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18.10.12012, 00:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.10.12012, 00:28 von THT.)
Hekaterina liegt da m.M. goldrichtig.
Etwas anders formuliert:
Sich selbst zu sein hat unter anderem zur Folge, die eigene Pflicht erkennen zu können und diese fortan von den sog. Verpflichtungen zu unterscheiden.
"Selbst" ist oft aber nur eine "Weiterleitung" zu irgendeinem Programmierer oder gleich mehreren. Entsprechend fällt das Pflichtenheft aus:
Es gibt Zombiepflichten (kleine Pflicht) und z.B. Pflichten eines Alexanders des Großen (große Pflicht).
Noch ein Blickwinkel:
Die Urpflicht aller Menschen ist das Neutrale Bewußtsein.
Jegliche Abweichung wird mit Verpflichtungen vergolten.
Gruß
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Ja, die Formulierung ist schon etwas spitzfindig. Aber ich finde, das macht sie auch einprägsam. Die Formulierung benennt die gesetzmäßige Folge der Emotionalität. Jede Abweichung von Neutralität hat ja ihre eigenen, nicht gezielt gewollten Wirkungen.
Pflicht kommt von pflegen. Sich selber pflegen heißt, sich nicht in etwas Unerwünschtes verstricken lassen.
THT nahm Bezug auf Hekaterinas Aussage: Sei Du selbst!
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Die Wortherkunftslehre beschreibt Pflicht einmal von Flechtwerk (Kluge) stammend, einmal von Pflegen (Grimm) oder sogar von Wägen und Wiegen (ebenfalls Grimm). Ein Flegel wäre dann wohl ein jemand, der seine Pflicht nicht tut oder nicht kennt.
Na offensichtlich ist sich die Etymologie hier nicht ganz einig. Wenn ich das Wort runengenau/buchstabengetreu auseinandernehme, dann erhalte ich eine Quelle, die aus dem Schoß sprudelt und Fliehkraft besitzt. Die Pflicht wäre in dem Sinne also das zu tun, wofür man geschaffen wurde. Wer sich jetzt an dem Wort "geschaffen" stört, der darf nicht vergessen, das alles auf der Welt geschaffen wurde außer den Dingen, die sich selbst geschaffen haben. Für diese wiederum gilt dann: Deine Pflicht ist: Du selbst zu sein. Was wiederum vorstehend bereits erwähnt wurde.
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18.10.12012, 19:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.10.12012, 19:44 von THT.)
@Agni:
Die Herausforderung bei "Pflicht" ist, daß es im allg. Sprachgebrauch
schlecht geprägt ist - also etwas zwanghaftes, das von außen eingeflößt wurde. Die Eigenverantwortlichkeit wird oft abgelehnt, und der genaugenommen selbstgewollte Zustand nicht immer als solcher durchschaut.
Das sind die persönlichen (individuellen) Pflichten, die auch durchaus Spaß machen können, wenn sie aus sich selbst heraus gelebt werden.
Die essenziellen "Pflichten" hingegen sind durch "Selbst-sein" bzw. "Neutralität" gekennzeichnet. "Selbst-Sein" wie oben und von Paganlord gerade geschrieben nochmals zweideutig.
Das wirkt eben m.M. nur deshalb dogmatisch, weil es allgemeingültig ist:
"So wie Du in den Wald rufst, so schallt es zurück!" ist z.B. ähnlich "dogmatisch" aber dennoch legitim, oder?
Gruß
Edit:
Selbst-sein ist die Wurzel des Pflichtenbaumes mit seinen Zweigen aus Ursache und Wirkung.
Vielleicht ist so eine Formulierung weniger aggressiv? :-)
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