24.11.12005, 14:24
Hallo Nucueluz!
Goethe beschreibt im Faust, der seine Lebensgeschichte aus seiner Sicht ist (Autobiographie), was ihm passiert ist. Er hat sich in jungen Jahren auf den "Seelenverkauf" eingelassen im vollen Bewußtsein dessen, was er tut.
Zudem fallen mir wirklich größere Personen unserer Landesgeschichte ein, als der "Möchte-Gern-Amerika-Auswanderer" Goethe. Einer von denen ist zum Beispiel Friedrich Schiller.
Friedrich Schiller "Wallenstein"
Fünfzehnter Aufzug
Wallenstein läßt zehn Kürassiere, von einem Gefreiten geführt, aufmarschieren und sie stellen sich nach dem Kommando in einem Glied vor den Herzog, die Ehrenbezeugung machend.
Wallenstein (nachdem er sie eine Zeitlang mit den Augen gemessen, zum Gefreiten): Ich kenne dich wohl. Du bist aus Brügg' in Flandern, Dein Name ist Mercy.
Gefreiter: Heinrich Mercy heiß ich.
Wallenstein: Du wurdest abgeschnitten auf dem Marsch, von Hessischen umringt und schlugst dich durch, mit hundertachtzig Mann durch ihrer tausend.
Gefreiter: So ist's, mein General.
Wallenstein: Was wurde dir für diese wackre Tat?
Gefreiter: Die Ehr', mein Feldherr, um die ich bat, bei diesem (schwarzen) Korps zu dienen.
Wallenstein (wendet sich zu einem andern): Du warst darunter, als ich die Freiwilligen heraus ließ treten auf dem Altenberg, die schwed'sche Batterie hinwegzunehmen.
Zweiter Kürassier: So ist's, mein Feldherr.
Wallenstein: Ich vergesse keinen, meiner treuen Kämpfer.
(zu einem dritten gewendet): Du nennst dich Risbeck, Köln ist dein Geburtsort.
Dritter Kürassier: Risbeck aus Köln.
Wallenstein: Den schwed'schen Oberst Dübald brachtest du Gefangen ein im Nürenberger Lager.
Dritter Kürassier: Ich nicht, mein General.
Wallenstein: Ganz recht! Es war Dein ältrer Bruder, der es tat - du hattest noch einen jüngern Bruder, wo blieb der?
Dritter Kürassier: Er steht zu Olmütz bei des Kaisers Heer.
Wallenstein: Tragt Euer Anliegen vor!
Gefreiter: Ein kaiserlicher Brief kam uns zu Handen, der uns befiehlt, die Pflicht dir aufzukündigen, weil du ein Feind und Landsverräter seist.
Wallenstein: Was habt ihr drauf beschlossen?
Gefreiter: Die Batallione zu Braunau, Budweis, Prag und Olmütz haben bereits gehorcht, und ihrem Beispiel folgten die Regimenter Tiefenbach und Toscana.
Aber wir glauben's nicht, daß du ein Feind und Landsverräter bist, wir halten's bloß für Lug und Trug und spanische Erfindung. Denn du bist immer wahr mit uns gewesen, das höchste Zutraun haben wir zu dir Feldherr. Kein fremder Mund soll zwischen uns sich schieben, den guten Feldherrn und die guten Truppen.
Wallenstein: Daran erkenn ich meine Pappenheimer!
Gefreiter: Und dies entbietet dir dein (schwarzes) Regiment: Ist's deine Absicht, das Kriegeszepter, das dir gebührt in deinen Händen zu bewahren, so wollen wir dir beistehn und dich schützen bei deinem guten Rechte gegen jeden - Und wenn die andern Regimenter alle sich von dir wenden, wollen wir allein Dir treu sein, unser Leben für dich lassen. Denn das ist unsre Reckenpflicht, daß wir umkommen lieber, als dich sinken lassen.
Goethe beschreibt im Faust, der seine Lebensgeschichte aus seiner Sicht ist (Autobiographie), was ihm passiert ist. Er hat sich in jungen Jahren auf den "Seelenverkauf" eingelassen im vollen Bewußtsein dessen, was er tut.
Zudem fallen mir wirklich größere Personen unserer Landesgeschichte ein, als der "Möchte-Gern-Amerika-Auswanderer" Goethe. Einer von denen ist zum Beispiel Friedrich Schiller.
Friedrich Schiller "Wallenstein"
Fünfzehnter Aufzug
Wallenstein läßt zehn Kürassiere, von einem Gefreiten geführt, aufmarschieren und sie stellen sich nach dem Kommando in einem Glied vor den Herzog, die Ehrenbezeugung machend.
Wallenstein (nachdem er sie eine Zeitlang mit den Augen gemessen, zum Gefreiten): Ich kenne dich wohl. Du bist aus Brügg' in Flandern, Dein Name ist Mercy.
Gefreiter: Heinrich Mercy heiß ich.
Wallenstein: Du wurdest abgeschnitten auf dem Marsch, von Hessischen umringt und schlugst dich durch, mit hundertachtzig Mann durch ihrer tausend.
Gefreiter: So ist's, mein General.
Wallenstein: Was wurde dir für diese wackre Tat?
Gefreiter: Die Ehr', mein Feldherr, um die ich bat, bei diesem (schwarzen) Korps zu dienen.
Wallenstein (wendet sich zu einem andern): Du warst darunter, als ich die Freiwilligen heraus ließ treten auf dem Altenberg, die schwed'sche Batterie hinwegzunehmen.
Zweiter Kürassier: So ist's, mein Feldherr.
Wallenstein: Ich vergesse keinen, meiner treuen Kämpfer.
(zu einem dritten gewendet): Du nennst dich Risbeck, Köln ist dein Geburtsort.
Dritter Kürassier: Risbeck aus Köln.
Wallenstein: Den schwed'schen Oberst Dübald brachtest du Gefangen ein im Nürenberger Lager.
Dritter Kürassier: Ich nicht, mein General.
Wallenstein: Ganz recht! Es war Dein ältrer Bruder, der es tat - du hattest noch einen jüngern Bruder, wo blieb der?
Dritter Kürassier: Er steht zu Olmütz bei des Kaisers Heer.
Wallenstein: Tragt Euer Anliegen vor!
Gefreiter: Ein kaiserlicher Brief kam uns zu Handen, der uns befiehlt, die Pflicht dir aufzukündigen, weil du ein Feind und Landsverräter seist.
Wallenstein: Was habt ihr drauf beschlossen?
Gefreiter: Die Batallione zu Braunau, Budweis, Prag und Olmütz haben bereits gehorcht, und ihrem Beispiel folgten die Regimenter Tiefenbach und Toscana.
Aber wir glauben's nicht, daß du ein Feind und Landsverräter bist, wir halten's bloß für Lug und Trug und spanische Erfindung. Denn du bist immer wahr mit uns gewesen, das höchste Zutraun haben wir zu dir Feldherr. Kein fremder Mund soll zwischen uns sich schieben, den guten Feldherrn und die guten Truppen.
Wallenstein: Daran erkenn ich meine Pappenheimer!
Gefreiter: Und dies entbietet dir dein (schwarzes) Regiment: Ist's deine Absicht, das Kriegeszepter, das dir gebührt in deinen Händen zu bewahren, so wollen wir dir beistehn und dich schützen bei deinem guten Rechte gegen jeden - Und wenn die andern Regimenter alle sich von dir wenden, wollen wir allein Dir treu sein, unser Leben für dich lassen. Denn das ist unsre Reckenpflicht, daß wir umkommen lieber, als dich sinken lassen.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!