Ironie
#11
Hmmm ... *grübelt nun etwas*

ist nicht um ein Wort zu sprechen erst der Gedanke notwendig?
Also bevor ich ein Wort ausspreche, muss ich es doch zuerst gedacht haben, folglich wäre der "stärkere" gedankliche Impuls wieder da @Nukuleuz.

Klärt mich bitte einer auf, wenn ich hier falsch liege ? Wacko

Grüssle
Spiri
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#12
Worte = vertonte Gedanken. Man kann wohl schlecht das eine gegen das andere aufwiegen. Denn wie Spiritys schon sagt, ist zu jedem Wort der vorherige Gedanke notwendig.

Wenn man jedoch, wie Nuculeuz, die Kraft der Gedanken höher einschätzt, dann liegt das an der schon angesprochenen Emotionalität. Worte sagen wir öfter mal unemotional - weil nicht so gemeint - dahin. Hinter irgendwelchen Gedanken steckt hingegen eine viel höhere emotionale Schubkraft, denn die Gedanken sind ja nicht für andere bestimmt, also keine "leeren Worthülsen".

Wenn man die Emotion jedoch aus beiden hinausnimmt, dann kommt man zu: Worte = vertonte Gedanken.

Und eh jetzt alle vollständig verwirrt sind:

Wenn man (rituell) sagt, was man denkt und (praktisch) tut was man (theoretisch) plante = optimale Ergebnisse. Wenn man das dann noch mit einer kontrollierten Emotion versieht, erhält man höchste Schubkräfte, die das Vorhaben in die gewünschte Richtung vorantreiben.



Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#13
...nochwas

Worte und Gedanken sind beide Schwingungen. Also sollte man auch "sein dummes (aber leider notwendiges) Geschwätz" möglichst umgehend zurückziehen bzw. gedanklich entsprechend gegensteuern.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#14
Sehr gut präventiv entwirrt, Paganlord ;-)

Genau, wenn sich gesprochenes Wort und Gedanke mit Emotion decken, dann ist das sicherlich noch ein kleiner "Bonus" zum stillen Gedanken. Zumals sowas bei rituellen Handlungen m. M. auch das Selbstbewusstsein stabilisiert, bzw. das Gesprochene eine aktive Willensäusserung darstellt (eine Art Bekenntnis zu dem Ritual und der erste Schritt von geistiger in materielle Realität: Schall), und so Emotionen des Zögerns und des Zweifelns entgegensteuert, welche wiederum die ganze Unternehmung gefährden könnten (Rückziehimpuls).

Das ist zumindest so mein spontaner Gedanke dazu.


MfG

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#15
Hallo zusammen!

Zu frueheren Zeiten dachte ich aehnlich, dass Ironie einen gegensaetzlichen Touch hat, so wie bereits dargestellt. Doch immer schwang irgendwo mit, dass es nicht ganz richtig war. Es half zwar ab und an in der Schule, wenn man mal was verhaut hatte und und sich deshalb nicht kleinkriegen lassen, sprich depremieren, wollte, aber doch schwang irgendwo die 'Falschheit' mit.
Heute ist Ironie fuer mich eher was ueberspitzt dargestelltes anstatt was gegensaetliches. Deswegen habe ich mir den Spruch 'Na toll!', wenn etwas nicht so laeuft wie es soll mittlerweile ganz gut abgewoehnt (kommt aber immer noch ab und an mal => Bloede Gesellschaftliche Praegung Blinzeln ). Stattdessen heisst es dann meist nur 'Aha!' oder auch 'Das war zwar nicht genau das was ich mir vorgestellt habe, aber sehen wir mal was wir daraus machen koennen.' Somit stelle ich klar, dass ich damit nicht wirklich gluecklich bin, aber bereit bin, aufgrund meines eigenen Denk und Verhaltensfehlers, das was ich erhalten habe zu akzeptieren und damit weiterzuarbeiten (wenn irgendwie moeglich). Denn es kann gut sein, dass ich den Zweck dessen was ich erhalten habe nicht gleich auf den ersten Blick erkenne und deshalb irgendwie enttaeuscht bin. Jedoch stellt sich in den meisten dieser Faelle hinterher heraus, dass ich zu der Zeit genau das benoetigte was ich bekommen habe.

Um zurueck zur Ironie zu kommen: Ironie hat in meinen Augen etwas mit Komik zu tun. Ich moechte das anhand einiger Beispiele aus der Medienkultur des letzten Jahrhunderts darstellen.

