Venus von Quinipily
#1
In der Bretagne (die Gallier nannten das Land Armorica - Land am Meer) finden sich viele Zeugnisse aus vergangenen Zeiten. Menhire, Dolmen und lange Steinreihen sind seit vielen tausend Jahren unveränderlich an ihrem Platz. Auch die Römer hinterließen ihre Spuren...

In Quinipily, etwas außerhalb von Baud, einer kleinen Stadt im Süden der Bretagne, findet man ein kleines Hinweisschlid zur Venus von Quinipily.

Die 2,2 Meter große Venus steht auf einem Sockel aus Granit über einem monumentalen Brunnen mit einem Brunnenbecken von 3.500 Litern Fassungsvermögen.

[Bild: venus-von-quninipily.jpg]

Bis in das 17. Jahrhundert stand die Venus auf einem Hügel 12 km nördlich ihres heutigen Standortes, nämlich dem römischen Oppidums Castennec (Castell-nackt) bei Bieuzy-les-Eaux. Diese leicht zu verteidigende Erhebung inmitten einer engen Flußschleife des Blavet ist seit ältesten Zeiten ein bedeutender Kultort gewesen. Historische Abbildungen zeigen hier noch zwei große Menhire, die mittlerweile verschwunden sind.
Später befand sich an dieser Stelle die gallische Siedlung Sulim. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung errichteten die Römer hier eine Tempel- und Befestigungsanlage. Die Ortsbezeichnung war von der keltischen Göttin 'Sul' abgeleitet. Sie wird häufig als 'gallische Minerva' oder 'Göttin der Quellen' bezeichnet und entsprach der römischen Minerva, in deren Tempel eine ewige Flamme loderte.
Ursprünglich wurde sie Ar Gwreg houarn (eiserne Frau / Wächterin) genannt. Jahrhundertelang wurde sie von den ansässigen Bauern als eine Fruchtbarkeitsgöttin verehrt. So versprach ein Bad in dem Brunnenwasser den jungen Frauen Fruchtbarkeit.
Dieser alte Kult beunruhigte den Klerus sehr, und so wurde die Statue im Jahre 1661 auf Geheiß des Bischofs Charles de Rosmadec in den Blavet geworfen.

[Bild: venus-von-quninipily-2.jpg]

Drei Jahre später wurde die Statue von den Bauern wieder aus dem Fluß geholt und erneut aufgestellt. Der Fruchtbarkeitskult wurde fortgeführt.
Der Bischof war deswegen wütend und beauftragte den Grafen Claude de Lannion, die Statue zu zerstören. Dieser ließ die Statue verstümmeln, die Handwerker begannen ihr Werk, bekamen dann aber so eine große Angst, daß sie ihr schändliches Tun abbrachen und die Statue erneut in den Fluß warfen.

Im Jahre 1696, als Claude de Lannion verstorben war, ließ sein Sohn Pierre de Lannion die Venus bergen und an ihrem heutigen Platz im Park des Schlosses von Quinipily bringen.
Die Bauern protestierten, doch Pierre de Lannion gewann den folgenden Gerichtsstreit, und die Statue durfte auf seinem Grund und Boden bleiben.

Auch in den Wirren der Revolution blieb die Statue erhalten und steht bis heute dort.
Der Ursprung ist nicht geklärt, denn die ägyptisch anmutende Figur könnte eine Isis-Statue der Römer sein oder auch eine Fruchtbarkeitsgöttin der Gallier. Die Göttin ist unbekleidet, bis auf den Schal, den sie trägt. An dem Sockel sind römische Inschriften, die leider nicht entzifferbar waren.

[Bild: venus-von-quninipily-3.jpg]


Interessant ist, daß trotz mehrmaligen Versuchen die Statue der Göttin nicht zerstört werden konnte!

Doch leider steht die Venus heute unterhalb eines Chr*stlichen Brunnens, der einen Michael zeigt, welches einen Pan ersticht. Die Quelle scheint versiegt zu sein.


Die Informationen sind aus dem Infoblatt aus Quinipily und dem Reiseführer.

Hier ist noch ein Link zu dem Thema:
http://www.heilige-quellen.de/Land_Frankreich/Baud_Venus-Quinipily_Ordner/Baud_Venus-Quinipily_Seite.html
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#2
Hallo,

hier paßt diese Meldung wohl hinein:


Steinzeitmenschen hatten schon früh scharfe Messer

Washington (dpa) ­ Sie galt bislang als Erfindung aus Westeuropa: Eine Technik zur Herstellung messerscharfer Steinklingen wurde in Südafrika jedoch schon Zehntausende Jahre früher eingesetzt. Möglicherweise sicherte sie den später aus Afrika auswandernden Menschen einen entscheidenden Vorteil.

