20.02.12006, 10:20
Der Hauswurz
Der als Zauberpflanze bekannte Hauswurz, der auch Dachwurz, Bart des Jupiter, Dachlauch, Donnersbart, Donnerwurz, Steinrose oder Sempervivum tectorum genannt wird - ist ein gar wundersames Gewächs.
"Immer lebendig" ist die Übersetzung aus dem lateinischen. Man trifft die Pflanze auf Mauern, in Mauerfugen, auf Dächern und in Gesteinsmulden an. An Orten also, die ihr weder Schutz noch genügend Erdreich bieten können. Doch sie verändert sich zu keiner Jahreszeit und ist ein wahrer Überlebenskünstler. Sie nimmt alle Klimabedingungen in Kauf. Weder ein trockener heißer Sommer, noch ein nasser kalter Winter schaden ihr oder machen ihr etwas aus. Das einzige was diese Pflanze nicht verträgt, ist gut gedüngte Erde. Wenn sie darin steht, verliert sie schon bald ihre hübsche Färbung, und es kann sogar passieren, daß sie zu faulen beginnt.
Die Pflanze vermehrt sich durch Ableger. Das sind Ausläufer mit kleinen Rosetten an den Enden. Diese kann man ablösen und an anderen Plätzen neu ansiedeln.
Karl der Große (der Sachsenschlächter), hat in seiner Landgüterverordnung (Capitulare de villis) befohlen, gewisse Pflanzen anzusiedeln. "Ein Kaiser ernährt sein Volk" hieß es. Er lieferte mit dieser Verordnung zum ersten Mal eine genaue Übersicht dessen, was an Heil-, Nahrungs- und Gewürzpflanzen zu dieser Zeit bekannt war. Zu den verordneten Pflanzen gehörte auch die Hauswurz, die zum Schutz vor Blitzschlag auf jedes Dach zu pflanzen war! Und so bildet seit Jahrtausenden die Hauswurz dichte Polster auf Torbögen, Mauerpfosten, Dächern und Scheunen.
Man muß die feine Naturbeobachtung unserer Vorfahren - aus heutiger Sicht - bewundern. Damals kam man ohne technische Geräte, wissenschaftliche Examen, ohne Labor und Instrumente - nur mit den natürlich verfügbaren Hilfsmitteln aus und wählte immer das richtige heraus. Ein Wissen, über das man sich heute zu lachen erdreistet oder es generell abstreiten möchte, weil es die heutige Dummheit der jetzigen Bevölkerung vor die Augen führt.
Aber zurück zum Hauswurz. Das Büschel fein zugespitzter Drähte des modernen Blitzableiters soll nämlich (unter dem Mikroskop genau betrachtet) der Blattrosette des Hauswurz mit ihren spitzen Enden nachgeahmt sein. So habe ich es jedenfalls sinngemäß gelesen in dem Buch von Richard Willfort - "Gesundheit durch Heilkräuter"
(http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3853201172/qid=1140423383/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/028-3711698-5618153).
Verstärken ließ sich die blitzabwehrende Wirkung des auf den Dächern angesiedelten Hauswurz' dadurch, wenn beim Herannahen eines Gewitters Hauswurzrosetten im Herdfeuer verbrannt wurden. (Dazu muß sich Nucueluz mal äußern, falls er dazu eine Idee hat!)
Allerdings mußten diese am Johannistag vom Dach gepflückt worden sein. In Süddeutschland hängte man sie auch in den Schornstein, damit die Hexen (= schlechte Schwingungen) nicht hineinfahren konnten. "Er hat abhauen müssen, hat die Dachwurz vom Dach gerissen" hieß es, wenn jemand Haus und Hof verlor. Heute noch wird Sempervivum gern zur Dachbegrünung eingesetzt.
Der Saft der Hauswurz soll, vermengt mit Gummi, rotem Arsenik und Alaun, ein Arcanum (Gegenmittel) ergeben: Auf die Hand gestrichen, ermöglichte es, glühendes Eisen anzufassen.