Das erste Beispiel betrifft H*r und Charlie Chaplin. Chaplin hatte aufgrund der damaligen Zeit den Film 'Der grosse Diktator' gedreht in der er das damalige Deutschland scheinbar ironisierte. Fuer mich war der Film aber weder ironisch noch lustig sondern eher ernuechternd und depremierend, da sich Chaplin nur auf die Symptome beschraenkte. Er hat sich nicht die Muehe gemacht das System als solches wirklich ueberspitzt darzustellen, sondern nur als dekadent und an der Masse nicht wirklich interessiert. Somit faellt der Film fuer mich in die Kategorie 'Zeitverschwendung'

Das zweite Beispiel betrifft den Beamten- und Buerokratiestaat, der, wie wir wissen ein Klotz am Bein des Volkes ist. Zu diesem Beispiel kann ich gleich 2 Ironisierungen nennen, die ich wirklich als solche empfunden habe. Das erste waere ein Buch von Joerg Mauthe: "Die grosse Hitze oder die Errettung Oesterreichs durch den Legationsrat zweiter Klasse Dr. Tutzi'. In diesem Buch (welches, wenn ich mich recht erinnere, aus den 70ern des 20. Jhdts stammte) stellt er die Verstrickungen des oesterreichischen Staatsapparates samt Huerdenlauf zur Erhaltung einer Genehmigung fuer einen offiziellen 'Staatsbesuch', auch wenn sich dieser Staatsbesuch auf Zwerge belaeuft. Das zweite waere ein Film wo ich leider nicht mehr den Titel behalten habe. Da ging's ganz einfach darum, dass in einem ausgepraegten Beamtenstaat die Reparatur von Einrichtungen in den Wohnkomplexen nur ueber eine Umstaendliche Prozedur zu erreichen ist. Als der Protagonist die Reparatur ganz unkompliziert und unerwartet von einem 'freien' Reparteur bekommt und der 'Apparat' dahinter kommt, landet der Hauptdarsteller nicht nur in den Muehlen des Gesetzes, sondern auch in der sprichwoertlichen Klapsmuehle. Beides sind beeindruckende Ironien, wobei das genannte Buch auch parodistische Eigenschaften besitzt.

Ironie heisst somit fuer mich ueberspitzte Darstellung mit oder ohne parodistischen Charakter und nicht was gegensaetzlich gesagt-gemeintes.

Gruesse vom

Ritter

Worship
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#16
Wie ist das in fogendem Fall;
ich stelle häufig fest, daß mein Gegenüber eine Bemerkung von mir als ironisch auffasst (weil sie vielleicht nicht in sein Denkschema passt, oder was weiß ich), die ich eigentlich ganz genau so meinte, wie ich sie sagte.
Meine Gedanken/Emotionen und Worte zur Sache stimmen also überein, rufen aber beim anderen ganz gegenteilige Gedanken/Emotionen hervor.
Was überwiegt denn dann für den Kosmos, Sender, oder Empfänger?
Oder gleicht sich das dann aus?

Gruß,
Abnoba
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#17
man nimmt also nicht ernst oder fuer voll, was du sagst? habe ich das richtig verstanden?


gruesse
EigenSinnige Frauen
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#18
Aber ich bin die Stänkerkuh, was Zunge raus ?!
Man mißversteht mich, das war es zumindest, was ich damit sagen wollte.
Mag sein, daß man mich nicht ernst nimmt - in dem Fall soll es mir herzlich gleichgültig sein.
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#19
Abnoba schrieb:Meine Gedanken/Emotionen und Worte zur Sache stimmen also überein, rufen aber beim anderen ganz gegenteilige Gedanken/Emotionen hervor.
Was überwiegt denn dann für den Kosmos, Sender, oder Empfänger?
Oder gleicht sich das dann aus?
Was soll sich ausgleichen, wenn jeder für sich seine Ursachen setzt?

Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#20
Abnoba schrieb:Aber ich bin die Stänkerkuh, was Zunge raus ?!
*lustig, lustig*

Aber mal Ernst. Auch hier steckt ein Körnchen Wahrheit drin. Wer zu oft seine Scherze treibt, dem wird zukünftig alles als Ironie ausgelegt oder wer kein richtig böses Gesicht dabei machen kann, dem ebenfalls.

Hast Du schon mal Deine entsprechende Körpersprache überprüft? Einschließlich der Gestik und Mimik?

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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