Steinzeitmenschen konnten vermutlich schon viel früher scharfe Steinmesser und Speerspitzen herstellen als angenommen. Darauf deuten archäologische Funde aus einer Höhle in Südafrika hin. Die Technik, bei der die Kanten der Steine mit Druck kontrolliert bearbeitet werden, entstand demnach bereits vor 75 000 Jahren - rund 55 000 Jahre früher als gedacht. Ein internationales Forscherteam berichtet im Fachmagazin "Science" (Bd. 330, S. 659) über die Entdeckung.

Möglicherweise sicherte sie den später aus Afrika auswandernden Menschen einen entscheidenden Vorteil.
Feuerstein-Pfeilspitze Feuerstein-Pfeilspitze: Die Technik, die Steinzeitmenschen bei der Bearbeitung von Kanten der Steine angewandt haben, entstand bereits vor 75 000 Jahren - rund 55 000 Jahre früher als gedacht (Archiv- und Symbolbild). © dpa

Bei der Technik des sogenannten Pressure-Flaking wurde auf die Kanten von zunächst roh behauenen Steinstücken mit einem Tierknochen oder einem anderen Werkzeug so stark Druck ausgeübt, dass dünne Steinplättchen absplittern. Auf diese Weise entstanden sehr scharfe Kanten. Einige Steinarten können direkt auf diese Weise bearbeitet werden, andere müssen zuvor erhitzt werden. Bisher nahmen Forscher an, dass die Technik vor rund 20 000 Jahren in Westeuropa entstand.

Die Forscher um Paola Villa und Chr*stopher Henshilwood von der Witwatersrand-Universität in Johannesburg (Südafrika) und der Universität von Colorado in Boulder (USA) untersuchten nun Steinwerkzeuge aus der Höhle Blombos Cave in Südafrika, in der bereits zuvor viele Hinweise auf das Leben und Verhalten der Steinzeitmenschen gefunden worden waren.
Ein Teil der Untersuchung bestand in dem Versuch, aus Steinen der Region selbst entsprechende Werkzeuge herzustellen. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Steine erhitzt worden sein mussten, bevor sie ihren endgültigen Schliff erhielten. Bei dem Gestein handele es sich um sogenannte Silcrete. Dies Material könne in seinem natürlichen Zustand zwar grob zurechtgehauen werden, das Ablösen feiner Splitter durch Druck sei aber unmöglich, schreiben die Forscher.
Sie untersuchten dann die Kanten der Steinwerkzeuge mit dem Mikroskop. Dabei entdeckten sie, dass die "Narben", die nach dem Ablösen der Splitter am Stein zurückbleiben, unterschiedliche Kanten aufweisen. Zum Teil waren sie rau und spröde, was auf eine Bearbeitung des Steins im Rohzustand hinweise. Ein Teil der Narben war aber auch ganz glatt, so wie es für die Bearbeitung der Steine nach vorheriger Erhitzung typisch ist.

Die Werkzeugmacher haben die Steine also gezielt in einem Schritt des Arbeitsprozesses im Feuer erhitzt und dann für den Feinschliff weiterbearbeitet, folgern die Forscher. Die Technik erlaube es den Werkzeugmachern, die Kanten der Steine sehr kontrolliert zu bearbeiten. Auf diese Weise ließen sich sehr viel schärfere und spitzere Werkzeuge herstellen als durch grobes Behauen allein. Spuren an den gefundenen Steinklingen wiesen darauf hin, dass sie zur Jagd eingesetzt wurden.

http://web.de/magazine/wissen/mensch/11473246-steinzeitmenschen-hatten-schon-frueh-scharfe-messer.html


Und sie forschen und forschen immer weiter, in der Hoffnung, doch das Gesuchte zu finden. Sie werden es niemals finden.
Bei all diesen Berichten und Geschichten kommt mir immer wieder der Gedanke, daß dies ja in dem Zeitraum "Atlantis" war. Es gab damals ja noch keine "Zeit", wie wir das heute kennen, also nimmt man einfach unsere heutige Zeitmessung dafür?
aromarin - Haut wie Samt und Seide
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