Violetta
Der als Zauberpflanze bekannte Hauswurz, der auch Dachwurz, Bart des Jupiter, Dachlauch, Donnersbart, Donnerwurz, Steinrose oder Sempervivum tectorum genannt wird - ist ein gar wundersames Gewächs.
"Immer lebendig" ist die Übersetzung aus dem lateinischen. Man trifft die Pflanze auf Mauern, in Mauerfugen, auf Dächern und in Gesteinsmulden an. An Orten also, die ihr weder Schutz noch genügend Erdreich bieten können. Doch sie verändert sich zu keiner Jahreszeit und ist ein wahrer Überlebenskünstler. Sie nimmt alle Klimabedingungen in Kauf. Weder ein trockener heißer Sommer, noch ein nasser kalter Winter schaden ihr oder machen ihr etwas aus. Das einzige was diese Pflanze nicht verträgt, ist gut gedüngte Erde. Wenn sie darin steht, verliert sie schon bald ihre hübsche Färbung, und es kann sogar passieren, daß sie zu faulen beginnt.
Die Pflanze vermehrt sich durch Ableger. Das sind Ausläufer mit kleinen Rosetten an den Enden. Diese kann man ablösen und an anderen Plätzen neu ansiedeln.
Karl der Große (der Sachsenschlächter), hat in seiner Landgüterverordnung (Capitulare de villis) befohlen, gewisse Pflanzen anzusiedeln. "Ein Kaiser ernährt sein Volk" hieß es. Er lieferte mit dieser Verordnung zum ersten Mal eine genaue Übersicht dessen, was an Heil-, Nahrungs- und Gewürzpflanzen zu dieser Zeit bekannt war. Zu den verordneten Pflanzen gehörte auch die Hauswurz, die zum Schutz vor Blitzschlag auf jedes Dach zu pflanzen war! Und so bildet seit Jahrtausenden die Hauswurz dichte Polster auf Torbögen, Mauerpfosten, Dächern und Scheunen.
Man muß die feine Naturbeobachtung unserer Vorfahren - aus heutiger Sicht - bewundern. Damals kam man ohne technische Geräte, wissenschaftliche Examen, ohne Labor und Instrumente - nur mit den natürlich verfügbaren Hilfsmitteln aus und wählte immer das richtige heraus. Ein Wissen, über das man sich heute zu lachen erdreistet oder es generell abstreiten möchte, weil es die heutige Dummheit der jetzigen Bevölkerung vor die Augen führt.
Aber zurück zum Hauswurz. Das Büschel fein zugespitzter Drähte des modernen Blitzableiters soll nämlich (unter dem Mikroskop genau betrachtet) der Blattrosette des Hauswurz mit ihren spitzen Enden nachgeahmt sein. So habe ich es jedenfalls sinngemäß gelesen in dem Buch von Richard Willfort - "Gesundheit durch Heilkräuter"
(http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3853201172/qid=1140423383/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/028-3711698-5618153).
Verstärken ließ sich die blitzabwehrende Wirkung des auf den Dächern angesiedelten Hauswurz' dadurch, wenn beim Herannahen eines Gewitters Hauswurzrosetten im Herdfeuer verbrannt wurden. (Dazu muß sich Nucueluz mal äußern, falls er dazu eine Idee hat!)
Allerdings mußten diese am Johannistag vom Dach gepflückt worden sein. In Süddeutschland hängte man sie auch in den Schornstein, damit die Hexen (= schlechte Schwingungen) nicht hineinfahren konnten. "Er hat abhauen müssen, hat die Dachwurz vom Dach gerissen" hieß es, wenn jemand Haus und Hof verlor. Heute noch wird Sempervivum gern zur Dachbegrünung eingesetzt.
Der Saft der Hauswurz soll, vermengt mit Gummi, rotem Arsenik und Alaun, ein Arcanum (Gegenmittel) ergeben: Auf die Hand gestrichen, ermöglichte es, glühendes Eisen anzufassen.
Violetta
Sei!