder, aber es wird ignoriert/nicht weiter beachtet.

Ja, schon. Meine Erfahrung dazu ist eben, dass, wenn das empathische Fühlen neutral bleibt, man die Emotionen des anderen aufheben kann, seien diese Wut, Hass, Neid, auch Angst oder auch Leiden. Neutral heißt aber nicht kalt, sondern im Gegenteil, tiefes erkennendes mitfühlendes Verstehen. Es ist für mich reine Mathematik, es muß passen, übereinstimmen mit dem wahren Erleben des anderen, und so funktioniert eben auch die Homöopathie, daher kam ich mit diesem Vergleich, nur dass dann kein Mensch am Werke ist.

Violetta:
Zitat:Vater Grigori hatte die Eigenschaft den Körper des Patienten zur beschleunigten Selbstheilung zu animieren. Das hat nichts mit Empathie zu tun, sondern mit Energieübertragung.

Ich bin mir da halt nicht so sicher. Mir ist etwas in seinem Blick, dass nichts mit Übertragung von Etwas zu tun hat, sondern mit tiefem Einblick in die Dinge, in das Wesen, in Hintergründe und Ursachen. Und eben durch dieses Erkennen führte es zur Auflösung. Das ist einfach mein Gefühl zu ihm.

Violetta:
Zitat:"Ausschweifungen" gab es bei Vater Grigori erst nach den ersten Attentaten, die ihn wohl irgendwie aus dem Gleichgewicht gebracht haben.

Auch hier bin ich mir nicht so sicher. Warum sollte er nicht die Ausschweifungen gezielt zur tieferen Erkenntnis eingesetzt haben? Für mich spricht einiges dafür.

Violetta:
Zitat:Exzorsimus hat gar nichts mit Empathie zu tun.

Das sehe ich auch so. Es wird aber vorgegeben, wie oftmals „Hilfe“, die sich dann als Manipulation erweist, als Empathie vorgegeben wird. „Ich verstehe Dich ja so gut, ich helfe Dir da raus“, dies aber ein Selbstzweck des Helfenden ist, somit keine wirkliche Hilfe für den anderen, die ihn aus dem Tal führen würde.


Violetta:
Zitat:Magie ist Wirken durch Wollen und völlig normal.

Das sollte man natürlich als Definition von Magie genauso stehen lassen! Meinen Ansatz einer Definition, was evt. Magie genannt werden könnte, kann man ja echt vergessen. Lol

Violetta:
Zitat:Die Foren-Definition für normal ist: "Alles was natürlich ist, das ist normal."

Für Dein Beispiel würde ich lieber das Wort: "gewöhnlich" und "ungewöhnlich" benutzen.
Ja, alles klar, und klingt auch für mich gut und sinnvoll.

Liebe Grüsse
Inte

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