09.08.12007, 14:29
Todde schrieb:Meine Frage würde jetzt noch lauten: warum muss Nahrung
bzw. die Ernährung zwingend was mit der Spiritualität eines
Individuums zu tun haben?
Faste mal eine Woche, Todde, also mehr oder weniger gar nichts essen, außer vielleicht mal eine Suppe. Dann erfährst Du am eigenen Organismus, was es bedeutet. Dein Organismus besteht nicht nur aus den materiellen Organen, sondern auch aus Deiner Seele, Psyche, dem Spirit, wie immer Du diesen Bereich bennen möchtest. Und der Einfluß aufeinander ist eben wechselseitig.
Ich sehe das auch wie Wishmaster, Fanatismus ist nicht angebracht, meiner Meinung nach sogar kontraproduktiv. Da ergibt sich nämlich evtl. sogar Angst bei ungewollter Übertretung. Ich habe z.B. schon das Entsetzen beobachtet bei Moslems, wenn sie meinten, ungewollt Schwein gegessen zu haben, das halte ich nicht für förderlich für einen selbst. Ich gerate z.B. nicht in Panik, wenn ich erfahre, daß echtes Hühnerextrakt in der Soße war. Aber deshalb würde ich immer noch kein blutiges Rindersteak essen. Möglicherweise gibt es auch fanatische Veganer, aber es gibt keinen Grund, sie mit diesem Forum gleichzusetzen. Hier wird nur sehr deutlich und direkt eine Grenze gezogen.
Fleischverzehr hat etwas mit Machtaneignung zu tun, Macht über das andere Lebewesen, weil es einem ausgeliefert ist, aber eben auch die Machtaneignung des anderen Lebewesens. Also nicht das Besinnen auf die eigene Macht. Daher bin ich ganz froh, das hier nicht ganz falsch verstanden zu haben. Früher bei Menschenfressern (keine Ahnung, ob das heute noch so ist irgendwo) wurden die Hände eines Geschickten gegessen, um selbst geschickter zu werden, das Gehirn eines Klugen,um selbst klüger zu werden usw. Und nicht etwa, weil das gut schmeckte.
Ich bin mir zwar noch nicht im Klaren, ob an solcher Übertragung (und auch im Negativen) was dran ist. Trotzdem gefällt mir schon die mögliche Herannahme einer fremden Macht nicht. Sowas ist aber immer eine individuelle Entscheidung.
Ich selbst bin da keineswegs radikal, und mir ist es völlig egal, ob jemand Fleisch ißt oder nicht, die allermeisten Menschen, die ich kenne, essen Fleisch, auch halbblutiges sogar und ich mag sie gerne, und denke da gar nicht drüber nach. Ich würde nur zu Wild raten statt Rind und Schwein, aber wegen der chemischen usw. Einflüsse. Fleisch ist insofern nämlich schon fast Gift.
Also faste einfach mal eine Woche, und wiederhole das in einem halben oder dreiviertel Jahr. Denn möglicherweise wirst Du es erst beim zweiten oder sogar erst dritten Mal bewußt feststellen, was es bewirkt in Deiner Psyche, je nachdem, was Du Deinem Körper zuführst, oder auch nicht zuführst.
Meiner Meinung nach ist Spiritualität (was allerdings ein sehr weiter ungenauer Begriff ist) auch mit Fleischgenuß vermutlich nicht unmöglich. Aber es ist sicherlich ungleich schwerer, Du lädtst Dir sicher eine unnötige Hürde auf. Sei mal spirituell mit schwerem deftigem Schweinebraten und Knödeln im Bauch. Leichtere Kost macht auch geistig leichter, das ist nicht von der Hand zu weisen, nach Karottensalat, mal als krasses Gegenbeispiel, hängt niemand ermattet im Stuhl, oder muß sich die Beine vertreten, um wenigstens wach zu bleiben. Aber das wird Dir auch alles beim Fasten klar werden.
Gruß
Inte