14.08.12006, 19:07
Paganlord schrieb:Es nutzt nichts, die heutige Heuchelei (arme Sklaven usw.) kritiklos zu übernehmen. Das war so einfach nicht.
Daß es vielen Sklaven ausgesprochen gut ging, sie ihren Herren treu ergeben waren, selbst nach ihrer Freilassung, das bestreite ich doch gar nicht.
Wäre es allerdings ausschließlich so gewesen, muß man sich doch fragen, wie beispielsweise die Sklavenkriege zustande kamen?!
Zitat:Warum wählst Du das Beispiel von einem Schwein? Das ist doch absichtlich emotional unterlegt! Man könnte auch sagen, daß der Kauf eines Sklaven mit dem Kauf eines teuren Arbeitsgerätes zu vergleichen gewesen wäre. Meist waren Sklaven ja Spezialkräfte - so wurden z. B. vornehmlich griechische Arbeiter als Lehrer verwendet.
Lass doch einfach die Totschlagargumente weg, dann diskutiert es sich viel angenehmer . Wenn Du ein Schwein emotionaler unterlegt empfindest, als eine Kuh oder ein Arbeitsgerät, liegt das mehr in Deinem Denken, denn in meinem. Es war eben ein Vergleich, den ich fand, hätte ich einen anderen gefunden, hätte ich den genommen. In meinen Augen ist ein Schwein nicht schlechter, als ein Arbeitsgerät oder eine Kuh, oder was auch immer. Ich mag nette Schweine nämlich.
Zitat:Achso. Du willst Römer gegen Germanen und gegen Kelten diskutieren? Jetzt verstehe ich.
Nein gar nicht. Mir schien lediglich, Du wolltest durch den Verweis auf die Germanen eine römische Verfahrensweise legitimieren.
Zitat:Zum Beispiel habe ich an dem Vercingetorix wirklich einen (weisen) Narren gefressen. Ich bedauere ihn nur wegen dieser egomanen Generäle, die alles verdorben haben. Ähnlich wie bei Boudicca hundert Jahre später.
Ja, wie bereits andernorts gesagt, finde ich allerdings auch sehr schade, wie mit diesem großen Mann nach seiner Niederlage verfahren wurde.
Zitat:Die Ch**ten haben es verboten, weil sie so gute Menschen sind. Oder weil sie vielleicht die Überbevölkerung bewußt provozierten? Sage mir eins: Welchen Sinn hat ein Körper, wenn ihn niemand haben will? Ein herrenloses Stück Bioschrott, dem man das Weltenleid besser erspart. Schließlich leben wir nicht in einem Paradies und hier zu sein ist eine Strafe und kein Lottogewinn.
Die Römer hatten teilweise derart Nachwuchsmangel, daß sie sogar per Gesetz dazu verdonnert wurden, Kinder in die Welt zu setzen. Das Überbevölkerungsargument greift da irgendwie nicht.
@ Ajax:
Was ich getan hätte?
Ich hätte sie durchgelassen. Ich bin nämlich nach wie vor der altmodischen Ansicht, ein Krieg gehört unter Kriegern ausgefochten, nicht auf dem Rücken von Frauen, Kindern, Alten und Gebrechlichen.
Laut Aufzeichnungen einer Volkszählung die man beispielsweise nach dem Sieg über die Helvetier fand, waren (Tulingern, Latobrigern, Rauracern und Boiern eingerechnet) insgesamt rund 368.000 Menschen aus der Heimat gezogen. Davon lediglich 92.000 wehrfähige Männer. Nach dem Krieg kehrten aber lediglich 110.000 Überlebende wieder in die Heimat zurück.
Da bleibt zumindest nach meinen Rechenkünsten doch eine ganz nette Differenz bestehen.
So ist eben Krieg, das mag wohl sein. Nur empfinde ich dann das Bild von den vom Elend der Schwachen gerührten Römern einfach als absurd.